Die Woche im Garten
Eine Kolumne von Ulrich Junker
Wachtberg. Diesmal war der Frühlingsanfang kühl und trübe, leider auch am Tag der Sonnenfinsternis, und gärtnerisch ist alles zehn Tage hinter dem Vorjahr zurück. Zum Glück beginnt morgen die Sommerzeit, wegen der zusätzlichen Stunde Tageslicht für jeden Gärtner ein Geschenk (und für seine Familie). Vieles ist in den Startlöchern, aber bevor es wärmer wird, kommt es da nicht heraus. Kann man überhaupt schon die Gartenwasserhähne aufdrehen? Jedenfalls noch nicht Clematis, Dahlien- und Mombretienknollen aussetzen. Dagegen sind die Rosen jetzt doch zurückgeschnitten, länger kann man wegen des Austriebs damit nicht warten. Der Sommerflieder verträgt einen starken Rückschnitt, um buschig zu bleiben, ebenso die Weigelie, die am jungen Holz blüht. Endlich ist auch die Forsythie auf, immer eine strahlende Frühlingsblüte. Wie hat der Rasen wieder ausgesehen! Eine Buckelwiese aus Maulwurfshügeln und Wühlmausgängen. Da bewährt sich jedes Jahr eine (gemietete) Gartenwalze, aber wenn sie richtig mit Wasser gefüllt ist, ist sie schwer zu handhaben. Danach dann bei Regen ein guter Rasendünger, und bald wird der erste Schnitt fällig sein. Rasenmäher brauchen nach dem langen Winter eine kleine Inspektion, besonders für das Nachschleifen der Messer. Der naturnahe Gärtner wird bald große Mengen von Komposterde brauchen, die erstaunlicherweise auch im Winter weiter verrottet ist, also jetzt mit dem Umstechen anfangen und je nach Verwendung mit Sand oder Kalk mischen. Wir haben den großen Nutzen von Shreddergut aus trockenen Zweigen schon früher gerühmt, zum Abdecken der Wege zwischen den Beeten und als Mulch unter den Obstbäumen und Blütensträuchern. Wer nicht selbst shreddert, kann es jetzt leicht von den gewerblichen Baumfällern haben, die auf ihren Fahrzeugen shreddern. Übrigens war die Frühjahrsbetreuung der Streuobstwiese mit den Jubiläumsbäumen in Villip sehr gesellig, kompetent geleitet von Dr. Thomas und Herrn Soher. Einiges erstes Blühen ist nun doch zu verzeichnen, vor allem die frühen Narzissen, als Fläche oder in Alleinstellung, im Herbst gesetzt, oder aus früheren Jahren wieder gekommen. Nächsten Sonntag ist Ostern, da werden sie dann wirklich alle auf sein. Die Schneeglöckchen sind verblüht, an Krokus und Zwergiris hat man dagegen immer noch Freude. Auch ist es wieder Zeit für den Gewürzkräuterkasten, und der Bärlauch treibt umso kräftiger, je mehr man ihn pflückt.
Die Auflösung des letzten Rätsels war die Zwergiris, Iris reticulata, und wie heißt die Blüte des heutigen Fotos?
Ulrich Junker
