Die Woche im Garten
Eine Kolumne von Ulrich Junker
Wachtberg. Selten kommt der Übergang vom Vorfrühling auf den Frühling so von einem Tag auf den anderen, wie diesmal: Plötzlich am 13. April war er da. Endlich wieder kurze Ärmel, endlich wieder auf der Terrasse, und das war auch spät genug, vor einem Jahr genau einen Monat früher. Endlich alle Bäume entlang der L158 begrünt, unsere Obstbäume Pflaume, Kirsche, Apfel in Blüte, auch viele Blütensträucher, und allen voran die hier abgebildete, das ganze Jahr ein Aschenputtel, und jetzt plötzlich eine Königin! Aber auch den unscheinbarsten von allen nicht übersehen, den Johannisbeerstrauch.
Für den Gärtner bringt der Frühling aber auch viel Arbeit: Die letzten Kübel aus dem Winterquartier, der erste Rasenschnitt, aber besonders auch der Kampf mit dem Unkraut. Dabei geschieht etwas Merkwürdiges: Vieles, was später tatsächlich Unkraut sein wird, ist jetzt in einer gefälligen Blüte, z.B. die „Butterblume“, die Taubnessel, sogar der Löwenzahn. Noch haben sie durchaus ein Lebensrecht im Garten, bis sie sich versäen.
Wer viele Dahlien hat, muss sich jetzt entscheiden: Will er sie ins Freiland setzen, hat er noch Zeit bis zum Monatsende. Muss er aber den Befall durch Wühlmäuse und Schnecken befürchten, so tut er besser, die Knollen einzeln in Blumentöpfe zu setzen und bei Gefahr von Nachtfrost noch hereinzuholen. Große Knollen kann er dabei durchaus teilen, möglichst durch Brechen. Erst wenn das junge Laub etwa 15 cm hoch ist, kommen die Pflanzen in die Beete. Ganz gewiss müssen jetzt aber die Mombretienknollen heraus, tief genug, und evtl. mit etwas Sand im Pflanzloch.
Bei alten Gärten ist das Wegschneiden oft mehr angesagt, als das Neupflanzen. Den Garten alle fünf Jahre umgestalten, so etwas geschieht doch nur in Gartenzeitschriften. Aber tatsächlich muss manches heraus, weil es unansehnlich geworden ist oder den Blick verstellt. Aber leicht trennt man sich doch nicht vom Altvertrauten.
Ein schönes Ausflugsziel ist zur Zeit Zülpich, wo sie die Landesgartenschau des vergangenen Jahres in einem „Park am See“ fortsetzen. Es dominieren Tausende von Tulpen, und an diesem Wochenende werden sie alle offen sein. Später sollte man bis zur Rosenblüte im Juni warten.
Die Auflösung des letzten Blumenrätsels war die gute alte Schlüsselblume aus dem Bauerngarten, und wie heißt die heute Abgebildete? Ulrich Junker
