Parents for Future regen weitere Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Rat an

Mit einer Bürgergenossenschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität?

Kreis Wachtberg. Der Klimawandel ist unstrittig hier angekommen. Die mit höchster Wahrscheinlichkeit klimabedingten Starkregenereignisse in Wachtberg in den Jahren 2010, 2013 und 2016 und aktuell die Flutkatastrophen im gesamten Ahrtal und in vielen benachbarten Gemeinden im Rhein Sieg Kreis haben bewiesen, dass es sehr ernst ist.

Um der politischen Verantwortung nachzukommen, ist nach Auffassung der Wachtberger Parents nunmehr konsequentes und aktives Handeln der gewählten Gremien in Wachtberg unerlässlich. Die aktuellen Berichte des Weltklimarates sind eindeutig.

Rechnerisch könnte

Wachtberg energieautark werden

Erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Energieeffizienz sind auch in unserer Region eine echte Alternative. Schon 2008 hat der Rhein-Sieg-Kreis durch seine Studie „Energie-Region Rhein-Sieg“ festgestellt, dass der Energiebedarf im Rhein-Sieg-Kreis durch die regenerativen Energien zu mehr als 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt werden könnte – zumindest rechnerisch.

Eine konkrete Möglichkeit, dieses für größere Projekte flächendeckend – gerne auch in Verbindung mit anderen Maßnahmen, wie Windenergie – umzusetzen, sind Photovoltaikanlagen. Klassischerweise werden dazu größere Dachflächen genutzt, aber auch zunehmend sind Agrophotovoltaikanlagen über Freiflächen, landwirtschaftlich genutzten Arealen und Parkplätzen installierbar. Besonders interessant ist es, die solar gewonnene Energie direkt für die Gebäudenutzung einzuspeisen. Ein klassisches Beispiel sind die Wachtberger Schulen, die über große potentiell geeignete Flächen verfügen, die bei geschickter Planung dafür prädestiniert sind. Die Überbauung von Parkplätzen und in ausgewählter Weise auch von Schulhöfen ist in Verbindung mit üblichen Dachsolaranlagen ein „energietechnisches Eldorado“, beschreiben die Parents die Verbindung zusammenhängender Flächen für die Energiegewinnung.

Private Investoren und die

Verwaltung als Teil

einer Energiegenossenschaft

In einem Bürgerantrag haben sich die Wachtberger Parents jetzt an den Bürgermeister gewandt, damit sich der Rat in öffentlicher Sitzung über die Möglichkeiten und Chancen einer Beteiligung an einer Energiegenossenschaft, wie der „BürgerEnergie Rhein-Sieg e.g.“ informieren möge. Sowohl private Investoren, als auch die Gemeinde Wachtberg selbst können Nutznießer bei einer Beteiligung werden. Die Projektierung geht dabei weniger vom Einfamilienhaus aus, sondern von größeren Flächen, wie sie über öffentlichen Gebäuden, gemeindlichen Funktionsflächen, Gewerbeimmobilien und landwirtschaftlichen Liegenschaften in großer Zahl auch in Wachtberg anzutreffen sind.

Mit der Entwicklung interessanter Finanzierungs- und Ausführungsmodelle, könnte Wachtberg in Sachen Photovoltaik von der „Standspur“ auf die „Überholspur“ wechseln. Gemeinsam würden dann die Gemeinde und interessierte private Investoren erneuerbare Energien nutzen, die Energieeffizienz steigern und den Klimaschutz damit nachhaltig fördern können. Die Parents for Future erhoffen sich mit einem gemeindlichen Bekenntnis zur Photovoltaik einen deutlichen Rutschbahneffekt für viele Bürger, ihre Gebäude ebenfalls mit Solarmodulen umzurüsten.

Zur politischen Ver-

antwortung gehört

der Dialog mit den Bürgern

Zwar hat der konservative, grün-schwarz dominierte Rat mit allen Fraktionen bisher sämtliche klimaschutzrelevanten Anträge der Wachtberger Parents wortlos und ohne eigene Alternative anzubieten, abgelehnt, was die Parents jedoch nicht davon abhält, an Stelle dessen Verantwortung für die nachfolgenden Generationen zu übernehmen.

„Wir würden es begrüßen, wenn sich der Rat angesichts der dramatischen Klimasituation nunmehr seiner Aufgaben bewusst wird und von der unreflektierten Ablehnungsmentalität abrückt“, hoffen die Parents in ihrer Pressemitteilung und setzen weiter auf Dialog.

Pressemitteilung

der Parents for Future, Wachtberg