Allgemeine Berichte | 04.02.2015

Biotoppflege und -entwicklungsmaßnahmen im Rhein-Sieg-Kreis

Vom Artenschutz bis zum Naturdenkmal

2014 gab es zahlreiche Einsätze im Interesse der Natur

Rhein-Sieg-Kreis. Rund 418.000 Euro hat der Rhein-Sieg-Kreis im vergangenen Jahr in die Hand genommen, um Biotope zu pflegen und zu entwickeln. Etwa 15 Prozent des Kreisgebietes stehen unter Naturschutz, mehr als die Hälfte aller Flächen an Rhein und Sieg unter Landschaftsschutz, da gibt es jede Menge für Umwelt und Natur zu tun. So wurden Fledermausstollen und Lebensräume für seltene Arten wie den Schmetterling Bläuling optimiert, Teichanlagen umgestaltet, Obstwiesen und Naturdenkmale gepflegt, Gehölze zurückgeschnitten und vieles mehr. Das Land NRW bezuschusste die Maßnahmen mit ca. 252.000 Euro. Eine der seltenen Arten, die im vergangenen Jahr ebenfalls besondere Pflegemaßnahmen genoss, ist die Wildtulpe. Im Rhein-Sieg-Kreis ist sie zu einem Exot geworden: Nur noch an einer Stelle im Siebengebirge findet sich die „Tulipa sylvestris“. Damit ihr letzter Lebensraum erhalten bleibt, sorgt der Rhein-Sieg-Kreis regelmäßig dafür, dass es an ihrem Standort stets genug Licht gibt – sie also z.B. keine Bäume permanent „in den Schatten stellen“. Außerdem gilt es natürlich zu verhindern, dass die aus Südeuropa stammende Pflanze durch konkurrierende Arten gefährdet wird. Aber nicht nur für die Flora, auch für die Fauna sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Natur- und Landschaftsschutz regelmäßig im Einsatz. Davon profitiert zum Beispiel die Zauneidechse. Im Rhein-Sieg-Kreis findet man sie unter anderem an der ehemalige Kiesgrube Weilerhofer See in Niederkassel. Das Reptil mit dem Fachnamen „Lacerta agilis“ besiedelt typischerweise sonnenexponierte Standorte und fühlt sich in trockenwarmen Biotopen besonders wohl. Damit die erhalten bleiben und es der Zauneidechse nicht zu ungemütlich wird, muss der „Verbuschung“ - also der Ausbreitung von z.B. Sträuchern - regelmäßig der Kampf angesagt werden.

Um die Artenvielfalt im Rhein-Sieg-Kreis zu erhalten, reichen aber Pflegemaßnahmen alleine nicht aus. So gilt es am Rodderberg in Wachtberg mit einem stets intakten Besucherleitsystem dafür zu sorgen, dass die Biotope aus Trocken- bzw. Halbtrockenrasen nicht zerstört werden. Die „Wärmeinsel“ Rodderberg selbst ist das Relikt eines Vulkans, der vor rund 350.000 Jahren seine Tätigkeit aufnahm und wahrscheinlich vor etwa 26.000 Jahren das letzte Mal ausbrach. Insbesondere am Kraterrand haben sich Pflanzen wie der Nelkenhafer oder der Flügelginster angesiedelt, die in den warmen Gebieten Süd- und Südosteuropas beheimatet sind.

„Wer sich im Rhein-Sieg-Kreis auf die Spur der Natur begibt, findet auf den mehr als 1.150 Quadratkilometern Fläche viele verborgene Naturschätze. Ich lade Sie herzlich ein, sie zu entdecken“, ermuntert Umweltdezernent Christoph Schwarz die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis und appelliert zugleich: „Bitte gehen Sie bei Ihren Entdeckungstouren behutsam vor und nehmen Sie Naturschutzmaßnahmen wie z.B. Betretungsverbote ernst. Andernfalls könnten die Tage seltener Pflanzen und Tiere auch bei uns schnell gezählt sein.“

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