BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus
Motorradfahren: Freiheitsgefühl oder Lärmbelästigung?

Region. Unter der Rubrik „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus“ betrachten wir regelmäßig das Für und Wider von Themen, die uns alle bewegen. Dieses Mal geht es um das Motorradfahren.
Für viele Menschen gehören ausgiebige Touren mit ihrem Bike im Sommer einfach dazu. Andere stoßen sich hingegen an dem Lärm, den die Biker dabei mitunter verursachen.
Eine bei Motorradfahrern sehr beliebte Region, die unter dem Motorradlärm zu leiden hat, ist das Gelbachtal im Westerwald. Dort sollen im Rahmen des touristischen „Masterplans Gelbachtal“ Maßnahmen entwickelt werden, um wieder für mehr Ruhe zu sorgen. Aber auch im Kreis Ahrweiler ist das Problem wohlbekannt: Die Kreisverwaltung selbst sowie die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr haben sich der bundesweiten Initiative „Silent Rider“ angeschlossen, die sich laut eigener Aussage „gegen die Verursacher von unverhältnismäßigem, illegalem Motorradlärm“ wendet.
Heute betrachten wir darum die Vorzüge des Motorradfahrens, wie sie ein Biker bei seinen Ausfahrten erlebt. Anschließend wenden wir uns der Kehrseite des Ganzen zu und beleuchten die negativen Aspekte des Motorradlärms.
Pro: Unvergleichliches Erlebnis
Motorradfahren steht für Freiheit und Abenteuer. Es bietet ein unvergleichliches Fahrerlebnis, mit dem ein Auto einfach nicht aufwarten kann: der Wind im Gesicht, die Sonne auf der Haut und der direkte Kontakt zur Umwelt. Man kann es am besten als eine Art „Fliegen auf dem Boden“ beschreiben. Das Motorradfahren ist Lebensinhalt und Lebensgefühl zugleich, das man mit vielen Gleichgesinnten aus der Community bei Touren, Events oder Treffen zelebrieren möchte.
Contra: Belastung für Nerven und Gesundheit
Der von Motorrädern verursachte Lärm ist eine Belästigung für Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer. Möchte man am Wochenende in Ruhe in seinem Garten ausspannen, ist der Lärm einfach nur nervig. Aber das ist nicht nur unangenehm, es kann auf längere Sicht auch die Gesundheit beeinträchtigen: Dauerhafter Lärm, wie er im Sommer in gewissen Regionen durch Motorräder verursacht wird, ist ein anerkannter Stressfaktor, der zu Kopfschmerzen oder anderen Gesundheitsproblemen führen kann.
Fazit
Für Biker ist das Motorradfahren eine einzigartige Erfahrung, die sie nicht missen möchten. Anwohner an vielbefahrenen Strecken fühlen sich durch den Motorradlärm hingegen in ihrer Lebensqualität und Gesundheit beeinträchtigt.
Und nun sind unsere BLICK aktuell-Leser gefragt: Wie ist Euer BLICKwinkel auf das Motorradfahren? Gehört Ihr selbst zu den Bikern oder fühlt Ihr euch zur jetzigen Jahreszeit von dem Lärm gestört?
Lasst uns Eure Meinung wissen – auf unseren Social Media-Kanälen, unserem Webportal www.blick-aktuell.de oder mit einem Leserbrief per E-Mail an blickwinkel@kruppverlag.de.
BA
Ich bin Anwohner und fahre auch selber Motorrad.
Die Region rund um den Nürburgring lebt ja nun auch von den Motorrad Gästen und die sind natürlich herzlich willkommen sich unsere wunderschöne Eifel anzuschauen.
Das Problem sind ganz klar die Motorräder, die zu laut sind und die Spinner, die mit 3 Stelligen Geschwindigkeite den Ort rein oder raus fliegen! Unverständlicherweise sind viele Abgasanlagen sogar Serienmäßig so laut, andere weil sie manipuliert wurde. Hier müssen den Herstellern andere Grenzen gesetzt werden (nicht nur im Stand messen und keine Auspuffklappen etc.) und es muß viel mehr kontrolliert und hart bestraft werden.
96 db von einem Motorrad sind immer viel lauter als 96 db die von einem anderen Fahrzeug/Fugzeug erzeugt werden.
Blich Aktuell, diese Diskussion ist unsachlich, fast schon unseriös.
Lieben Gruß
rudi rüpel
Selbst kein Motorradfahrer bin ich trotzdem für die Freiheit des Einzelnen zu entscheiden, wie er seine Freizeit gestaltet oder auch die Art seiner Fortbewegung wählt. Die StVO schränkt diese Freiheit schon weit ein, so dass hier Ordnungspolitisch, bereits weit eingeschritten wurde. Dass darüber hinaus vielleicht einzelne Streckenabschnitte ggfs. eine Anpassung bedürfen ist unstrittig. Aber immer noch gilt für alle Teilnehmer am Straßenverkehr §1 StVO:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.