Stichwahl um das Amt des Landrates im Rhein-Sieg-Kreis
Sebastian Schuster folgt auf Frithjof Kühn

Rhein-Sieg-Kreis. Der neue Landrat des Rhein-Sieg-Kreis heißt Sebastian Schuster. Der Christdemokrat setzte sich in der Stichwahl mit 55,4 Prozent der Wählerstimmen gegen seinen Mitbewerber Dietmar Tendler von der SPD durch, der auf 44,6 Prozent der Stimmen kam. Schuster tritt somit die Nachfolge von Amtsinhaber Frithjof Kühn (CDU) an, der in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Der 58-jährige Rechtsanwalt aus Oberpleis wird am kommenden Montag, 23. Juni, offiziell sein Amt antreten.
Wahlbeteiligung lag nur bei 25,8 Prozent
Selbst der Wahlverlierer Tendler konnte mit stolzgeschwellter Brust auf einen erfolgreichen Wahlkampf zurückblicken, holte er doch das beste Ergebnis eines SPD-Landratskandidaten aller Zeiten in SU-Land. Allerdings gibt die unterirdische Wahlbeteiligung von gerade einmal 25,8 Prozent Grund zum Nachdenken und stellt letztlich auch den Sinn und die Wertigkeit einer Stichwahl sehr infrage.
Sämtliche Politiker auf Kreisebene hätten sich hier sicherlich mehr erhofft, nicht nur wegen der Legitimation für das höchste Amt im Landkreis mit seinen 480.000 Wahlberechtigten, von denen nur 123.800 ihr Kreuzchen machten.
Schwarz-grüne Koalition soll weitergeführt werden
Voraussichtlich bleibt die SPD weiterhin in der Opposition, denn die Zeichen stehen auch für die kommende Wahlperiode wieder auf eine schwarz-grüne Koalition, wie auch der neu gewählte Fraktionsvorsitzende Dr. Torsten Bieber (Neunkirchen-Seelscheid) bestätigte: „Die CDU-Fraktion wird nun sofort Sondierungsgespräche zuerst einmal mit unserem bisherigen Koalitionspartner, der Fraktion Die Grünen aufnehmen. Wir werden uns aber auch um ein weiterhin konstruktives und harmonisches Miteinander mit den anderen Fraktionen im Kreistag bemühen und im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des Kreistages die notwendigen Absprachen gemeinsam treffen.“
Der scheidende Landrat Frithjof Kühn übergab Schuster gleich, nachdem das Wahlergebnis feststand, und hübsch als Geschenk verpackt, die Dienstmappe des Landrats mit allen möglichen Terminen, Dienstplänen und Verhaltensmaßregeln. Kühn warnte seine Nachfolger aber schon einmal vor: „Ab jetzt sind alle Wochenenden gestrichen.“
Die Ergebnisse in den einzelnen Kommunen
Dietmar Tendler konnte immerhin vier der insgesamt 37 Wahlbezirke für sich entscheiden, am besten war sein Ergebnis in Windeck mit 61,5 Prozent und in Eitorf mit 60,4 Prozent. Auch in den beiden Troisdorfer Wahlbezirken hatte Templer die Nase knapp vorn. Die restlichen 33 Wahlbezirke gewann Schuster zum Teil deutlich. Sein bestes Ergebnis erzielte der künftige Landrat in Meckenheim mit 67,4 Prozent und in Königswinter II mit 65,2 Prozent. Im linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg Kreises hatte Schuster überall eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung hinter sich: 56,9 Prozent in Wachtberg, 64,9 Prozent in Meckenheim, 60,8 Prozent in Rheinbach, 57,4 Prozent in Swisttal, 59,7 Prozent in Alfter und 57,5 Prozent in Bornheim.