Rhein-Sieg-Kreis
Handyherstellung: Menschen auf der Flucht
Rhein-Sieg-Kreis. Was haben der gewinnbringende Verkauf von Erz, die Herstellung von Handys und die Bevölkerungsflucht im Ostkongo miteinander zu tun? Über diesen verhängnisvollen Zusammenhang konnten sich Schülerinnen und Schüler des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf beim MISSIO Truck informieren. Dieser machte Station vor der Schule. Hier „reisten“ die Schülerinnen und Schüler, multimedial anschaulich animiert, in den Ostkongo. Sie erfuhren, dass Rebellen und Milizen im Ostkongo versuchen, die Erzvorkommen an sich zu reißen, damit sie den für Handys notwendigen Rohstoff gewinnbringend an die Hersteller verkaufen können.
Sie erfuhren, dass dies schreckliche Folgen für die Bevölkerung hat: Viele fliehen, um ihr Leben und das ihrer Familie zu schützen. Darüber hinaus konnten sich die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Flüchtlingen hinein versetzen. Sie wurden mit den Schrecken und existenziellen Dimensionen von Flucht konfrontiert und spürten die Angst, die sich aus der Bedrohung durch Rebellen ergibt. Sie mussten sich mit Verlusten von Hinterbliebenen und der Zerstörung ihrer Häuser auseinandersetzen und lebenswichtige Entscheidungen treffen.
Fragen tauchten auf: Was nehme ich mit, wenn ich nur fünf Minuten habe, die wichtigsten Sachen einzupacken.
Wohin fliehe ich und wie lebt es sich als Flüchtling in einem fremden Land? Serge Aka und Franziska Klaus von MISSIO sprachen anschließend mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Eindrücke sowie über die Not von Gleichaltrigen im Ostkongo. Die Schülerinnen und Schüler waren sich einig: Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher sich beim Kauf eines Handys informieren und darauf achten, dass Smartphone-Hersteller keine Geschäfte mit den Rebellen machen, dann hilft dies den Menschen vor Ort. Gleichermaßen eröffnete der Besuch des MISSIO Truck die Möglichkeit, sich ein Stück weit in die Lage von Mitschülerinnen und Mitschülern zu versetzen, die Flucht durchlebt haben und in einem fremden Land neu angefangen haben.
Schließlich haben manche Schülerinnen und Schüler des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs, beispielsweise der Internationalen Förderklassen, Flucht selber erlebt. Insofern konnte der Tag im und mit dem MISSIO Truck eine Brücke der Verständigung der Schülerinnen und Schüler untereinander schlagen. Auf Initiative des Jugendmigrationsdienstes Rhein-Sieg-Kreis und der Katholischen Jugendagentur (KJA) Bonn GmbH war der Besuch des MISSIO Truck am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf möglich geworden.
Pressemitteilung
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