Sieger des Wettbewerbs „Umgestaltung von Plätzen und Wegen in Wachtberg-Niederbachem“ gekürt
Lebhafte öffentliche Räume entstehen
Axel Lohrer freut sich über den ersten Platz
Wachtberg-Niederbachem. Die Sieger des Konzept-Wettbewerbs „Umgestaltung von Plätzen und Wegen in Wachtberg-Niederbachem“ stehen fest. Den ersten Preis und damit ein Preisgeld von 13.500 Euro errang die „Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH“ zusammen mit den Verkehrsingenieuren von „Ambrosius Blanke Verkehr.Infrastruktur“ aus München. Sie überzeugten die neunköpfige Jury unter Vorsitz der Landschaftsplanerin Hiltrud Lintel (Düsseldorf) mit einem schnörkellosen, geradlinigen Konzept, das auch schrittweise umsetzbar wäre.
Viele kleine Treffpunkte
„Der Wettbewerb soll dazu beitragen, ein Stück Identität für Niederbachem zu schaffen“, so Lintel. Dabei sollte der öffentliche Raum stärker als bisher zum Treffpunkt werden. Neun Planungsbüros aus ganz Deutschland stellten sich dieser Aufgabe, bei der es vor allem um eine neue Gestaltung für den Vorplatz des Henseler Hofes ging, darüber hinaus aber auch um die Schaffung hochwertiger Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bürger, die Entwicklung eines kleinen, naturgeprägten „Bachplatzes“ am Mehlemer Bach sowie um eine Optimierung des Verkehrs in der Mehlemer Straße rund um Schule und Kirche. „Wir wollten also keinen zentralen Dorfplatz schaffen, sondern sehr viele kleine Treffpunkte, auch als Trittsteine, die noch miteinander verbunden werden müssen.“
Schrittweise Umsetzung möglich
Preisträger Axel Lohrer war extra aus München eingeflogen und stellte sein Konzept vor. Prägend sei eine solide Struktur ohne modischen Schnickschnack, was manch einer vielleicht als langweilig empfinden könnte. Doch damit sei nicht nur eine schrittweise Umsetzung und eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Konzepts entsprechend künftiger Anforderungen, die man heute vielleicht noch gar nicht kenne, möglich. Damit schaffe man es auch, aus den bislang verkehrsdominierten Flächen lebhafte öffentliche Räume für die Menschen zu entwickeln.
Das Konzept
Der gesamte Raum soll als „Tempo 30-Zone“ oder verkehrsberuhigter Bereich sowohl zur Verbesserung der Sicherheit als auch zur Steigerung der Aufenthaltsqualität ausgewiesen werden. Das verbindende Bild eines einheitlichen Belages stütze das gleichberechtigte Verkehrskonzept im Kernbereich. Stellplätze und Ladezonen sollen „in verträglichen Mengen“ durch Intarsien innerhalb des Pflasterbelages markiert und so flexibel etwa für Gastronomie oder Auslagen nutzbar sein. Die Ausstattung soll betont zurückhaltend sein und beschränkt sich auf einladende Bänke im Schatten der vorhandenen Großbäume. Am „Bachplatz“ markiert ein lang gestreckter Tisch Gemeinschaft. Als „primus inter pares“ will man dem „Henseler Platz“ zudem einen Brunnen spendieren. Zudem werde durch die Neugestaltung der Beleuchtung das abendliche Bild in den Straßen und Plätzen aufgewertet. Die Pfarrkirche St. Gereon soll als signifikantes Element gezielt angestrahlt werden. Auf dem „Henseler Platz“ hellen in die Bank integrierte Strahler die Linde auf und schaffen darunter eine lauschige Atmosphäre. Auch der Brunnen wird durch eine integrierte Beleuchtung ein Blickfang. Der Bachplatz erhält lediglich eine zurückhaltende Orientierungsbeleuchtung, integriert in den Sitzblöcken, welche die Stufung zum Bach dezent unterstreicht.
Platz zwei und damit 8100 Euro geht an „Andreas Hermanns Landschaftsarchitektur Umweltplanung“ zusammen mit den Verkehrsingenieuren von „Kempen Krause Ingenieure GmbH“ aus Schwalmtal, Dritter wurde die „Hahn Herdling von Hantelmann Landschaftsarchitekten GmbH“ mit der „Schmeck Junker Ingenieurgesellschaft“.Sie freuen sich über 5400 Euro.
Zahlreiche Bürger aus Niederbachem informierten sich über das Ergebnis des Wettbewerbs im Henseler Hof.
