HSG Sinzig/ Remagen/Ahrweiler
HSG verliert erstes Heimspiel gegen starke Gäste
Sinzig. Im ersten Heimspiel der Saison traf die HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler in der Handball-Rheinlandliga auf die starken Gäste aus Bendorf. Die HSG hatte hohe Erwartungen und erhoffte sich die ersten Punkte in der höchsten Spielklasse im Rheinland zu sammeln. Trotz eines unterhaltsamen und torreichen Spiels gelang es der HSG leider nicht, den Sieg einzufahren.
Im Vergleich zur Vorwoche konnte sich die HSG vor allem im Angriff verbessern. Das Team schaffte es, den Druck auf die gegnerische Abwehr aufrechtzuerhalten und fand oft gute Lösungen für den Torerfolg.
Die HSG startete kämpferisch überzeugend und legte mit einem vielversprechenden 5:1 vor. Der Gästetrainer Lucas Litzmann musste bereits in der 5. Spielminute eine Auszeit nehmen, um seine Mannschaft neu auszurichten. Diese Auszeit zeigte sofort Wirkung, als Lars Pitzen und Tom Ramb innerhalb von zwei Minuten den Ausgleich zum 5:5 erzielten. In dieser Phase spielte die HSG taktisch unklug und überhastet, was der erfahrene Rheinlandligist aus Bendorf sofort ausnutzte.
In der 11. Spielminute musste HSG-Trainer Daniel Enke reagieren, da das Spiel zu Gunsten der TS Bendorf zu kippen drohte. An diesem Abend fand die HSG keine Mittel gegen die Angriffsmaschinerie der Gegner. Der körperlich überlegene Kreisläufer wurde immer wieder erfolgreich eingesetzt und einzelne HSG-Spieler hatten Schwierigkeiten, ihre Gegenspieler zu verteidigen. Bendorf zog von einem 9:10 auf 10:17 in der 23. Spielminute davon. Die HSG konnte bis zur Halbzeitpause noch auf 15:20 verkürzen und die Hoffnung auf einen möglichen Erfolg aufrechterhalten.
Nach wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit verkürzte der Gastgeber auf 19:22 und beim Tor von Kevin Scholl zum 22:24 hofften die Zuschauer auf eine Wende im Spiel. Diese Spielphase war sehr ausgeglichen, und die HSG schaffte es in der 47. Spielminute, auf ein Tor zum 27:28 heranzukommen. Doch Bendorf nutzte eine Überzahl souverän aus und zog wieder auf drei Treffer davon.
Die HSG gab nicht auf und erzielte in der 54. Spielminute den Anschlusstreffer zum 35:38. Doch dann agierte der Aufsteiger im Angriff zu überhastet, was ihnen letztendlich den Erfolg kostete. Bendorf erzielte vier Treffer in Folge und entschied das Spiel für sich. Die HSG konnte in den Schlussminuten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, war aber nicht in der Lage, Bendorf ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
„Vergleichen wir unsere Leistung mit letzter Woche, haben wir im Angriff über weite Strecken einen tollen Job gemacht. Ein paar Phasen im Spiel, wo wir wieder in alte Muster fallen, lädt die Gäste dann zu Gegenstößen ein. Mit 35 geworfenen Toren ist aber das heute nicht unsere größte Baustelle gewesen. Dennoch wird das wieder Thema bei uns sein, da kopflos abgeschlossene Angriffe sehr schnell bestraft werden in der Liga. Bendorf ist im Angriff einfach reifer, geduldiger und cleverer. Die machen wenig Fehler und warten geduldig auf ihre Chancen. Ihre Angriffsintensität im 1:1 und das starke Kreisläuferspiel haben wir heute nicht verteidigen können. Wir sind da auf den Beinen nicht agil genug und kommen nicht in unser Abwehrsystem, um solch gute Gegner dann stoppen zu können. Ich sehe aber eine gute Entwicklung zu letzter Woche - in so kurzer Zeit ein anderes Gesicht zu zeigen, war gut. Wir müssen unsere Angriffsphasen die wir vorne gezeigt haben über einen noch längeren Zeitraum aufrecht erhalten. Man muss aber auch sagen, dass unsere Deckung für solche Gegner noch nicht bereit ist. Da haben wir unterschiedliche Baustellen, die von taktischem Verhalten über körperliche Stärke und Fitness bis zu mangelnder Spielerfahrung gegen höherklassige Spieler in Summe zu so vielen Gegentoren führen. Knapp 20 Gegentore in einer Halbzeit reicht für uns als Aufsteiger eben nicht für einen Sieg. Dennoch bin ich nicht unzufrieden mit unserem Auftreten - kämpferisch war das gut. Ich bin mir sicher, wenn wir weiter im Training solche Entwicklungsschritte machen wie in der letzten Woche, werden wir auch irgendwann mit Punkten belohnt. Ganz wichtig ist es für uns diese Saison nicht die Köpfe in den Sand zu stecken und alles schlecht zu reden. Wir sind eben Aufsteiger und kein Titelaspirant - dass wir mehr verlieren werden als Siege einzufahren ist aber für uns eine Umstellung im Vergleich zur letzten Saison. Ich bin stolz auf das Auftreten meiner Mannschaft - das war Werbung für unsere Region hier, Bendorf war aber heute einfach eine Nummer zu groß und hat auch völlig verdient gewonnen. Das war auch bisher die beste Mannschaft, die wir hier in Remagen zu Gast hatten, seit ich mich erinnern kann, und wir haben lange mithalten können. Das spricht also auch von einer guten Entwicklung von uns in der HSG. Als Sportler müssen wir das anerkennen und schicken damit Glückwünsche nach Bendorf“, so Enke nach dem Spiel.
Für die HSG spielten: Weber, Ben Wafi (beide Tor), Schnur (1), Rolser (1), Czapla, Buchwald (3), Ostgathe (4), Scholl (14), Weingärtner (4), Fauth (1), Heckenbach (6/4), Frorath (2), Arzdorf
Nächste Aufgabe: Sonntag, 1. Oktober um 17 Uhr in Kleinich gegen die HSG Hunsrück BA
