Bauausschuss und der Ausschuss für Jugend und Senioren tagten
Mensa im Sinziger Schulzentrum wird 500.000 Euro mehr kosten
Sinzig. Dieses Menü schmeckte der Sinziger Kommunalpolitik überhaupt nicht. Erstmals nach längerer Pause beschäftigten sich der Bauausschuss und der Ausschuss für Jugend und Senioren wieder mit dem Thema Neubau einer Mensa im Sinziger Schulzentrum. Und die dürfte nach jetzigen Informationen rund 500.000 Euro mehr kosten, als noch im September 2016 angenommen wurde. Seinerzeit wurde darauf gehofft, den Neubau im Bereich der Barbarossaschule für rund 780.000 Euro gestemmt zu bekommen.
In den vergangenen Jahren hatte sich die Sinziger Kommunalpolitik ihren Mensa-Neubau aber auch schon etwas schlank- und schöngerechnet. Das Schlagwort „Mensa light“ machte wiederholt die Runde. Elke Esper, Schulleiterin an der Regenbogenschule, hatte diese Form der Planungen auch noch einmal in der jüngsten Sitzung kritisiert. „Das ist eine reine Futterhalle, in der das Mittagessen den Kindern keinen Spaß machen wird.“ Doch nun wurde die Kommunalpolitik sozusagen von der Realität eingeholt. Steigerungen bei Baupreisen und Rohstoffen wie etwa Stahl verursachten Kostensteigerungen von 285.000 Euro. Hinzukommen gewisse Genehmigungsauflagen der Fach- und Aufsichtsbehörden. Zudem gab es auch noch eine konzeptionelle Änderung im Bereich der Mensaplanung. Jetzt sollen doch alle technischen Voraussetzungen für den Einbau einer Gastroküche und auch für den Einbau einer Belüftungsanlage geschaffen werden. Insgesamt verursacht dies alles zusammen eine Kostensteigerung von rund 500.000 Euro.
Karl-Heinz Knops von der CDU merkte an: „Entweder wir machen jetzt richtig Nägel mit Köpfen oder wir lassen es ganz sein.“ Immer wieder kam aus der SPD-Fraktion die Anmerkung, dass die Planungen für die Mensa nicht noch länger hinausgezögert werden dürften. Letztlich bissen die Mitglieder der beiden Fachausschüsse in den sauren Apfel und stimmten den Kostensteigerungen mehrheitlich zu.
Doch das Ende der Fahnenstange in Sachen Mensakosten ist in Sinzig längst noch nicht erreicht. Zwar sind nun die Voraussetzungen für den Einbau einer Gastroküche geschaffen, in der frisch gekocht werden kann, doch von der Küche gibt es ja noch keine Spur. Und der Kauf dieser Küche könnte nach ersten vorsichtigen Schätzungen noch einmal mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen. Die Kosten für den Neubau der Mensa werden die Sinziger Kommunalpolitik also noch über einen längeren Zeitraum beschäftigen.
Dies gilt auch für den Neubau zweier Kindertagesstätten. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Rat der Stadt Sinzig den Grundsatzbeschluss gefasst, im Sinziger Osten einen neuen Dreigruppen-Kindergarten zu bauen und im Stadtteil Koisdorf zwei neue Gruppen zu errichten. Erste Planungsentwürfe stellte bei der jüngsten Sitzung Matthias Morkramer vom Planungsbüro planbar aus Köln vor.
In der Koisdorfer Flurstraße soll eine neue Zweigruppen-Einrichtung entstehen. Mögliche Standorte im Sinziger Osten sind der Privatweg und der Weidenweg. Hier ist der Bau einer Dreigruppen-Einrichtung angedacht. Erste mögliche Planungsvarianten stellte Morkramer vor. Dabei gab es sowohl Modelle über ein Geschoss als auch über zwei Geschosse. Der Planer machte der Sinziger Kommunalpolitik klar, dass es bei beiden Bauweisen kaum Kostenunterschiede gebe. Thema Kosten: In Sinzig wird darauf gehofft, die beiden neuen Kitas mit einem Kostenrahmen von rund 3,9 Millionen Euro realisieren zu können. Aber beim Thema Mensa hat die Kommunalpolitik ja gelernt, dass böse Überraschungen jederzeit möglich sind.
BL
