Sachstandsbericht im Kreis-Ausschuss des Kreises Neuwied

Kreis Neuwied: 1440 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen

Landrat Hallerbach: „Was die Kollegen in den Verwaltungen leisten, ist herausragend“

Kreis Neuwied: 1440 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen

Quelle:pixabay

06.04.2022 - 10:57

Kreis Neuwied. 1440 namentlich bekannte Flüchtlinge aus der Ukraine sind mittlerweile im Kreis Neuwied angekommen. Das teilte der zuständige Referatsleiter „Asyl“, Stefan Henzel, in der jüngsten Sitzung des Kreis-Ausschusses mit. Da dem Kreis in diesem Jahr auch bereits 136 Flüchtlinge aus anderen Nationen zugewiesen worden sind, ist man jetzt - ohne Dunkelziffer- nur noch 70 Personen unter der Gesamtzahl der „Rekordjahres“ 2015. Wie Henzel berichtete, seien über das bislang letzte Wochenende allerdings etwas weniger neue Meldungen eingegangen. Er geht außerdem davon aus, dass sich die Landeszuweisungen von Ukraineflüchtlingen in naher Zukunft in Grenzen halten werden, da es in Rheinland-Pfalz ein deutliches Nord-Süd-Gefälle gibt in der Hinsicht, dass die Kreise im Süden bislang deutlich weniger Menschen aufgenommen haben. Ein Grund dafür dürfte sein, dass es im Norden des Landes mehr Freikirchen gibt, deren Mitglieder häufig Verbindungen in die Ukraine haben. Auch im Kreis Neuwied ist die Verteilung der Flüchtlinge derzeit noch nicht gleichmäßig. Proportional zur Größe haben aktuell vor allem die Stadt Neuwied und die VG Puderbach ihre Quote übererfüllt. In den Verbandsgemeinden Unkel und Asbach sind noch vergleichsweise wenige Menschen untergekommen. „Das wird sukzessive angepasst“, kündigte Henzel an und betonte, dass die Absprachen innerhalb der kommunalen Familie dazu sehr gut laufen.

Statistisch sind rund zwei Drittel der im Kreis Neuwied angekommenen Flüchtlinge Frauen, ein Drittel Männer. Rund die Hälfte aller Ukrainer sind unter 18 Jahren. 168 Menschen sind über 56 Jahre. Wie Henzel weiter ausführte, bleibt die Schaffung von Unterkunftsmöglichkeiten die Hauptaufgabe. Seit der vergangenen Woche sei aber auch ein deutlicher Anstieg bei der Nachfrage nach Krankenhilfe-Leistungen zu bemerken. „Der Flur im Kreishaus ist voll mit Leuten, die einen Krankenschein brauchen. Parallel dazu klingt das Telefon fast ohne Unterlass“, berichtete er und erzählte von einer Kollegin, die innerhalb eines Tages 76 Anrufe in Abwesenheit auf ihrem Telefon hatte. „Wir können nur um Verständnis bitten, dass wir nicht immer sofort zurückrufen können.“

„Die Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungen sind seit geraumer Zeit praktisch rund um die Uhr inklusive Wochenende im Einsatz. Was sie leisten, ist herausragend. Ich kann es gar nicht genug loben“, dankte Landrat Achim Hallerbach, der dabei gleichzeitig unterstrich, dass diese Arbeit den Kollegen „auch physisch und psychisch alles abverlangt“.

Landrat Achim Hallerbach dankte gleichzeitig den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, „ohne deren freiwilliges Engagement wir die Aufgabe nicht meistern könnten und auf das wir setzen“. Sehr zügig gehe es darum, neben der Grundversorgung auch den Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot in Kita und Schule zu machen und ihrem Alltag Struktur zu geben. Gleichzeitig müssten erwachsene arbeitswillige Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden. „Das sind unsere Aufgaben, und es ist auch unsere moralische Pflicht“, stellte er klar.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Neuwied

Weitere Beiträge zu den Themen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
K. Schmidt:
Ich werfe jeden hochkant von meinem Grundstück, der mir etwas von "Wärmenetz" erzählt. Die Nachrichten der letzten Zeit über die Fälle, wo ganze Stadtteile oder Dörfer plötzlich unverschuldet ohne Heizung waren, weil Anbieter pleite oder Netze veraltet waren, reichen mir als Warnung (wer googlen will:...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service