Knotenpunktsystem für Radtouristen im Rhein-Sieg-Kreis
Einfache Orientierung nach Zahlen
Meckenheim. Die Runde im Hotel ZweiLinden in Meckenheim war hochkarätig. Die sechs linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises hatten ihre Spitzenrepräsentanten geschickt, als der Vorstand der Rhein-Voreifel-Touristik (RVT) das neue Knotenpunktsystem „Radeln nach Zahlen“ vorstellte. Rolf Schumacher, der Vorsitzende der Tourismusvereinigung, in der die Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg zusammengeschlossen sind, berichtete voller Begeisterung von den touristischen Attraktionen der Region und den Vorteilen des neuen Systems. Nach dem ist es möglich, dass sich die Radtouristen interessante Punkte aus dem Gebiet heraussuchen und sie gezielt nach dem einheitlichen Leitsystem ansteuern. „Im Umkreis von 25 mal 15 Kilometern sind unter den anderen auch die Themenrouten wie die Meckenheimer Apfel- und Rosenroute, die Burgenroute und die neue Feuerroute mit einbezogen. Jeder kann sich seine eigenen Strecken nach Interessen zusammenstellen. Er braucht unterwegs keine Karte zur Orientierung, er muss sich nur an die Knotenpunktzahlen halten“, erläuterte Schumacher, der auch Bürgermeister von Alfter ist. Durch das neue System können sich die Radfahrer durchgängige Routen von 20 bis 40 Kilometer aussuchen, dann die eine Zahl merken.
Leicht verständliche Tafeln
„Insgesamt gibt es im Rhein-Sieg-Kreis 84 Knotenpunkte, 58 rechtsrheinisch und 26 in unserem Bereich, also im Linksrheinischen. Diese Punkte sind gut sichtbare und leicht verständliche Tafeln, auf denen die Routen eingezeichnet sind mit allen wichtigen Informationen. Auch Ortsfremde finden sich sofort zurecht. Die Zahlen im RVT-Gebiet sind: fünf in Alfter, fünf in Bornheim, fünf in Meckenheim, zwei in Rheinbach, drei in Swisttal und sechs in Wachtberg. Es gibt im Rhein-Sieg-Kreis 700 Kilometer Routennetz. Die Einrichtung der Knotenpunkte und die Beschilderung haben etwa 450.000 Euro gekostet, davon hat das Land 70 Prozent bezahlt“, erklärte Eva Konrad, die RVT-Geschäftsführerin.
Internationales Netz
Das neue System sei Teil des internationalen Netzes, das vor allem auch in den Benelux-Staaten sehr verzweigt aufgebaut und gut angenommen sei. Hier sei das System nun im gesamten Gebiet der Regionale 2010 ausgebaut, also im Rheinisch-Bergischen Kreis, Oberbergischen Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, in den Städten Leverkusen, Köln und Bonn, das umfasst eine Radstrecke von 3000 Kilometern.
Begeistert zeigten sich vom Knotenpunktsystem die zahlreichen Vertreter der Kommunen und der beteiligten Institutionen. Kurt Schumacher hob hervor, durch diese Neuerung werde die Touristenzahl steigen, dadurch auch Gastronomie und Hotellerie belebt. Sein Meckenheimer Bürgermeisterkollege Bert Spilles sprach von einem „weiteren Mosaikstein in unserer fahrradfreundlichen Region. So bringen wir den Besuchern, aber auch unseren Bürgern die wunderschöne Landschaft und die vielen Sehenswürdigkeiten näher.“
Wachtbergs Bürgermeisterin Renate Offergeld freute sich, dass die Attraktivität des linksrheinischen Kreises dadurch deutlich für Touristen steige. Petra Kalkbrenner, die Swisttaler Beigeordnete, ist davon überzeugt, dass dieses System nicht nur Fremde anziehen werde, sondern auch Einheimische dazu bringe, die Schönheiten der eigenen Heimat zu erforschen. Gerhard-Josef Brühl, Stadtverwaltungsdirektor aus Bornheim, erklärte: „Das Fahrrad ist heutzutage in. Gut, dass wir mit diesem neuen System dem Trend folgen. Es zeigt auch, wie wichtig der RVT, in dem die sechs Städte und Gemeinden hervorragend zusammenarbeiten, für die Region ist. Gastronomie und Beherbergungsbetriebe werden von dieser Neuerung profitieren.“
Ein weiterer Schub
Auch Harald Sauer, der Geschäftsführer des Naturparks Rheinland, und Udo Schäfer, Geschäftsführer der Tourismus und Congress GmbH Region Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und Kreis Ahrweiler, lobten das aktuelle Angebot des RVT und gingen davon aus, dass es der Region wieder einen weiteren Schub geben werde. Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz ist ein Radtourist, der schon in Kürze direkt nach Knotenpunktsystem unterwegs sein wird. Meist mehrmals im Jahr fährt er mit dem „Drahtesel“ in die etwa 300 Kilometer entfernte belgische Partnerstadt Deinze. Dazu brauchte er bisher Kartenstudium unterwegs und Orientierungsstopps. „Jetzt muss ich mir nur noch zwölf Zahlen merken und sie abzufahren, dann bin ich in Deinze.“
