„Silhouetten und Schatten“
Kunstausstellung von Alberto Jerez vom 10.3. bis 19.4. im Kirchenzentrum „Die Arche“ in Meckenheim
Meckenheim. Kolumbien ist die Heimat des Künstlers Alberto Jerez.
Auch wenn er seit 20 Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, lässt ihn dieses Land, seine Menschen und vor allem seine Tragik nicht los.
Die Bilder von Alberto Jerez in aller ihrer Farbigkeit und Plakativität sind Schatten-Spiele der kolumbianischen Wirklichkeit. In seiner Kunst versucht Alberto Jerez die kolumbianische Wirklichkeit der letzten Jahrzehnte zu erfassen, sich dem Drama der Gewalt aus der Perspektive der Verschwundenen, der Ermordeten anzunähern. Es geht dabei nicht um realistische Darstellung von Unmenschlichkeiten. Der Kontext wird kaum angedeutet. Es geht um die Lücke, die diese Menschen hinterlassen, um die Einsamkeit und Anonymität ihres Todes. Die täglichen Nachrichten von Massakern, die offiziellen Todesstatistiken, deren Kategorisierungen, die Berichte von Menschenrechtsorganisationen, die Erfassung von „Fällen“, sie alle verdammen das einzelne Opfer trotz allem Bemühen der Namenlosigkeit, der Abstraktion.
So sehen wir in seinen Bildern aus dem Zyklus „Silhouetten und Schatten“ auch nur Umrisse, die wir zu menschlichen Gestalten deuten. Gesichtslos, namenlos, zeitlos – und doch erzählt jedes einzelne Bild eine Geschichte. Erinnerungsbilder – Hoffnungsbilder nennt er sie. Es geht nicht um Anklage, es geht um Verstehen. Verstehen von dem, was unsagbar ist: Trauer, Angst, Einsamkeit und die Andeutung eines Horizonts: dass die Opfer nicht vergeblich sind. In seinen Installation wie der „Gedächtniskoffer“ werden den Fotografien von politischen Opfern ihre Namen zurückgegeben.
Die Ausstellungseröffnung ist am 10. März um 11.15 Uhr . Die Ausstellung ist geöffnet: montags, mittwochs bis freitags von 9 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 17 Uhr und sonntags nach den Gottesdiensten.
Info-Begleit-Veranstaltung
Dienstag, 26.3.2013 um 19.30 Uhr in der Arche.
Kolumbien - das größte Steinkohlelieferland für Deutschland - Hintergründe über die Folgen des Steinkohleabbaus.
Referent: Werner Huffer-Kilian, BUND
Aus einer Kohlegrube in Kolumbien von der Größe des Hamburger Stadtstaates versorgen sich unsere Kraftwerke mit Steinkohle. Dafür wird die Landbevölkerung vertrieben, der Regenwald abgeholzt, Ackerland muss weichen. Gewerkschafter müssen mit dem Tod rechnen. Nachdem unsere Bergwerke geschlossen wurden, sind wir Nutznießer billiger Importkohle. Der Referent Werner Hufffer-Kilian, BUND, berichtet über die Menschenrechts- und Umweltsituation vor Ort und die Rolle deutscher Konzerne sowie die Verantwortung unserer Politik.
