Lokalsport | 06.08.2025

Deutsche Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren 2025:

Die Titelträger stehen fest

Matchball und Sieg in der AK 90 für Herbert Althaus.  Fotos: Markus Kummer, Horst Bach & Annette Bartsch

Bad Neuenahr. Nach knapp zwei intensiven Turnierwochen sind die 70. Deutschen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren in Bad Neuenahr erfolgreich zu Ende gegangen. Die traditionsreiche Veranstaltung feierte nach fünfjähriger Pause ein mit Spannung erwartetes Comeback im Ahrtal – und das mit großem Erfolg. In den Altersklassen von 40 bis 90 Jahren wurden die neuen Deutschen Meisterinnen und Meister ermittelt.

Mehr als 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lieferten sich auf der liebevoll wiederhergestellten Anlage des HTC Bad Neuenahr spannende und faire Matches. Neben dem hohen sportlichen Niveau prägten vor allem die große Wiedersehensfreude und die familiäre Atmosphäre das Turnier – ein echtes Highlight im deutschen Seniorentennis-Kalender.

Turnierdirektorin Annette Bartsch zeigte sich begeistert: „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv – wir haben ein sensationelles Comeback gefeiert. Das betrifft nicht nur die erstklassig instandgesetzte Anlage und die hochklassigen Spiele, sondern vor allem die großartige Stimmung rund um das Turnier. Mit unserem jungen, größtenteils ehrenamtlichen Team vom HTC Bad Neuenahr haben wir sowohl organisatorisch als auch im Service für unsere Tennisfamilie überzeugt.“

Auch HTC-Vorsitzender Karl-Horst Gödtel war rundum zufrieden. „Wir hatten relativ viel Wetterglück und konnten alle Veranstaltungen planmäßig durchführen. Die Resonanz war sehr gut. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisen mit positiven Eindrücken nach Hause – und sie werden diese weitertragen.“ Mit Blick auf die Zukunft kündigte er an: „Im kommenden Jahr wollen wir die Teilnehmerzahl deutlich steigern. Und wenn wir 2026 zusätzlich die Altersklassen 30 und 35 aufnehmen können, steht uns ein rundum großartiges Turnier bevor – darauf freue ich mich schon heute.“

Auch das Zuschauerinteresse war groß. Die Athletinnen und Athleten spürten die Unterstützung von den Rängen und zeigten sich dafür dankbar. Die Meisterschaften waren nicht nur ein sportlicher Höhepunkt, sondern auch ein starkes Signal für den Wiederaufbau und den Zusammenhalt in der Region nach der Flutkatastrophe von 2021.

Dass von altersmüden Sportlerinnen und Sportlern keine Rede sein konnte, bewiesen insbesondere Irmgard Gerlatzka und Herbert Althaus in den Altersklassen 85+ und 90+. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten technisch hochwertiges Tennis – nicht immer im höchsten Tempo, aber taktisch raffiniert und voller Kampfgeist. Weltmeisterin Irmgard Gerlatzka vom TC Schiefbahn sicherte sich in der Damenkonkurrenz 85+ souverän den Titel – ohne Satzverlust. Im Finale dominierte sie Elisabeth van Bömmel (MTV Jever) mit 6:2, 6:2. Mit sicheren Volleys und präzisen Returns ließ Gerlatzka ihrer Gegnerin kaum Chancen. Auch ein sehenswerter Stoppball zum 1:5 im zweiten Satz konnte die Niederlage von van Bömmel nicht verhindern. Nach 71 Minuten verwandelte Gerlatzka ihren Matchball und zeigte sich entspannt und zufrieden.

Bei den Herren überzeugte der vielfache Deutsche Meister sowie Europa- und Weltmeister Herbert Althaus in der Altersklasse 90+. Seine Bilanz in der Gruppenphase: drei Siege, sechs gewonnene Sätze, 36:9 Spiele – pure Dominanz. Bereits in seinem Auftaktspiel gegen Franz Schlüter (SV Lüttringen) setzte er sich mit 6:2, 6:3 klar durch. Auch gegen Werner Marx (ASV Dachau) ließ er beim 6:2, 6:1 nichts anbrennen – trotz der freundschaftlichen Beziehung: „Er ist ein Freund, wir kennen uns sehr gut und spielen zusammen in der Nationalmannschaft. Leider hat er ein Handicap, aber er ist ein sehr guter Spieler. Ich freue mich immer, wenn er den weiten Weg von München hierher findet.“ Im letzten Spiel traf Althaus auf den ältesten Teilnehmer des Turniers, Hermann Kötting (Jahrgang 1931), und gewann auch dieses Match souverän mit 6:0, 6:1.

Die DSM 2025 zeigten erneut, dass Seniorentennis keineswegs Altherrensport ist: Kampfgeist, Spielfreude und Finesse begeisterten das Publikum.

In den sogenannten „Königsklassen“ setzten sich Thomas Burgemeister und Katarina Rath durch. Im Endspiel der Herren 40 triumphierte der an zwei gesetzte Burgemeister vom TC BW Bad Ems nach zweieinhalb Stunden mit 7:5, 6:4 gegen Andreas Thivessen (TC Grün-Weiß Frohlinde). Mehr als 400 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten eine intensive, hochklassige Partie mit spektakulären Ballwechseln. Burgemeister geriet im zehnten Spiel des ersten Satzes durch Doppelfehler in Bedrängnis, doch Thivessen konnte die Chance nicht nutzen. Burgemeister sicherte sich das Break und den Satz mit 7:5. Im zweiten Satz profitierten beide Spieler von den Fehlern des jeweils anderen. Thivessen leistete sich frühe Ungenauigkeiten, und Burgemeister nutzte ein frühes Break zum 1:0. Eine kuriose Szene im fünften Spiel, als Thivessens Return auf der Netzkante landete und zum Punkt für Burgemeister wurde, sorgte für Aufregung. Thivessen verlor daraufhin die Nerven, warf seinen Schläger und verletzte sich an der Wade. Trotz eines letzten Widerstands ließ sich Burgemeister nicht beirren und verwandelte seinen Matchball zum 6:4.

Katarina Rath vom RTHC Bayer Leverkusen sicherte sich in einem ebenso spannenden wie hochklassigen Finale den Titel bei den Damen 40. Gegen die topgesetzte Monika Keller (TC Schwäbisch Hall) setzte sie sich mit 4:6, 6:2, 6:3 durch. Keller gewann den ersten Satz knapp, doch Rath fand im zweiten Durchgang zu ihrer Stärke zurück. Mit variantenreichem Spiel – präzise Slices, druckvolle Grundschläge – dominierte sie den zweiten Satz. Im entscheidenden dritten Durchgang übernahm sie endgültig die Kontrolle, zwang Keller zu Fehlern, spielte konsequent die Linien an und baute ihren Vorsprung auf 5:3 aus. Zwar vergab sie den ersten Matchball mit einem Doppelfehler, verwandelte aber den zweiten mit einem platzierten Angriffsschlag. Ein verdienter Erfolg für Rath, die mit Spielintelligenz, Konstanz und Nervenstärke überzeugte und sich erstmals den Deutschen Meistertitel in ihrer Altersklasse sicherte.

Hier die Liste der Einzelsiegerinnen und -sieger der DSM 2025:

Zu den neuen Deutschen Meistern in den Einzeldisziplinen zählen in der Altersklasse Damen 40 Katarina Rath vom RTHC Bayer Leverkusen, während bei den Herren 40 Thomas Burgemeister vom TC BW Bad Ems triumphierte. In der Damenkonkurrenz 45 setzte sich Mirja Wagner (TC Eintracht Dortmund) durch, bei den Herren 45 war Oliver Schwörer vom Tennis und Padel Club Grötzingen erfolgreich.

Die Titel in der Altersklasse 50 gingen an Susi Fortun (TC Leonberg) bei den Damen und Roman Garzorz (TC Remagen) bei den Herren. Barbara Seeger vom TC RW Gießen gewann bei den Damen 55, während Marc Pradel (Ratinger Tennisclub Grün-Weiß) die Herren 55 für sich entschied.

In der Altersklasse 60 holten sich Susanne Veismann (DTV Hannover) und Markus Bart (STK Garching) die Titel. Katalin Böröcz (TC Doggenburg) siegte bei den Damen 65, Norbert Henn (Tennis 65 Eschborn) bei den Herren 65. Die Altersklasse Damen 70 entschied Reinhilde Adams (ETUF Tennisriege) für sich, bei den Herren 70 war Joachim Kubeng (TC RW Bad Oeynhausen) erfolgreich.

Barbara von Ende vom Tennis- und Ski-Club Göttingen gewann den Titel bei den Damen 75, Peter Marklstorfer (TSV Rottenburg) siegte bei den Herren 75. Telsche Andree (Spvg Blankenese von 1903) holte den Titel bei den Damen 80, Harald Koglin (TV Espelkamp-Mittwald) dominierte bei den Herren 80.

In der Damenkonkurrenz 85 war Irmgard Gerlatzka vom TC Schiefbahn nicht zu schlagen, bei den Herren 85 setzte sich Horst Hätti (TC Blau-Gold Rastatt) durch. In der Altersklasse 90 ging der Titel an den vielfachen Deutschen Meister Herbert Althaus (Harburger TuHC in TS Harburg).

Weitere Informationen und Impressionen zum Turnier sind unter www.dsm-tennis.de zu finden.

Matchball und Sieg in der AK 90 für Herbert Althaus. Fotos: Markus Kummer, Horst Bach & Annette Bartsch

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