Allgemeine Berichte | 12.08.2015

Premiere beim Naturschutzprojekt chance7 in der Komper Heide

Der erste „Leuchtturm“ startet

Der erste „Leuchtturm“ startet

Rhein-Sieg-Kreis. Als „Leuchttürme“ sollen die Schwerpunktbereiche von chance7 in die Region strahlen. Ab Mitte August startet mit dem Beginn der Arbeiten im Gebiet um die Komper Heide der erste „Leuchtturm“. Wenn dort die schweren Geräte anrücken, ist das gleichzeitig eine Premiere: Dann beginnt vor Ort die Umsetzung des großen Naturschutzprojektes des Rhein-Sieg-Kreises, das eine reichhaltige und oft gefährdete Vielfalt von Arten und Ökosystemen erhalten und entwickeln beziehungsweise wieder herstellen will.

Aktuell stehen auf den Flächen, die der Landesbetrieb Wald und Holz NRW zwischen Königswinter-Eudenbach und dem rheinland-pfälzischen Buchholz bereitstellt, Fichten. Auf rund zwei Hektar Fläche müssen diese jetzt zugunsten des Projektes weichen. Holzvollernter sollen die Bäume umlegen. Rund 750 Kubikmeter Holz werden zum Abtransport vorbereitet, Astwerk und Kronen energetisch verwertet. Diese Maßnahmen führt das Forstamt Rhein-Sieg-Erft durch. Anschließend kommt ein Forstmulcher zum Einsatz, der den Baumstümpfen und oberflächennahen Wurzeln zu Leibe rückt. „So schaffen wir die Voraussetzungen, um die Flächen in Heiden und Magergrünland zu entwickeln“, erläutert Georg Persch, Projektleiter chance7. Dafür wird im nächsten Schritt Samenmaterial auf nahegelegenen Heide- und Grünlandflächen gewonnen und auf den Zielflächen wieder ausgebracht.

Wo zwischen den Ortslagen Eudenbach und Stockhausen sowie Sauerwiese einmal große zusammenhängende Heiden und als Weide genutzte Wälder charakteristisch waren, wurden vor allem vor und nach dem zweiten Weltkrieg große Flächen mit Nadelbäumen aufgeforstet und der Flugplatz Eudenbach angelegt. „Dadurch gingen viele für den Naturschutz wichtige Lebensräume wie Heiden und Bruchwälder verloren. Mit ihnen sind auch Arten wie Arnika und Lungenenzian, aber auch das Braunkehlchen und der Kiebitz verschwunden“, erklärt Georg Persch. „Wir wollen die einst charakteristischen Lebensräume wiederherstellen und die ‚verlorenen‘ Arten zurückgewinnen.“

Wegfallende Fichtenforste

Weitere Flächen, auf denen aktuell Eichen, Birken, Kiefern und Fichten stehen, sollen durch die Entnahme insbesondere der Nadelbäume möglichst licht gestellt werden, um der natürlichen Vegetation „unter die Arme zu greifen“. „So können sich dort Bruchwälder entwickeln, in den seltene Arten wie die Moorlilie die Chance haben, sich auszubreiten“, so der Projektleiter weiter. „Für die wegfallenden Fichtenforste wird an anderen Stellen mit Laubholz aufgeforstet, außerdem werden Wälder ökologisch aufgewertet. Weitere Maßnahmen zur Entwicklung von Arten und Lebensräumen plant das chance7-Projektbüro aktuell in den Bereichen Bonn-Ennert, Heisterbach, Hennef-Eichholz, Windeck-Dreisel, Niederpleis und im Stadtwald Bad Honnef.

Im Dezember 2010 startete „chance7“ in die Planungsphase, in der die Konzepte für die Entwicklung der Fördergebiete erarbeitet worden sind. Im Frühjahr dieses Jahres übergab Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks dann den Bewilligungsbescheid für die Umsetzung. Der Förderbereich erstreckt sich über ca. 11.300 Hektar – vom Siebengebirge über das Pleiser Hügelland, Oberhau/Eudenbach, das Krabachtal, Leuscheid, die Bläulingswiesen an der Sieg bis hin zum Ennert und Kohlkaul/Pützchen. Insgesamt fließen in den nächsten fünf Jahren rund sieben Millionen Euro (davon 75 Prozent Bundesmittel, 15 Prozent Landesmittel und 10 Prozent Mittel des Rhein-Sieg-Kreises und der am Projekt teilnehmenden Kommunen) in die Region. Damit sollen für die im Projekt bedeutsamen Arten – vom Rotmilan bis zur Mauereidechse – die Lebensbedingungen verbessert, die ökologische Situation in den Wäldern optimiert, der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden erhöht, zahlreiche Gewässer und Auenbereiche optimiert sowie Obstwiesen erhalten und gefördert werden. Pressemitteilung des

Rhein-Sieg-Kreises

Lungenenzian. Birkenwald in der Komper Heide.Fotos: privat
Der erste „Leuchtturm“ startet
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  • Boomerang : Blablabla. Und wenn der Radweg fertig ist sind die Bäume weg. Genau wie in der Südallee sind dann plötzlich alle Bäume krank. Die Pflege und der Erhalt kostet Geld,und das steckt man lieber in Radwege...
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