Allgemeine Berichte | 28.10.2014

Die Woche im Garten

Die Melancholie der Wintervorbereitungen

Eine herbstliche Idylle. privat

Wachtberg. Früher war Allerheiligen der Tag, zu dem man den Garten winterfertig machte. Das wäre heute ganz verfrüht: Die Dahlien, Kapuzinerkresse und sogar manche Rosen sind noch in voller Blüte, und erst der erste Nachtfrost bringt den großen Einschnitt. Trotzdem hat das Aufräumen auf den Beeten begonnen, das beinahe tägliche Laubabharken, das letzte Unkrauthacken und die Bepflanzung der Kästen und Kübel mit Stiefmütterchen, Primeln und Heidekraut.

Wo viel Laub anfällt, besteht auch viel Verwendung dafür: als dicke Mulchschicht auf den Beeten und besonders unter den Obstbäumen und Sträuchern. Das ist zum einen ein schöner Frostschutz und hält zum anderen das Bodenleben der Beete im Gange. Bis zum Frühjahr ist die Hälfte des Laubes auch schon kompostiert, die andere Hälfte dann leicht unterzuhacken. Nicht alles eignet sich dafür gleichermaßen: Eichenlaub zersetzt sich schlecht, Buche und Ahorn sehr gut. Trotzdem hat diese Wintervorbereitung etwas von Abschied und damit Melancholisches. Wie haben wir uns vor sechs Monaten über die ersten Triebe gefreut, und nun wirkt alles zerfallen und zerzaust. Vier, fünf Monate dauert es jetzt bis zum nächsten Austrieb, die schöne Sommerzeit ist schon zu Ende, kalte Nächte und kurze Tage - da wäre man auch gerne in Mittelmeerländern.

Ein dankbares Gegenmittel gibt es allerdings: reichlich Blumenzwiebeln aller Art auszusetzen. Früher kamen Tulpen im Folgejahr wieder, bei den heutigen Züchtungen höchstens die Hälfte, und dann sind sie auch noch ein Leckerbissen für Wühlmäuse. Deshalb müssen sie bei uns in Gefäßen in der Erde stehen, was den Vorteil hat, sie jetzt leicht auskippen und die schwachen von den kräftigen Zwiebeln trennen zu können. Narzissen sind da besser, weil die Wühlmäuse sie nicht mögen, und sie bilden auch größere Tochterzwiebeln. Aber auch Zierlauch, Zwergiris und Krokusse bilden sich etwas zurück, falls man sie nicht bei der Sommerbepflanzung schon selbst beschädigt hat. Also reichlich nachsetzen, immer mit etwas Sand im Pflanzloch, und auch mal neue Farbstellungen und Pflanzmuster versuchen. Das geht ohne Weiteres bis Ende November, und auch Rosen und Obstbäume kann man bis dahin noch gut setzen. Die Auflösung des letzten literarischen Rätsels, Rainer Maria Rilke, haben erstaunlich viele Leser gekannt, und deshalb werden sie wohl auch das heutige lösen können: Von wem stammt „Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten“?

Eine herbstliche Idylle. Foto: privat

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