Peter Löning verzauberte mit Klassik auf der Gitarre in Wachtberg
Mit Bach entspannt in den Sonntagabend
Wachtberg-Ließem. Werke von Johann Sebastian Bach als Solo-Konzert auf der Gitarre - die Kenner der Musik dieses großen Komponisten dürften gespannt gewesen sein auf dieses kürzlich im Ließemer Köllenhof stattgefundene Sonntagnachmittagskonzert des Gitarristen Peter Löning. Aber auch für die weniger mit der Bach’schen Musik Vertrauten wurde es ein Musikerlebnis ganz besonderer Art.
Natürlich gibt es keine Stücke für Gitarre von Bach. Ursprünglich, erläuterte Löning in seiner Einführung, habe Bach seine Stücke für Laute oder Violine geschrieben. So habe er die Stücke bearbeiten und für Gitarre umschreiben müssen. Wer mit Bach vordergründig voluminöse Orgelmusik in Verbindung bringt, wurde überrascht, wirkten die barocken Stücke auf Lönings Gitarre doch leicht und zuweilen fast filigran.
Den Anfang machte die Suite in e-Moll (BWV 996). Ruhig und besinnlich mit zuweilen schönen, schnellen Läufen erklangen die Sätze Preludio – Presto, Allemande, Courante, Sarabande, Bourée und Giga. Dass Bach-Kompositionen nicht selten auch für moderne Interpretationen herhalten, bewies gleich dieses Bourée, war es doch in den 60er Jahren ein Hit der Popgruppe Jethro Tull und vielen der Zuhörer noch gut in Erinnerung. Es folgte die Suite in a-Moll (BWV 997) mit Prelude, Fuga, Sarabande, Gigue und Double. Eigentlich ein Lautenwerk, erzählte Löning, also für ein Instrument komponiert, das ähnlich wie Laute und Cembalo klinge, das es heute jedoch nicht mehr gebe. „Aber“, verriet der Musiker, „ich finde es schön auf der Gitarre“. Das bewies er dann auch mit klarem, differenzierten Spiel und begeisterte damit das Publikum. Mit dem Präludium, Fuge & Allegro in D-Dur (BWV 998) hatte Löning anschließend ein Werk mit einer Besonderheit ausgewählt. So überrascht die Fuga damit, dass sie „irgendwann“ einfach wieder von vorne beginnt. Auch dieses Stück meisterte Löning souverän und gekonnt auf der Gitarre. Mit einem für die Musikgeschichte bedeutenden Werk beendete Löning sein Konzert. Die Partita II in d-Moll (BWV 1004), wusste Löning, hebe sich besonders durch die Chaconne am Schluss hervor, ist diese doch länger als alle vorhergehenden Sätze - Allemande, Courante, Sarabande und Gigue - zusammen. Mit ihren besonders schönen, zarten und schnellen Läufen überzeugte Löning endgültig die Gäste davon, dass Musik von Johann Sebastian Bach, auf der Gitarre gespielt, ein Musikerlebnis ganz eigener Art … und sogar beinahe entspannend, ja meditativ, sein kann.
Die Gäste dankten Peter Löning für sein bravouröses Spiel mit lang anhaltendem Applaus.
Pressemitteilung
Der Gemeinde Wachtberg
