Lokalsport | 01.09.2018

Mike Rockenfeller aus Neuwied startete beim ersten Nachtrennen der DTM-Geschichte

Bei Dunkelheit und Regen zweimal in die Punkteränge gefahren

Rockenfeller hatte vor dem Rennen auf Punkte gehofft und konnte auch in beiden Läufen Zähler sammeln. Audi Communications

Misano/Neuwied. Die populärste Tourenwagen-Serie der Welt machte Station auf dem Misano World Circuit in Italien. Zum ersten Mal in der 24-jährigen Geschichte der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) wurden die Rennen 13 und 14 auf dem 4,226 Kilometer langen Raceway in der Emilia-Romagna in der Nacht ausgetragen. Jeweils um 22.30 am Samstag und Sonntagabend war der Start der spektakulären Läufe. Die Strecke in Misano wurde 1972 eröffnet und zeichnet sich durch eine komplette Beleuchtung aus. Mit ihre zehn Rechts- und sechs Linkskurven sowie einer kurzen Start-Zielgeraden ist der Misano Race Circuit ein winkliger Kurs, auf dem besonders der Faktor Traktion und die Reifen eine große Rolle spielen. Nur gut 550 Meter lang ist die Start-Zielgerade, das heißt, Überholen ist ganz schwierig. Zudem hatten die 18 DTM-Piloten mit den widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen.

Erfahrung mit Nachtrennen

„Eine ausgewogene Fahrzeugabstimmung ist hier ganz wichtig, damit man aus den winkligen Kurven herausbeschleunigen kann, außerdem werden die Reifen hier immens beansprucht ebenso wie die Bremsen. Die Strecke hat vor einiger Zeit einen neuen Asphaltbelag erhalten. Ich freue mich darauf, auf dieser im DTM-Kalender neuen Rennstrecke zu fahren, und das in der Nacht. Aufgrund meiner vielen Langstreckenrennen, eben auch in der Nacht, habe ich die Erfahrung. Ich denke, dass ich hier in den Rennen gut dabei sein werde und Punkte für die Meisterschaft mitnehmen kann“, so Rockenfeller.

Start bei schweren Bedingungen

Und Rockenfeller deutete im ersten Qualifying an, das mit ihm in den Rennen zu rechnen ist, denn von Rang 7 startete er in das erste Nachtrennen am Samstagabend. Es hatte während des Qualifyings geregnet, und so war am Start der Asphalt noch ziemlich feucht und rutschig. 55 Minuten plus eine Rennrunde standen in Lauf eins auf dem Programm. Für die 18 Piloten extrem schwere Bedingungen, deshalb starteten alle auf Regenreifen. Bei ihren sogenannten Pflichtboxenstopps wurde dann auf profillose Rennwalzen gewechselt. Der Polesetter Paul di Resta auf seinem AMG C63 Mercedes konnte seine Führung nach dem Start behaupten und kontrollierte auch nach seinem Pflichtstopp das übrige Feld.

Durch die widrigen Asphaltbedingungen und die daraus resultierenden Aus- und Unfälle musste zum ersten Mal das Savety Car auf die Piste, beim Restart wurde di Resta von Philipp Eng im BMW überholt, doch der Schotte konterte und eroberte die Führung zurück, die er nach 32 Runden bis ins Ziel auch noch innehatte. Rockenfeller auf seinem Audi RS 5 DTM erwischte einen guten Start und legte sich kurz danach mit fairen Mitteln mit dem zweifachen DTM-Champion Marco Wittmann an. Rockenfeller behauptete Platz 7. In Runde 5 kam er zum Pflichtstopp, den das Team in einer tollen Zeit absolvierte.

Ein spektakuläres Rennen sahen die vielen Fans bis hierhin mit dem Ausfall des Meisterschaftsführenden Gary Paffett, des Titelanwärters Lukas Auer und auch anderen in der DTM-Tabelle gut platzierten Piloten. Mike Rockenfeller wurde Zehnter und fuhr in die Punkteränge. Paul di Resta siegte vor dem Niederländer Robin Frijns, der in der letzten Runde noch durch ein Überholmanöver auf Platz 2 fuhr, Dritter wurde Edo Mortara. „Meine ersten Runden im Dunkeln auf dem Misano Circiut waren ein einzigartiges Erlebnis. Mit dem ersten Qualifying war ich zufrieden, im Rennen hätte ich mir noch eine bessere Platzierung gewünscht. Die Fans bekamen reichlich Action geboten, man hat ja gesehen, wer alles ausgeschieden ist, insofern bin ich froh, noch Punkte ergattert zu haben. Jetzt schauen wir auf das Rennen am Sonntag“, so Rockenfeller nach dem ersten Lauf.

Früher Reifenwechsel

Wieder erkämpfte sich der Neuwieder eine gute Ausgangsposition mit Rang 4 im Qualifying. Sein Teamkollege vom Audi Sport Team Phoenix, der Franzose Loïc Duval schaffte zur Freude von Teamchef Ernst Moser die Pole Position. Um es vorweg zu nehmen: Auch das zweite Rennen über 55 Minuten plus eine Runde Renndauer ging in die DTM-Geschichte ein. Der erst 20-jährige Rookie Joel Eriksson auf BMW M4, der von Platz 12 als einziger auf Slicks startete, gewann das spannende Nachtrennen. Alle anderen Piloten starteten auf Regenreifen, denn in der Folge schüttete es heftig.

Der Regen brachte das Feld doch arg durcheinander, und zahlreiche Ausfälle und Crashs waren die Folge. Mike Rockenfeller kam schon in Runde 3 zum Reifenwechsel an die Box. Im Lauf des Rennens wurde der Regen immer stärker und somit für die Fahrer zum Eiertanz auf den Slicks. Eriksson holte sich in Runde 9 seine Regenreifen und setzte sich an die Spitze, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab, Zweiter wurde Edo Mortara auf Mercedes vor René Rast im Audi. Mike Rockenfeller wurde als guter Neunter im Ziel abgewunken, und damit sammelte der Neuwieder die nächsten Punkte im Championat. „Es waren spektakuläre Nachtrennen, in denen der Regen das Fahren erschwerte. Natürlich hätte ich mir in den Rennen eine bessere Platzierung gewünscht, zumal die Qualifyings gut liefen.

Nach Rennen eins war ich heilfroh im Ziel, mein Auto hatte doch einige Blessuren abbekommen. Jetzt freue ich mich aufs Heimrennen auf dem Nürburgring“, so Rockenfeller.

Eine wahre Höchstleistung brachte der 51-jährige dreifache Paralympics Goldmedailliengewinner Allesandro Zanardi. Der beinamputierte Sportler (2001 nach einem Unfall im Indycar) wurde im zweiten Rennen sensationell Fünfter und strahlte übers ganze Gesicht. Er startete als Gast in Misano im Feld der weltbesten Tourenwagenfahrer.

In der Tabelle führt der Schotte Paul di Resta auf Mercedes mit 186 Punkten vor Gary Paffett mit 177 Zählern und Edo Mortara mit 138 Punkten beide ebenfalls Mercedes. Mike Rockenfeller auf Audi RS 5 sthet derzeit auf Rang 13 mit 48 Punkten. Das nächste DTM-Rennen findet vom 7. bis 9. September auf dem Nürburgring statt.

DEB

Rockenfeller hatte vor dem Rennen auf Punkte gehofft und konnte auch in beiden Läufen Zähler sammeln. Audi Communications

Rockenfeller hatte vor dem Rennen auf Punkte gehofft und konnte auch in beiden Läufen Zähler sammeln. Fotos: Audi Communications

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