Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat Träger für eine neue Kindertagesstätte im Kurviertel gewonnen
Stiftung Bethel investiert 5,5 Millionen Euro

Bad Neuenahr. Der Kreisstadt mangelt es an Kita-Plätzen. „Die aktuellen Daten des Einwohnermeldeamtes weisen auf eine Unterdeckung an hin. Trotz und unter Berücksichtigung bereits eingerichteter Provisorien nach der Flut, insbesondere in der Alten Schule Bachem, ergibt sich zum 1. April eine prognostizierte Unterdeckung von 84 zusätzlichen Plätzen. Gleichzeitig zeichnet sich eine kontinuierlich steigende hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter zwei Jahren ab.“ So schildert Gregor Terporten, Abteilungsleiter Generationen im Rathaus, die aktuelle Lage.
Um bestehende Bedarfe zu decken und die gesetzlichen Ansprüche zu erfüllen, ergreife die Stadt bereits vielfältige Maßnahmen und plane die Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze im Zuge des Wiederaufbaus von Kindertagesstätten. Si beispielsweise bei der Erweiterung des Blandine-Merten-Hauses sowie den Kita Sankt Pius und Sankt Mauritius. Hinzu kommt eine große Lösung, bei der die Stadt auf die Bethel-Stiftung als Investor zählen kann. Darüber informierten Bürgermeister Gudio Orthen und Stiftungsvorsitzende Pfarrerin Dr. Johanna Will-Armstrong im Rathaus. So will die Bethel-Stiftung, sie betreibt auch das Hospiz und das Inklusions-Hotel in Bad Neuenahr, an der Mittelstraße auf dem Gelände der sogenannten „Villa Schmitz“ auf Basis eines Erbbaurechtsvertrages eine neue Kita errichten. Das bisherige Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz und kann folglich für das Vorhaben niedergelegt werden. Laut Will-Armstrong sollen dort für 5,5 Millionen Euro 100 neue Kita-Betreuungsplätze entstehen. Zehn Plätze würden für Kinder unter zwei Jahren ausgelegt. Die Aufteilung der inklusiven und barrierefreien Kita erfolgt laut Terporten in fünf Gruppen. Das Raumprogramm sei mit dem Kreis- und Landesjugendamt abgestimmt. „Es soll eine einladende und offene Kita werden“, sagte Will-Armstrong. Ein Ort für Kinder unter dem Motto „Gemeinsam leben und lernen unter einem Dach“. Und Bethel-Immobilienmanager Reinhold Röse ergänzt mit Projektleiter Kay Andresen: „Die Planungen stehen an. Auch mit Schwerpunkten auf Hochwassersicherheit, Barrierefreiheit und den neuesten energetischen Stand.“
Die Dauer des Erbbaurechts auf der 2262 Quadratmeter großen Fläche neben den Ahrthermen mit der Stiftung aus Bielefeld betrag 30 Jahre mit Verlängerungsoption, erläuterte Guido Orthen. Die Stiftung habe sich zum Bau der Kita nebst Begegnungszentrum mit Ladenlokal für die Grundversorgung südlich der Ahr verpflichtet, so der Bürgermeister, der die notwendige Änderung des Bebauungsplans in den Bau- und Planungsausschuss einbrachte. Es fehlt noch die Absegnung durch den Stadtrat.
All dies kann, wenn keine Komplikationen eintreten, in wenigen Wochen über die Bühne gehen. Liegt die Baugenehmigung vor, rechnet Röse mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten, sodass Dr. Johanna Will-Armstrong zuversichtlich ist, die neue Kita Ende 2025 eröffnen zu können. Kein Neuland für die Stiftung. Bethel habe als diakonischer Träger Erfahrung mit Kindertagesstätten, betreibe 40 Kitas in drei Bundesländern und freue sich darüber, „die Situation in Bad Neuenahr-Ahrweiler entspannen und ergänzen zu können“. „Für uns ist das ein Jackpot“, nahm Terporten dem Stadtchef förmlich das Wort aus dem Mund. GS