Die Woche im Garten
Eine Kolumne von Ulrich Junker
Wachtberg. Ein Osterspaziergang im eigenen Garten war diesmal ein Vergnügen. Auch wenn die Natur noch etwas zurück ist – überall treibt es, an Obstbäumen und Blütensträuchern, an den Stauden, an den Zwiebelblumen, nur die Gemüsebeete liegen noch brach, aber schon durchgehackt.
Die Farbe des Ostergartens ist gelb: Nicht nur bei den Forsythien, den Narzissen, den Riesen-Stiefmütterchen und den Primeln, sondern auch bei der Stechpalme und dem Scharbockskraut, ein ganz entzückender kleiner Blütenstern, der jetzt flächendeckend aufgeht und im übrigen Jahr Unkraut ist, genauso wie der Löwenzahn.
Im Rückblick auf die frühen Zwiebelblumen muss man eigentlich sagen: Am dankbarsten waren die Schneeglöckchen und die Zwergiris, auch die Trauben-Hyazinthen, während man mit den heutigen Krokussen nicht mehr ganz zufrieden sein kann, zu kurzblütig, zu schwachstielig. Man muss sich das für den Herbst merken. Sehr hübsch dagegen wie jedes Jahr die kleinen Anemonen, eine Waldrandblume, und am schönsten an der Auffahrt zur Erpeler Ley, wo sie blüht, so weit das Auge reicht. An manchen Standorten sind ja auch schon Tulpen auf, bei uns aber erst einige ganz frühe botanische Sorten. Natürlich ist jeder Gärtner auch ein wenig ein Handwerker. Die Grenzpfähle neu anstreichen ist ja noch Routine, aber mit Fünfminuten-Mörtel umgehen verlangt schon etwas Erfahrung und Geschick. Dringend nötig war es auch, die Dachrinnen zu reinigen, die voller Laub waren, und die Regentonnen wieder aufzustellen, nicht sofort für das Gießwasser, aber zum Abwaschen der Kübel, die jetzt wieder herauskommen: Oleander, Clematis, Fuchsien und dergleichen. Bei dem milden Winter ist es auch gelungen, einen Geranienkasten durchzubringen, der im Herbst kräftig zurückgeschnitten, jetzt wieder schön durchtreibt. Wo Steinplatten über den Winter einen grünen Belag bekommen haben, war es erstaunlich, wie leicht er sich mit der richtigen Entferner-Flüssigkeit beseitigen lässt.
Spätestens an diesem Wochenende wird wohl jeder Gärtner zum ersten Mal wieder seinen Rasen schneiden. Zum Glück hat der Maulwurf aufgehört, und für einen schönen Wuchs muss es leider einmal pro Woche sein. Die Auflösung des letzten Blumenrätsels war die Scheinquitte, und wie heißt die heute abgebildete Blume?
Ulrich Junker
