6h ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen stand unter keinem guten Stern
NLS von Zwischenfall überschattet
Nürburgring. Das ROWE 6h ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen gilt als eines der Highlights im Veranstaltungskalender der NLS, doch in diesem Jahr stand die Traditionsveranstaltung unter keinem guten Stern.
Bereits im Vorfeld des Rennens hatte sich am Freitagabend durch eine Explosion von einer Druckluftflasche ein schwerer Unfall ereignet. Insgesamt wurden dabei 22 Menschen verletzt, die zum Teil nach der Erstversorgung im Medical-Center des Nürburgringes mit Rettungshubschraubern in die umliegenden Krankenhäuser geflogen wurden. Laut Aussagen der Polizeidienststelle Koblenz war der Zustand der vier schwer verletzten Personen am Samstagmorgen aber stabil.
Nach Rücksprache mit den Teilnehmern und den Fahrervertretern der NLS entschied sich der Veranstalter, das Rennen dennoch durchzuführen. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen vom Freitagabend“, sagte Mike Jäger, der Geschäftsführer der VLN Sport GmbH & Co. KG „Wir wünschen allen eine gute Genesung.“
Den Teams wurde es aber freigestellt, an der Veranstaltung teilzunehmen, worauf mehrere Teilnehmer ihre Fahrzeuge zurückzogen. Darunter das Team von Manthey, die aufgrund der polizeilichen Ermittlungen in der benachbarten Box 26 nicht auf das Auto in ihrer Box zugreifen konnten. Neben weiteren Teams verzichteten auch Schmickler Performance aus Bad Neuenahr-Ahrweiler auf einen Start.
Durch diese nachvollziehbaren Entscheidungen der Teams lichtete sich das ursprüngliche Starterfeld von 124 Teilnehmern auf 107 Fahrzeuge, doch diese Fahrzeugreduzierung sollte noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Bereits nach der ersten Rennrunde kreiselten im Streckenabschnitt Hatzenbach, nach dem ein Starkregen die Strecke in eine Rutschbahn verwandelt hatte, fast das gesamte Führungsfeld der GT3-Boliden von der Strecke. Dem zu diesem Zeitpunkt führenden Dinamic-Pirelli-Porsche folgte mit Einschlägen in die Leitplanken an gleicher Stelle sechs weitere Autos, darunter auch die beiden Falken-Porsche. Zwar konnte der Falken-Porsche mit der Startnummer 4 seine Fahrt zunächst noch fortsetzen, aber auch für diesen kam in der gleichen Runde ebenso wie für die beiden Aston Martin von Walkenhorst und Prosport noch das Aus.
Das Rennen wurde daraufhin mit der roten Flagge unterbrochen und um 14 Uhr mit einem Restart über eine verkürzte 4-stündige Renndistanz vorgesetzt. In dem jetzt noch 95 Teilnehmer großen Starterfeld befanden sich nur noch vier von den ursprünglich 13 gestarteten GT3-Boliden. Darunter der von David Schumacher, Salman Owega und Hubert Haupt gesteuerte Mercedes GT3 vom Meuspather HRT-Team, der als einziges Fahrzeug noch komplett von professionellem Fahren pilotiert wurde. Entsprechend souverän steuerte die Mannschaft den Boliden auch zum Sieg. Hinter den siegreichen AMG GT3 sahen die Piloten der beiden Porsche 911 GT3 Cup von Black Falken und AVIA W&S Motorsport aus der Cup2-Klasse die Zielflagge. Steve Jans, Tobias Müller und Gabriele Piana pilotierten den auf Rang zwei platzierten Porsche von Black Falken. Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und David Jahn freuten sich über den dritten Rang im dem AVIA W&S Porsche.
„Ich bin mit 30 km/h herumgefahren und das war teilweise noch zu schnell, das Team hat mich glücklicherweise früh genug gewarnt“, erklärte Hubert Haupt, wie er den Mercedes unversehrt durch die Aquaplaning-Phase gesteuert hatte, und damit den Grundstein für den Sieg legen konnte.
In den Klassenwertungen der VT2-R konnten Daniel Mertens (Müllenbach) und Joshua Hislop und Jeff Ricca im Hyundai i30N des Teams Mertens Motorsport zum fünften Mal in diesem Jahr den Sieg einfahren. Mertens und Hislop bleiben damit den Meisterschaftsführenden Joshua Bednarski, Lucas Daugaard und Moritz Oberheim auf den Fersen, die ebenfalls zum fünften Mal die Porsche Cup3-Klasse für sich entscheiden konnten. Die beiden weiteren Lokalmatadore Marc Hennerici (Mayen) und Andy Gülden (Reifferscheid) konnten den Erfolg vom vierten Lauf nicht wiederholen und belegten nach leichten technischen Problemen mit dem Toyota Supra GT4 vom Team Ring Racing den vierten Rang in der GT4-Klasse (SP10). Mit diesem Ergebnis rangiert das um Tim Sandtler verstärkte Trio auf dem 5-ten Tabellenrang.
Mit Rang 3 in der TCR-Klasse kreuzten Joachim und Jürgen Nett (Mendig/Mayen) in dem gemeinsam mit Timo Beuth (Wachtberg) pilotierten Peugeot 308 TCR von Nett Motorsport die Ziellinie.
Am 19. Oktober biegt mit dem siebten und vorletzten Lauf der 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy die NLS auf die Zielgerade der Saison 2024, bevor am 16. November mit dem achten Lauf diese endet.
BURG