Viertklässler fragen den Wachtberger Bürgermeister Theo Hüffel
… wie bei Monopoly!
Wachtberg-Berkum. Der Teich in der „Grünen Mitte“, eine Eisdiele … viele Themen hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4b und 4c der Grundschule Berkum ins Rathaus mitgebracht. Und Wachtbergs Bürgermeister Theo Hüffel nahm sich lange Zeit für die wissbegierigen kleinen Gäste. Denn direkt nach den Weihnachtsferien stand eine ganz besondere Schulstunde auf ihrem Plan. Statt im gewohnten Klassenraum gingen die 28 und 24 Mädchen und Jungen der beiden Klassen mit ihren Lehrerinnen Sandra Karp und Katrin Lingnau ins Rathaus, wo der Bürgermeister ihnen für eine ausgiebige Fragestunde zur Verfügung stand.
Umweltschutz und Freizeitspaß
Schon die ersten Themen, die die Kinder anschnitten zeigten, mit welch wachsamen Augen die Neun- und Zehnjährigen ihre Umgebung wahrnehmen. So machten sie sich Sorgen um den Teich in der „Grünen Mitte“ in Berkum, um die Fische und die Wasserqualität. Der werde, beruhigte Hüffel, regelmäßig von den Mitarbeitern des Bauhofes gereinigt. Überhaupt war der Umweltschutz ein wiederkehrendes Thema in der Fragestunde. Hüffel lobte die Kinder hierfür sehr und ermutigte sie, auch weiterhin „so aufmerksam zu sein.“ Aber auch ihre Freizeit lag den Schulkindern am Herzen. Ob und wann denn der Beachvolleyballplatz käme, der auf der Wiese hinter dem Schulgebäude geplant sei, wollten sie vom Bürgermeister wissen. Der wusste zu berichten, dass dank eines Sponsors diese neue Spielfläche wohl schon in diesem Jahr realisiert werde. Den Fahrradwegen in Wachtberg widmeten sie ebenfalls ihr Interesse; leider gebe es immer noch Stellen ohne sicheren Radweg. „Wer ist denn hierfür zuständig?“, wollte Hüffel daraufhin von seinen jungen Gästen wissen. Schnell wurde deutlich, dass das so einfach gar nicht zu beantworten ist, unterscheidet man doch nach Gemeinde-, Kreis, Land- und Bundesstraßen mit jeweils eigenen Zuständigkeiten.
Eine Eisdiele!?
Fragen der Verantwortlichkeiten, nach dem „Was dürfen wir als Gemeinde, was können wir nicht?“ tauchten vermehrt in der Gesprächsrunde auf. Nein, eine Eisdiele könne die Gemeindeverwaltung nicht bauen, musste Hüffel den Wunsch eines Jungen relativieren, „da muss man jemanden suchen, der das macht.“ Anhand des Projektes „Wachtberg Mitte“ mit der Planung von weiteren kleinen Geschäften, Lokalen und Plätzen erläuterte er anschließend, wie sich die Gemeinde bei größeren Planungen mit verschiedenen Behörden und auch den Nachbarstädten sowie den Anliegern abstimme. Dass das manchmal auch sehr lange dauern kann, zeigte Hüffel am Beispiel der Gimmersdorfer Umgehungsstraße auf. Für eine neue Straße, erklärte er, benötige man Grundstücke. Die wiederum seien zumeist in Privatbesitz, und wenn jemand seine Fläche nicht verkaufen oder gegen eine andere tauschen möchte, dann verzögere sich das Vorhaben. Bis alles unter einem Hut sei, seien oft lange Verhandlungen erforderlich. „Das ist ja wie bei Monopoly!“, rief daraufhin ein Junge begeistert in die Runde.
Heiraten anno dazumal
Ein Besuch im Trauzimmer rundete den Besuch der Viertklässler im Rathaus ab. Von Hochzeits-, Geburtsurkunden und über vieles andere mehr wusste Standesbeamtin Gabi Hüffel Interessantes aus ihrem umfangreichen Arbeitsgebiet zu berichten. Die älteste Heiratsurkunde stammt aus dem Jahr 1798, geschrieben in deutscher Kurrentschrift, der bis zum Aufkommen von Sütterlin üblichen „deutschen“ Schrift, einer Schreibweise, die den Kindern nicht mehr geläufig war, sie aber besonders beeindruckte.
Pressemeldung
der Gemeinde Wachtberg
Schulstunde einmal anders: Fragestunde bei Bürgermeister Theo Hüffel im Rathaus.
