Allgemeine Berichte | 26.03.2013

Gemeinde Wachtberg

„Der Bart bleibt dran oder ich komme nicht“

Fachbereichsleiter Hans-Dieter Kümpel offiziell in den Ruhestand verabschiedet

Bürgermeister Theo Hüffel dankte Hans-Dieter Kümpel für die langjährige gute Zusammenarbeit.Gemeinde Wachtberg

Wachtberg-Berkum. Von seinem Bart müsse er sich trennen, denn, so hieß es damals, 1970, „das geht nicht, wir sind hier auf dem Land“, als Hans-Dieter Kümpel als frisch gebackener Inspektor vom Kreisbauamt in Siegburg als Sozialamtsleiter in die Gemeinde Wachtberg wechseln sollte. „Nichts da, der Bart bleibt dran, oder ich komme nicht“, war dessen Antwort. Nach Wachtberg ist er dann trotz Bart gekommen und auch geblieben, über 42 Jahre. Jetzt wurde der langjährige Fachbereichsleiter offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Kleine Feierstunde im Rathaus

„Wenn ich das heute meinen Kindern erzähle, verstehen die die Welt nicht mehr“, kommentierte Kümpel, übrigens immer noch Bartträger, diese Anekdote zu Beginn seiner Karriere in der Ländchen-Gemeinde. In der kleinen Feierstunde im Rathaus, zu der Hüffel zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, Rats- und Ausschussmitglieder sowie Weggefährten eingeladen hatte, gab Kümpel auf seine gewohnt lockere Art, zuweilen mit einem Augenzwinkern und mit dem für ihn so typischen Schmunzeln im Gesicht die eine oder andere lustige Begebenheit aus seinem über vier Jahrzehnte langen Wirken in der Gemeinde Wachtberg zum Besten. Hans-Jürgen Döring habe sich damals übrigens aus Solidarität mit dem neuen Kollegen ebenfalls einen Bart wachsen lassen, ergänzte Kümpel.

Rückblick auf über 42 Jahre im Amt

„Ich habe den Wechsel nicht bereut. Es war eine schöne und spannende Zeit in Wachtberg“, zog er Bilanz. Die Aufnahmen der Aussiedler und vielen ausländischen Flüchtlinge Anfang der 90er-Jahre hätten ihn und seine Mitarbeiter stark gefordert. Bildhaft schilderte er die Ankunft von 48 Flüchtlingen, wie diese mit ihrem Gepäck im Rathausfoyer standen und auf Hilfe warteten. Gemeinsam mit der Politik hätten sie das Problem der Unterbringung, es gab damals 40 Übergangsheime in Wachtberg, jedoch immer lösen können, resümierte er zufrieden über diese Zeit. Später fielen neben den Bereichen Sport und Soziales auch noch Kultur, Jugend und Schule sowie zeitweise auch das Ordnungswesen und die Öffentlichkeitsarbeit in seine Zuständigkeit. Stolz blickte er zurück auf die Errichtung des Familienzentrums: „Einfach super! Eine Vorzeige-Einrichtung heute!“ An die langwierigen Gespräche bei der Übernahme der katholischen Kindergärten erinnerte er sich, aber auch an die daraus resultierende gute Zusammenarbeit mit den beiden Wachtberger Kirchengemeinden. In der Jugendarbeit habe sich dieses konstruktive Miteinander fortgesetzt. „Dort sind wir gut aufgestellt“, freute sich Kümpel, eine Jugendfachkraft steuere nun die Jugendarbeit in Wachtberg, der Jugendrat stehe schon in der zweiten Wahlperiode. Auch die Ferienfreizeit sei aus Wachtberg nicht mehr wegzudenken. Leider habe die Einrichtung einer Verbundschule in Berkum nicht geklappt, aber im zweiten Anlauf konnte ja dann die Sekundarschule erfolgreich an den Start gehen. In der Kulturarbeit seien überregionale Beteiligungen wie z.B. an den „Tonfolgen“ oder dem „Filmfestival Nahaufnahme“ ebenso „super“ gelaufen wie die inzwischen schon 7. Wachtberger Kulturwochen. Mit dem Rhein-Sieg-Kreis verband er ebenfalls eine verlässliche Zusammenarbeit, gemeinsam habe man Kindergartenbedarfspläne diskutiert und OGS-Konzepte entwickelt. Auch in der Sozial-Dezernenten-Konferenz habe immer ein guter Austausch stattgefunden.

Dankesworte zum Abschied

Bürgermeister Theo Hüffel dankte dem langjährigen Fachbereichsleiter. „Hans-Dieter Kümpel war bekannt für seine Kollegialität, seine lockere Art – auch in der Politik. Er hatte immer gute Ideen und konnte auch komplizierte Sachverhalte verständlich machen“ sagte er und wünschte ihm alles Gute für den Un-Ruhestand. Dr. Harald Uhl vom Ökumenischen Arbeitskreis lobte die gute Zusammenarbeit bei der Betreuung der Aussiedler und Kümpels besondere Stärke, wenn es darum ging, den Ermessensrahmen auszuloten. Immer habe dieser den Einzelfall betrachtet und eine lebensnahe Lösung gefunden. Ratsmitglied Jürgen Meinberg (FDP): „Behalten Sie Ihre Schaffenskraft, Ihren Stil bei!“ Pfarrer Günter Schmitz-Valadier brachte Kümpels Wirken in der Gemeinde Wachtberg mit dem Satz „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ auf den Punkt und brachte ihm ein kleines Ständchen auf der Gitarre dar. Ratsmitglied Renate Offergeld (SPD) schätzte Kümpel für seine immer umfassenden Erläuterungen. Sie werde, sagte sie, in den Ausschusssitzungen ihn und seine unnachahmliche Gestik vermissen. Stephan Zieger (CDU) erinnerte sich an den Spaß, den er als Ausschussvorsitzender immer mit Kümpel bei der Vorbereitung der Sitzungen gehabt habe und dankte ihm für die vielen kleinen Hilfen und die gute Unterstützung.

Stephan Liermann, Amtsleiter des Kreissozialamtes, lobte Kümpel für dessen Talent, mit dem dieser Diskussionen stets moderat zu begleiten wusste. „Deine Art werden wir in Erinnerung behalten … müssen!“ Frederic Tewes (CDU) dankte ebenfalls für die gute Zusammenarbeit: „Bei Ihnen wusste man sich immer sicher, dass man auch mit einer anderen Meinung gut aufgehoben war.“ Hans-Jürgen Döring, ehemaliger Bürgermeister und von Anfang an ein Wegbegleiter Kümpels, war die Bart-Anekdote: „Unsere Bärte sind jetzt beide grau geworden“, noch sehr vertraut. Gerne erinnerte er sich an die Anfänge zurück und resümierte: „Es war schön, danke!“ Im Namen des Personalrates verabschiedete Markus Zettelmeyer sich von Hans-Dieter Kümpel mit den besten Wünschen für die nun kommende Lebensphase. „Jetzt genieße ich die freie Zeit mit meiner Familie, gehe mit dem Hund und mit meiner Frau spazieren. Ich werde meine Musik im Godesberger Posaunenchor intensivieren und mehr Gymnastik machen“, verriet Kümpel seine Zukunftspläne. Zum Abschied betonte er wiederholt, wie wertvoll er die Kollegialität gefunden und das menschliche Miteinander geschätzt habe und verabschiedete sich mit dem Wunsch, dass „dieser kollegiale Geist hier im Haus erhalten bleibt.“ Ja, da war sie wieder, diese menschliche Verbundenheit, die so typisch für Hans-Dieter Kümpel war … er wird vielen im Rathaus fehlen. „Tschüss HaDiKü !“

Pressemitteilung

der Gemeinde Wachtberg

Hans-Dieter Kümpel mit Kolleginnen und Kollegen aus „seinem“ Fachbereich. Gemeinde Wachtberg

Hans-Dieter Kümpel mit Kolleginnen und Kollegen aus „seinem“ Fachbereich. Foto: Gemeinde Wachtberg

Bürgermeister Theo Hüffel dankte Hans-Dieter Kümpel für die langjährige gute Zusammenarbeit. Foto: Gemeinde Wachtberg

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