Gemeinsame Stellungnahme der Verbandsgemeinde Mendig und Stadt Mendig zur Pressemitteilung des Ortsverbandes der Grünen Mendig
Nach Kritik an Feuerwerk zur Nacht der Vulkane: Stadt und VG kontern mit Fakten

Mendig. Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Mendig hat in einer Pressemitteilung vom 22. Juli 2025 Kritik an der geplanten Veranstaltung „Nacht der Vulkane“ und dem damit verbundenen Höhenfeuerwerk geäußert.
Die Verbandsgemeinde Mendig weist die darin erhobenen Vorwürfe entschieden zurück und stellt die Fakten klar: Der Schutz von Natur und Tierwelt wird ernst genommen. Sämtliche Maßnahmen wurden unter frühzeitiger Einbindung eines renommierten Fachbüros für umweltfachliche Belange umgesetzt. Diese artenschutzfachliche Stellungnahme liegt der zuständigen Naturschutzbehörde vollständig vor. Auch die Beigeordneten sowie die Fraktionsvorsitzenden der Verbandsgemeinde wurden frühzeitig über die Inhalte informiert.
Die „Nacht der Vulkane“ ist eine überregional bekannte Kulturveranstaltung, die gemeinsam von den Verbandsgemeinden Mendig, Brohltal und Pellenz, der Abtei Maria Laach, der Stadt Mendig und der Ortsgemeinde Nickenich getragen wird. Der Steinkreisel an der Museumslay hat sich dabei im Dreijahresrhythmus als bewährter Veranstaltungsort etabliert. Mitten im touristischen Zentrum in der Brauerstraße feiern Einheimische und Gäste aus Nah und Fern in diesem Jahr gleich drei Events: die 18. „Nacht der Vulkane“, 75 Jahre Stadtrechte Niedermendig und 20 Jahre Lava-Dome. Höhepunkt der Veranstaltungen am 25. und 26. Juli bleibt – wie in den Vorjahren – der traditionelle „Vulkanausbruch“ in Form eines choreografierten Höhenfeuerwerks.
Umweltschutz von Beginn an berücksichtigt
Für die Veranstaltung und das Feuerwerk liegt eine aktuelle artenschutzfachliche Stellungnahme vor. Diese kommt zu dem Ergebnis, „dass das Feuerwerk keine erheblichen Beeinträchtigungen geschützter Arten verursacht“. Danach liegt „der Zeitraum der geplanten Veranstaltung Ende Juli außerhalb des Brutzeitraumes der Zielarten des Vogelschutzgebietes. Somit können „negative Beeinträchtigungen des Brutgeschehens durch das Feuerwerk ausgeschlossen werden“.
Gegenüber nachtaktiven Arten wie Fledermäusen belegt das Papier die Unbedenklichkeit. Das nur wenige Minuten dauernde Höhenfeuerwerk wird ausdrücklich als unschädlich eingestuft: „Eine Störung […] durch nächtlichen Lärm, Lichtemissionen und Bewegungsunruhe wird aufgrund der kurzen Dauer der Störwirkung […] als unerheblich betrachtet.“ Eine erhebliche Beeinträchtigung von Fledermäusen oder anderen Arten wird laut Fachbeitrag damit ausgeschlossen.
Ungeachtet dessen wurde in diesem Zusammenhang zusätzlich ein vorsorgliches Fledermaus-Monitoring beauftragt. Solche Erhebungen fanden auch bei früheren Veranstaltungen „Nacht der Vulkane“ statt und haben bestätigt, dass das kurzzeitige Feuerwerk keine negativen Auswirkungen auf die Tiere hat.
Feuerwerk und Brandschutz
Die Veranstaltung einschließlich des Höhenfeuerwerks wurden der unteren Naturschutzbehörde im Vorfeld ordnungsgemäß angezeigt. Die Arbeiten am Erdwall, der als technische Abschussrampe für das Höhenfeuerwerk dient, betrafen junge Gehölzstrukturen, von geringer ökologischer Wertigkeit, überwiegend bestehend aus Robinie als invasiven Neophythen.
Der Abschussbereich für das geplante Höhenfeuerwerk muss aus Gründen des vorbeugenden Brand- und Explosionsschutzes mit Blick auf die Waldbrandgefahr frei von brennbarem Aufwuchs wie trockenem Gras, Sträuchern oder Gehölzen gehalten werden, um eine Gefährdung tatsächlich relevanter Gehölzstrukturen zu minimieren. Diese Anforderung ergeben sich aus den allgemeinen Sicherheitsvorschriften der Sprengstoffverordnung sowie den Vorgaben der örtlichen Feuerwehr.
Bündnis 90/Die Grünen hatten zudem die Möglichkeit, alternative Standorte für das Feuerwerk vorzuschlagen, konnten jedoch keine geeigneten Flächen benennen.
Als freiwillige Ausgleichsmaßnahme wollte die Stadt Mendig in Abstimmung mit den Grünen als Kompensation zusätzlich vier Bäume pflanzen – ein Engagement, das die Grüne-Fraktion im Stadtrat selbst ausdrücklich begrüßt hat.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde versucht, alternative Showformate einzusetzen. So gab es 2022 in Mendig eine Lichtshow und 2023 im Brohltal eine Lasershow – beide blieben jedoch deutlich hinter dem erhofften Effekt zurück.
Bürgermeister Jörg Lempertz, Erster Beigeordneter Joachim Plitzko und Stadtbürgermeister Achim Grün betonen gemeinsam: „Die ‚Nacht der Vulkane‘ ist ein touristischer Leuchtturm unserer Region, der Jahr für Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher anzieht. Ziel ist es, hochwertige Kultur in den ländlichen Raum zu bringen und die Faszination des Vulkanismus erlebbar zu machen. Der symbolische Vulkanausbruch ist seit jeher der emotionale Höhepunkt der Veranstaltung – er gehört zu ihrer Identität. Ihn ersatzlos zu streichen, käme einer Kirmes ohne Karussell oder einem Gambrinusfest ohne Bier gleich.“
Pressemitteilung Verbandsgemeinde Mendig und Stadt Mendig