Informationsaustausch beim Kreis bietet Lösungsansätze

Wildschweinplage in Nievern

Wildschweinplage in Nievern

Wildschweine zerstörten fast 20 Gräber auf dem Friedhof in Nievern. Fotos: OG Nievern

Wildschweinplage in Nievern

Eine Treibjagd konnte jetzt durchgeführt werden.

Wildschweinplage in Nievern

Die erlegten Tiere der Treibjagd.

Nievern. Wie mit Landrat Frank Puchtler vereinbart, fand Ende letzter Woche eine Gesprächsrunde statt, an der neben dem Landrat und Vertretern der Unteren Jagdbehörde auch VG-Bürgermeister Uwe Bruchhäuser und Herr Koziol von der Verbandsgemeinde sowie Revierleiter Rainer Jäger und Jagdpächter Heinrich Schmitz teilnahmen. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme von Ortsbürgermeister Lutz Zaun und Darlegung der rechtlichen Gegebenheiten durch Herrn Schladt von der Unteren Jagdbehörde erläuterte Jagdpächter Heinrich Schmitz eingehend die Problemstellungen, die durch die große Population des Schwarzwildes hervorgerufen werde. Die Nahrungsversorgung in den Wäldern reiche nicht aus, so dass das Wild auf der Suche nach eiweißreichem Futter in die angrenzenden Wiesengrundstücke, Naturschutzbereiche, privaten Gärten und letztendlich in Nievern sogar bis auf den Friedhof mitten im Dorf ausweiche. Schnell war klar, dass nur ein verstärkter jagdlicher Eingriff in die Überpopulation den gewünschten Erfolg bringen könne.

Revierübergreifende

Maßnahmen erforderlich

Hierzu sei aber eine revierübergreifende Zusammenarbeit der einzelnen Jagdpächter erforderlich, die dafür Sorge trage, dass die durch das Mehraufkommen von Schwarzwild angepassten Abschussvereinbarungen (z.B. durch Drückjagden) eingehalten werden. Allerdings stehe diesen Möglichkeiten auch das Problem entgegen, dass hiermit auch ein erheblicher Aufwand verbunden ist und es keine rechtliche Möglichkeit gibt, Jagdausübungsberechtigte zu diesen Maßnahmen zu zwingen. Hier komme es darauf an, um Verständnis zu werben. Deshalb bot Verbandsbürgermeister Bruchhäuser an, hier vermittelnd tätig zu werden und die Jagdpächter im Umfeld der besonders betroffenen Bereiche an einen Tisch zu holen. Ein Anliegen von Herrn Schmitz war es, über eine Sondererlaubnis auch in einzelnen befriedeten Bereichen der Ortsgemeinde (z.B. dem Naturschutzgebiet Nieverner Wehr, unmittelbar hinter der Kirche) der Jagd nachgehen zu dürfen. Dem soll kurzfristig entsprochen werden. Hier wies er nochmals darauf hin, dass die Tiere dort über achtlos (oder gezielt) weggeworfene Garten- und Pflanzenabfälle, aber auch offene Hundekot-Tüten angezogen würden, dem unbedingt entgegengewirkt werden müsse.

Anbringen von

Wildschutzzäunen

Als nachhaltige Variante zum Fernhalten des Schwarzwildes lohne sich auch die Installation von Wildschutzzäunen, dem die Ortsgemeinde zwischenzeitlich im Bereich des Friedhofes durch das zusätzliche Anbringen eines Elektrozaunes nachgekommen ist. Außerdem wurde an einem der Eingänge zum Friedhof über die Früchter Straße von Peter Zöller, ein zusätzliches Tor angebracht. Auch über die Installation eines stabilen Doppeldrahtzaunes werde nachgedacht.

Auch in der Gesprächsrunde beim Kreis wurde darauf hingewiesen, dass der Schutz vor eindringenden Wildtieren in der Eigenverantwortung des jeweiligen Grundstückbesitzers liege. Es gab aber auch viel Verständnis für die besondere Situation, in der sich momentan die Ortsgemeinde Nievern durch ihre exponierte Lage befinde, die jederzeit auch andere Gemeinden treffen könne.

Es bleibt zu hoffen, dass die angedachten und umzusetzenden Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen.

Pressemitteilung Lutz Zaun,

Ortsbürgermeister