Politik | 01.12.2013

Bürgermeister Theo Hüffel wechselt in die Eifel, Hartmut Beckschäfer soll Nachfolger werden

Paukenschlag bei den Wachtberger Christdemokraten

Bürgermeister Theo Hüffel (links) erklärte den überraschten Mitgliedern der Wachtberger CDU, dass er im kommenden Jahr für das Bürgermeisteramt der Naturpark Eifel Stadt Heimbach am Rursee kandidieren wolle. Fotos: -VJ-

Wachtberg: Bürgermeister Theo Hüffel kehrt dem Drachenfelser Ländchen den Rücken und will bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 neuer Bürgermeister der Nationalpark Eifel Stadt Heimbach werden. Sein Nachfolger im Berkumer Rathaus soll der bisherige CDU-Fraktionsvorsitzende Hartmut Beckschäfer werden, der für die CDU bei der Bürgermeisterwahl kandidieren soll. Das erfuhren die größtenteils völlig überraschten Wachtberger Christdemokraten bei einer Mitgliederversammlung im Limbachsaal, bei der eigentlich die Liste für die Gemeinderatswahl aufgestellt werden sollte. Doch es kam ganz anders. Zu Beginn der Sitzung überreichte der CDU-Gemeindeverbands Vorsitzende Stephan Zieger noch namens des CDU-Vorstandes einen Blumenstrauß an Hüffel, denn der Bürgermeister feierte an diesem Tag seinen 53. Geburtstag. „Ein Geburtstag, den ich nie vergessen werde“, schmunzelte der Amtsinhaber, denn für ihn beginne jetzt ein neuer Lebensabschnitt: „Jetzt lasse ich die Katze aus dem Sack.“ Ihn zieht es auch beruflich an den Rursee, wo er schon seit einigen Jahren seinem Hobby frönt, dem Segeln. „Nein, ich übernehme keine Segelschule“, scherzte er, nachdem er der staunenden Versammlung eine kleine Diashow über die landschaftliche Schönheit seines künftigen Wirkungskreises vorgeführt hatte. Vielmehr will er dort die Nachfolge des scheidenden Bürgermeisters Bert Züll (CDU) in der Stadt Heimbach, mitten im Nationalpark Eifel und direkt am Rursee gelegen, übernehmen. Züll machte aus Altersgründen von seinem Niederlegungsrecht Gebrauch gemacht hat, so dass die Stelle des Heimbacher Bürgermeisters 2014 vakant wird. „Heimbach ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Ich habe die Eifelregion und die Menschen, die dort leben, in den letzten Jahren kennen und schätzen gelernt“, berichtete Hüffel der Versammlung. Deshalb suche er dort nach insgesamt 28 Jahren in der Wachtberger Gemeindeverwaltung jetzt eine neue Herausforderung. Denn wenn er nochmal einen Neuanfang wagen wolle, dann jetzt. Und es sei trotz einiger Vorkommnisse in der jüngsten Vergangenheit „eine Entscheidung ohne Groll.“ Sowohl die Heimbacher CDU-Spitze als auch der dortige Grünen-Vorstand hätten sich bereits auf ihn als gemeinsamen Kandidaten verständigt und wollten ihn demnächst den jeweiligen Mitgliederversammlungen als Kandidaten für die Nachfolge Zülls vorschlagen. Die dortigen Mitglieder hätten dann das letzte Wort über die Nominierung Hüffels zum Bürgermeisterkandidaten der Heimbacher CDU. „Drücken Sie mir die Daumen, dass es in meiner neuen Heimat funktioniert“, bat er um Unterstützung der Wachtberger. Gerd Linden, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und der CDU-Stadtratsfraktion in Heimbach, bestätigte: „Mit Theo Hüffel haben wir einen kompetenten Verwaltungs- und Finanzfachmann gefunden.“ Mit den Heimbachern ist sich Theo Hüffel übrigens einig, dass er nach erfolgreicher Wahl seinen Wohnsitz in die Eifel verlegen wird. Tagszuvor Landrat Kühn informiert Tags zuvor hatte Hüffel gegenüber Landrat Frithjof Kühn ebenfalls sein Amt vorzeitig zum 22. Juni 2014 niedergelegt und damit in Wachtberg die gleichzeitige Wahl von Gemeinderat und Bürgermeister ermöglicht. Hüffel legte auch eine Erfolgsbilanz vor, indem er auf einige Projekte verwies, die in den vergangenen Jahren auch dank seiner Initiative abgeschlossen worden seien. Etwa den neuen Flächennutzungsplan und die Entwicklung der Neuen Mitte in Berkum, aber auch die Rekommunalisierung der Energieversorgung mit dem Rücklauf des Stromnetzes und der Gründung der enewa GmbH sowie die Vermeidung eines Haushaltssicherungskonzeptes. „Ich habe versucht, in der Gemeinde Spuren zu hinterlassen und kein Kanaldeckel- und Baulandpolitiker zu sein“, fasste Hüffel seine Philosophie zusammen. Vielmehr habe ihm die Energie- und die Generationspolitik besonders am Herzen gelegen, zum Abschluss wolle er noch einmal das Projekt „Zukunftsorientierte Generationenpolitik“ einbringen und bitte auch in diesem Zusammenhang die Partei um ihre Unterstützung. „Wir nehmen Ihre Entscheidung mit Respekt entgegen“, erklärte CDU-Chef Zieger und bestätigte Hüffel eine „tolle Leistungsbilanz“. Er blickte auf eine „lange Zeit vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zurück und hob die bleibenden Leistungen Hüffels während seiner Wachtberger Amtszeit hervor. Der scheidende Bürgermeister gelte als ausgewiesener Finanzfachmann, was an seiner neuen Wirkungsstätte sicher von Vorteil sein. „Wir nehmen mit Respekt Abschied von unserem Bürgermeister und wünschen ihm für seinen neuen Lebensweg alles erdenklich Gute“, so Zieger weiter. Doch angesichts der neuen Situation habe man Handlungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit unter Beweis stellen müssen sofort auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gemacht. Dabei seien Kontinuität und Sachverstand wichtige Kriterien gewesen, erläuterte Zieger. Deshalb habe der CDU-Vorstand in einer Sitzung am Vorabend einstimmig beschlossen, der am 10. oder 11. Januar 2014 anstehenden Mitgliederversammlung zu empfehlen, den bisherigen Fraktionsvorsitzende im Gemeindesrat, Hartmut Beckschäfer, als Bürgermeisterkandidaten für die CDU zu nominieren. Als Abteilungsleiter im Bundesversicherungsamt bringe Beckschäfer alle fachlichen und persönlichen Voraussetzungen für das Amt des Wachtberger Bürgermeisters mit, erklärte Zieger. „Er hat die Fraktion mit ruhiger Hand durch schwierige Zeiten geführt“, unterstrich er auch Beckschäfers Führungsfähigkeiten. Wenn die Parteimitglieder zustimmten, könne man den Kandidaten bereits beim Neujahrsempfang der Wachtberger CDU am 12. Januar einer breiten Öffentlichkeit vorstellen, bei dem der CDU-Fraktionsvorsitzende im nordrhein-westfälischen Landtag, Karl-Josef Laumann, als Hauptredner erwartet wird. Beckschäfer stellte sich den Parteimitgliedern kurz vor. Als Frage aufgetaucht sei, ob er sich vorstellen könne, der Kandidat für das Bürgermeisteramt in Wachtberg zu sein, habe er nach reiflicher Überlegung und intensiver Beratung mit seiner Frau schließlich Ja gesagt. Er verwies darauf, dass er bereits seit zehn Jahren im Rat vertreten sei und seit vier Jahren die Fraktion leite. In dieser Zeit habe er wichtige Projekte begleitet und mitgestaltet, und diese Arbeit wolle er jetzt hauptberuflich fortsetzen. Als Abteilungsleiter im Bundesversicherungsamt in Bonn sei er zuständig für die Krankenpflegeversicherung und verantwortlich für 60 Mitarbeiter, kenne daher auch eine öffentliche Verwaltung von innen und habe ausreichend Führungserfahrung. Das bestätigte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Norbert Röttgen, der als Gastredner eigentlich über den gerade abgeschlossenen Koalitionsvertrag auf Bundesebene berichten sollte. Doch er nutzte die Gelegenheit, zunächst den scheidenden Bürgermeister Hüffel für das beachtliche Format seiner Erklärung zu loben. „Ich weiß, das ist nicht ganz ohne.“ Seine Anerkennung galt aber auch dem Vorstand, der sehr kurzfristig einen geradezu idealen Kandidaten aus dem Hut gezaubert habe. Hartmut Beckschäfer habe die Geschicke der Gemeinde schon in den vergangenen zehn Jahren entscheidend mitgeprägt und gestaltet. „Wir wissen, was wir an ihm haben, ich finde es eine ganz tolle Entscheidung.“ Beckschäfer sei der richtige Mann für das Amt des Wachtberger Bürgermeisters, und er versicherte ihm seine Unterstützung. -VJ-

Hartmut Beckschäfer soll für die Nachfolge von Theo Hüffel als Bürgermeister der Gemeinde Wachtberg kandidieren, das wünscht sich der Wachtberger CDU-Vorstand. Fotos: VJ

Hartmut Beckschäfer soll für die Nachfolge von Theo Hüffel als Bürgermeister der Gemeinde Wachtberg kandidieren, das wünscht sich der Wachtberger CDU-Vorstand. Fotos: VJ

Bürgermeister Theo Hüffel (links) erklärte den überraschten Mitgliedern der Wachtberger CDU, dass er im kommenden Jahr für das Bürgermeisteramt der Naturpark Eifel Stadt Heimbach am Rursee kandidieren wolle. Fotos: -VJ-

Leser-Kommentar
03.12.201315:46 Uhr
Ernst R.

Die lieben Grünen, haben sich also wieder nicht aus der Deckung gewagt.
Jetzt hängen Sie sich wiedermal ohne eigene Meinung an die CDU.
So kennt man die Grünen in Heimbach.

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