Politik | 17.01.2022

Lahnstein hat einen neuen Oberbürgermeister

Lennart Siefert folgt auf Peter Labonte

Rückblick auf die Amtszeit von Peter Labonte

Die „beiden“ OBs mit der Verwaltungsspitze Fotos: Peter Seydel

Lahnstein. Ein neuer Mann steht an der Spitze der Stadt Lahnstein: Lennart Siefert ist nach seinem Wahlsieg im vergangenen September nun der neue Oberbürgermeister von Lahnstein.

Am 14. Januar 2022 wurde in einer Sondersitzung des Stadtrats Siefert vereidigt und Labonte verabschiedet. Aufgrund der Covid-19-Pandemie war die Gästezahl stark beschränkt, ein Festakt zu Verabschiedung und Amtseinführung soll daher später in diesem Jahr stattfinden. Interessierte konnten die Sitzung auch im Live-Stream unter www.lahnstein.de verfolgen.

„Es gibt für alles den richtigen Augenblick und so ist jetzt auch für mich die richtige Zeit und ich möchte mich heute verabschieden. Sie sind immer meine Basis gewesen und haben mir Rückhalt gegeben – in schönen und in schweren Zeiten. Vielen Dank“, sagte Labonte in seiner Ansprache und wünschte Lennart Siefert gutes Gelingen für die kommenden Aufgaben.

Oberbürgermeister Labonte überreichte seinem Nachfolger Lennart Siefert die Erkennungsurkunde – ein sichtbar ergreifender Moment für beide Beteiligten – und vereidigte ihn.

Anschließend überreichte Labonte Siefert symbolisch einen Taktstock, den er selbst nach seiner Wiederwahl erhalten hatte, und legte ihm zu guter Letzt die Amtskette um.

Lennart Siefert dankte für das Vertrauen

Lennart Siefert würdigte zunächst die Leistung von Peter Labonte, der 24 Jahre an Lahnsteins Stadtspitze stand und dankte den Lahnsteinern für ihr Vertrauen. Anschließend warf er einen Blick in die Zukunft: „Ich habe kein 100-Tage-Programm. Für mich gilt es, eine Entwicklung in Lahnstein anzustoßen, die unsere Stadt nachhaltig und zukunftsfähig macht und die unserem engen Finanzrahmen angemessen ist. Dazu brauche ich Sie alle! Lahnstein braucht die Bürgerinnen und Bürger der Stadt – sie müssen weiter mithelfen: mit ihren Ideen, mit ihrem breiten sozialen und ehrenamtlichen Engagement.“

Er nutzte seine Rede auch, um sich an den ebenfalls anwesenden Innenminister Roger Lewentz zu wenden, denn Lahnstein brauche eine starke Lobby im Land. Konkret nannte er zwei Punkte: Die Sanierung des historischen Alten Rathauses, bei der die Gespräche zwischen der Verwaltung und der obersten Landesbehörde etwas ins Stocken geraten seien sowie die Sanierung der Hochbrücke der B42. Hier appellierte er an den Minister, dass das Land Lahnstein nicht hängen lasse, denn „ohne ein vernünftiges Konzept werden wir hier in der Stadt komplett untergehen und die damit verbundenen Probleme laufen einer Entwicklung der Stadt im Sinne der bevorstehenden BUGA völlig entgegen“.

Gabriele Laschet-Einig hielt die Rede im Namen der Fraktionen zur Amtseinführung von Lennart Siefert. „Brechen wir auf in eine neue Zeit! Setzen wir gemeinsam die Segel und nehmen volle Fahrt auf für die Zukunft“, wünschte sie für die künftige gemeinsame Zusammenarbeit für Lahnstein.

Ihr folgte Bürgermeister Dornbusch, der dem neuen OB Siefert zunächst eine glückliche Hand wünschte und sich auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Siefert freut.

Anschließend ließ er die Amtszeit von Peter Labonte Revue passieren, in der sich das Bild der Stadt deutlich verändert habe. Nicht nur durch Entwicklungen in der Koblenzer Straße, die Erschließung der Gewerbeflächen an der Hermsdorfer Straße oder die Ansiedlung des BAAINBw in der Deines-Bruchmüller-Kaserne, sondern auch im kulturellen Bereich. Dornbusch schloss seine kurzweilige Rede mit den Worten: „Oberbürgermeister Peter Labonte ist ein Mann, der tat, was er konnte und konnte, was er tat“.

Johannes Lauer sprach im Namen der Fraktionen zum Abschied von Labonte. Er dankte dem erstem, von der Bürgerschaft gewählten Oberbürgermeister von Lahnstein für seine 24 Jahre im Dienste der Stadt, in denen Labonte ein „OB für alle sein wollte und mittendrin war im Stadtleben.“ Er habe immer vollen Einsatz nach inne und nach außen für Lahnstein gezeigt und die Stadt pflichtbewusst und sympathisch repräsentiert. Labonte war „ein Stadtchef, der geeint hat und nicht gespaltet“.

Für den Personalrat der Stadtverwaltung Lahnstein dankte dessen Vorsitzender Karsten Karbach Labonte für dessen engagierte Amtszeit, in der er immer getreu dem Grundsatz gehandelt habe: „Frage nicht, was die Stadt für dich tun kann, sondern frage, was du für die Stadt tun kannst.“

Anschließend versicherte er dem neuen Chef der Verwaltung die Loyalität der städtischen Mitarbeiter. Er wünschte ihm viel Schaffenskraft, Mut und Inspiration für die zukünftige Arbeit, damit möglichst viele der geplanten Innovationen umgesetzt werden können.

Innenminister Roger Lewentz betonte die gute Teamarbeit in Lahnstein. Er selbst habe in seinen verschiedenen Funktionen viele Jahre mit Labonte und Lahnstein zusammengearbeitet. Meilensteine seien unter anderem der Stadtumbau, der Kur- und Heilwald, die Forstpolitik und das Rhein-Lahn-Stadion gewesen – Errungenschaften, die für Lahnstein bleibend und prägend seien.

Labonte war „ein Meisterdirigent“

Der Stabwechsel verlange einen Blick zurück und so würdigte auch Landrat Frank Puchtler die Verdienste von Labonte, der über viele Jahrzehnte die Verantwortung getragen und viele Facetten gesetzt habe. Labonte war „ein Meisterdirigent, der sein Orchester – den Stadtrat – gut dirigiert hat“.

Nachdem er dem neuen Oberbürgermeister alles Gute für die kommenden Aufgaben gewünscht hatte, dichtete er zum Abschluss auf die beiden OBs: „Für den Kreis sage ich als Vertreter / Ganz vielen Dank an unsern Peter. / Jetzt kommt Lennart mit neuer Kraft, / der als Oberbürgermeister für Lahnstein schafft“.

Auch Bürgermeister Aloysius Söhngen, Stellvertretender Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes, würdigte das Wirken von Labonte, der „über all die Jahre die Dinge zusammengeführt habe, um gemeinsam Neues zu bewegen“.

Lennart Siefert wünschte er viel Machen und viel Erfolg und gab ihm noch den Ratschlag mit auf den Weg, immer gut abzuwägen und den Menschen, dem Stadtrat und den Bürgerinnen und Bürgern gut zuzuhören.

Der Kreisvorsitzende des Gemeinde- und Städtebundes und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, Harald Gemmer, dankte Labonte, aber auch seiner Frau Erika, für das Engagement auf Kreisebene. Der Stil von Peter Labonte sei zu einem Stil der Bürgermeisterrunde geworden, die ergebnisorientiert und fruchtbar gearbeitet habe.

Lennart Siefert bot er eine gute, kollegiale Zusammenarbeit an und wünschte ihm viel Erfolg und alles Gute für seine Arbeit.

Der bisherige Vorgesetzte des neuen Oberbürgermeisters, der Erste Polizeihauptkommissar Ansgar Feldges, gestand, die Wahl mit einem weinenden Auge zu sehen, weil man mit Lennart Siefert bei der Polizei Lahnstein einen hoch motivierten und qualifizierten Kollegen verlieren würde – aber auch mit einem lachenden, weil ein junger, aufstrebender Politiker das Steuer in Lahnstein übernehme und die gut geführte Arbeit vielleicht noch ein weniger besser machen werde. „Behalte immer die gesamte Mannschaft im Blick, denn mit zufriedenen Mitarbeitern kann man viel Positives bewegen!“

Dr. Joachim Streit von den Freien Wählern Rheinland-Pfalz wünschte dem alten sowie dem neuen OB ein herzliches Glückauf in ihren jeweiligen neuen Lebensabschnitten.

Der scheidende Oberbürgermeister Labonte sprach das Schlusswort dieser kleinen und doch würdigen Veranstaltungen in Reimform – die letzten Zeilen: „Ich höre auf und halt mein Schnüss, / macht‘s gut, servus, ciao und tschüss. / Ich werde mich aber nicht verdrücken, / doch Euch, Euch werd‘ ich sehr vermissen. / Danke für alles!“

Am Samstag, 15. Januar trafen sich Labonte und Siefert morgens dann im Rathaus, um mit der Schlüsselübergabe den Wechsel perfekt zu machen. „Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben und bin hoch motiviert, meine Heimatstadt Lahnstein weiter voranzubringen“, so Lahnsteins neuer Oberbürgermeister Lennart Siefert.

Pressemitteilung Stadt Lahnstein

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Foto: FOTO SEYDEL

Die „beiden“ OBs mit der Verwaltungsspitze Fotos: Peter Seydel

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • K. Schmidt: Wenn die SPD von "Mehrheit" spricht, darf die Anmerkung sein: 83,6% haben bei der Bundestagswahl die SPD nicht gewählt. Auf Landesebene werden es nach aktuellen Umfragen ca. 77% nicht tun. Ich persönlich habe es auch schon lange nicht mehr getan.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
Kreishandwerkerschaft
Alles rund ums Haus
Illustration-Anzeige
Anzeigensponsoring Herbstbunt o. B.
Illustration-Anzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Stellenanzeige
Angebotsanzeige (Oktober)
Stellenanzeige
Anzeige KW 42
Empfohlene Artikel

Niederbachem. Die SPD Wachtberg ruft auch in diesem Jahr zu einer Müllsammelaktion auf. Am Sonntag, 9. November 2025 ab 10:30 Uhr wird dieses Mal in Wachtberg-Niederbachem „alles eingesammelt, was nicht in die Natur oder auf den Gehweg gehört“, so SPD Vorsitzender Paul Lägel. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Wachtberger dabei helfen würden. Für eine kleine Stärkung für die fleißigen Helfer wird gesorgt“ .

Weiterlesen

Ahrweiler. Nach den erfolgreichen ersten Runden setzen die SPD-Frauen im Kreisverband Ahrweiler ihr beliebtes Format fort: Am Sonntag, 2. November 2025, findet die vierte „Walk & Talk“-Tour statt. Treffpunkt ist um 10:30 Uhr am Parkplatz der Winzergenossenschaft in der Prümer Straße, Walporzheim. Von dort aus führt der gemeinsame Spaziergang zur Flutkapelle St. Donatus.

Weiterlesen

Koblenz. Der „NeuroRaum“ ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit erworbener Hirnschädigung, etwa durch Schlaganfall, Unfall oder Hirntumor, das im März 2025 ins Leben gerufen wurde. Betroffene und Angehörige können sich hier austauschen, gegenseitig unterstützen und soziale Kontakte knüpfen, die gerade in der Folge einer Hirnschädigung oftmals leiden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Naturschutzinitiative lädt zum vierten Wolf-Sonntag im Westerwald ein

Den Wolf erleben und verstehen

Kreis Westerwald. Aufgrund der großen Nachfrage veranstaltet die Naturschutzinitiative e.V. (NI) einen vierten Wolf-Sonntag am Sonntag, 23. November 2025, von 11:00 bis 13:30 Uhr im Oberwesterwald.

Weiterlesen

Kreis Westerwald. Der Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion für die Einrichtung von Notfalltreffpunkten in allen Orten des Westerwaldkreises ist nach den Worten ihres Fraktionssprechers Stephan Krempel „zu einem echten Erfolgsmodell für die Region“ geworden. Auf Antrag der CDU hatte der Westerwälder Kreistag finanzielle Mittel für die Einrichtung dieser Treffpunkte in den Westerwälder Gemeinden zur Verfügung gestellt.

Weiterlesen

9. Kita-Kongress in Lahnstein

Westerwaldkreis informierte sich vor Ort

Kreis Westerwald. Der 9. Kita-Kongress in der Stadthalle Lahnstein stand unter dem Thema „Lebensräume von Kindern und ihren Familien: geteilte Zeit, gemeinsame Verantwortung“. Ausrichter waren das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit (IBEB) der Hochschule Koblenz in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz. Die Veranstaltung brachte Personen aus Wissenschaft, Verwaltung, Praxis und Elternvertretung zusammen.

Weiterlesen

Kreishandwerkerschaft
Rund ums Haus
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Kreishandwerkerschaft
Anzeige Holz Loth
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Herbstbunt - Anzeige 150 Jahre Schuhhaus Rollmann
Doppelseite Herbstbunt
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Stellenanzeige Sozialarbeiter/Sozialpädagoge Adenau
Herbstbunt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeige Tag der offenen Tür