Lokalsport | 22.12.2025

Der 17-Jährige Sportler konnte schon einige renommierte Preise gewinnen

Tim Brohl aus Bad Breisig möchte Golf-Profi werden

Tim Brohl hat ein klares, sportliche Ziel vor Augen.  Foto:: DGV/Stebl

Bad Breisig. Deutscher Meister im Golf der Altersklasse bis 18 Jahre, Deutscher Vizemeister bei den Amateuren in der Herrenklasse, Turniersiege und Topplatzierungen bei Jugendturnieren in ganz Europa. 2025 war für Tim Brohl aus Bad Breisig das bisher erfolgreichste Jahr in seiner noch jungen Golfkarriere. Und doch nur ein Schritt auf einem langen Weg: Der 17-Jährige aus der Kurstadt am Rhein will Golfprofi werden. Seit November gehört Tim dem Junior-Team des Deutschen Golfverbandes an – einer von zehn im Nationalkader. 2026 wird das Jahr der Bewährung für das Nachwuchstalent.

2025 steht für eine Entwicklung, die man dem jungen Mann lange nicht zugetraut hat. Mit fünf Jahren steht er zum ersten Mal auf dem Golfplatz. Opa und Papa haben ihn ausgerüstet und mit auf den Golfplatz Köhlerhof in Bad Neuenahr-Ahrweiler genommen. Doch für das schmächtige kleine Kerlchen sind selbst die Kinderschläger noch zu lang. Aber schon da trifft er die kleine weiße Kugel öfter als seine Alterskameraden. Vater und Großvater fördern ihn in den kommenden Jahren nach besten Kräften. Tim wird auf dem Golfplatz groß. Der Ehrgeiz hat ihn früh gepackt. Seit dem 11. Lebensjahr spielt und trainiert er beim Golfclub Rhein-Sieg in Hennef. Im GLC Bad Neuenahr geht er weiter regelmäßig mit der ganzen Familie auf die Runde.

Auf eine große sportliche Karriere deutet lange nichts hin. Aufmerksam wird man auf ihn in Bad Griesbach wo er 2018 das Goldene Golfabzeichen macht. Die Trainer dort sprechen von einem Ausnahmetalent. Unter Beweis stellen kann er das zunächst jedoch nicht. Bei zahlreichen Sichtungsturnieren des Golfverbandes Nordrhein-Westfalen stellt er sich mit Unterstützung von Vater Guido und Mutter Daniela vor. Ohne Erfolg. Zu schmächtig, zu klein – so die Einschätzung der Trainer damals.

Doch mit der körperlichen Reife beginnt Tim Turniere zu gewinnen und die Aufmerksamkeit für den jungen Golfer wächst. Mit 14 Jahren, 2022, kommt er in den NRW-Nachwuchskader. 2024 gehört er schon zum Nachwuchskader 2 des Deutschen Golfverbandes. 2025 spielt er alles „in Grund und Boden“, wie es ein Trainer ausdrückt. Tim dominiert seine Altersklasse, liefert bei Jugendturnieren in ganz Europa ein Spitzenergebnis nach dem anderen ab. Von 12 Turnieren gewinnt er vier, wird fünfmal Zweiter, und zweimal Vierter. Am Ende der Saison führt er die Deutsche Jugendrangliste und die Rangliste der Herren (Amateure) an, in der Europarangliste seiner Altersklasse wird er unter den ersten 20 geführt, in der Herrenrangliste unter den Top 50. Auf der Weltrangliste der Amateure belegt er im November Platz 101. Erfolge, die ihm auch einen Spitznamen eingebracht haben. In Anlehnung an Golflegende Tiger Woods wird er im Nationalkader „Tiger“ Brohl genannt.

Mit der Berufung in den Nationalkader beginnt für den jungen Spitzensportler ein neues Kapitel auf dem Weg zum Profigolfer. „Erfolge von gestern zählen da nicht“, weiß er selbst. Sich unnötig unter Druck setzen will er aber dennoch nicht. Er baut auf seine mentale Stärke „Klar, ich will gewinnen und erfolgreich sein, aber es gibt noch mehr als Golf im Leben. Man braucht noch was neben dem Golfsport“, erklärt er schon sehr erwachsen.

Und dennoch: 2026 wird ein Jahr der Veränderungen. Ob er nach der 11. Klasse des Gymnasiums weiter an seiner Schule bleibt oder vielleicht an eine wechselt, die mehr Zeit für den Sport lässt, wollen er und die Eltern in den kommenden Monaten entscheiden. Mit Stipendium auf ein College in den USA wechseln, kommt erstmal für ihn nicht in Frage. „Wie gesagt, es gibt noch mehr als Golf. Familie und Freunde sind mir sehr wichtig.“ Und auch die Bindung zum Heimtrainer in Hennef ist eng. Sein Coach Heinz-Peter Thül war selbst einst als Profi unterwegs.

Was die sportlichen Veränderungen angeht, gibt es dagegen schon ein klares Bild. Gemeinsam mit Bundestrainer, Clubcoach und Eltern wurde der Fahrplan für das neue Jahr abgestimmt: Ein Mix aus Trainingsreisen, Einzelturnieren, Teamwettbewerben und nationalen Wettkämpfen. Und so beginnt für den jungen Mann aus Bad Breisig das neue Jahr mit neun Tagen Training in Südafrika. Turniere und Trainingsreisen nach Katar, Spanien, Frankreich, Portugal, Schottland sowie zu den Deutschen und den österreichischen Meisterschaften werden folgen: 2026 wird das Jahr der Bewährung für den Golfer Tim Brohl aus Bad Breisig.

Vater Guido und Großvater Jochen sind die größten Fans und Förderer von Tim.

Vater Guido und Großvater Jochen sind die größten Fans und Förderer von Tim.

Tim Brohl hat ein klares, sportliche Ziel vor Augen. Foto:: DGV/Stebl

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