Politik | 10.09.2015

DGB: Personalmangel und der Ruf nach Personalabbau passen nicht zusammen

„Mit sparen allein werden wir die Probleme nicht lösen können“

Bonner Stadtverwaltung muss im Dienstleistungsbereich für die Bürger arbeitsfähig sein

Region. Nach den aktuellen Berichterstattungen zur Situation im Dienstleistungszentrum und den überaus langen Wartezeiten für die Bearbeitung von Anträgen auf Behindertenausweise, meldet sich Bonns DGB-Chef, Ingo Degenhardt, zu Wort. „Die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehen heute unter einer besonderen Arbeitsbelastung und werden von negativen Stressfaktoren beeinflusst. Das betrifft auch die Beschäftigten von Stadt-, Kreis- und Gemeindeverwaltungen. Am Beispiel der Bonner Stadtverwaltung scheint deutlich zu werden, dass der vorhandene Personalmangel, Umorganisationen und der Ruf nach weiterem Personalabbau - weil den Kommunen das Geld fehlt - überhaupt nicht zusammenpassen. Jemand, der nur sein Auto anmelden will, muss sich ja fast schon einen ganzen Tag Urlaub nehmen, das ist doch aberwitzig - schließlich leben wir im 21. Jahrhundert“, sagt Degenhardt. Und nun ist auch noch ein beachtlicher Bearbeitungsstau bei den Anträgen auf einen Behindertenausweis öffentlich geworden. Von 468 unbearbeiteten Anträgen ist die Rede. Degenhardt: „Ausfallzeiten wegen Mutterschutz und Erziehungsurlaub sind völlig normal und müssen aufgefangen werden. Wiederbesetzungssperren hingegen verschlimmern die Probleme. Da muss man sich auch nicht über Krankenstände und Langzeiterkrankungen wundern. Die Belastung für das verbleibende Personal nimmt logischerweise zu. Hier hat der Arbeitgeber eindeutig eine Fürsorgepflicht.“ Degenhardt stört in diesem Zusammenhang auch das ständige Rufen nach weiterem Personalabbau um den Haushalt zu entlasten. „Der Bundeswirtschaftsminister, Sigmar Gabriel, hat sich jüngst bei einer Veranstaltung in Bonn für eine Stärkung der Kommunen ausgesprochen. Die Kommunen sind der Ort, wo die Menschen leben und arbeiten. Viele Aufgaben sind ihnen auch vom Bund auferlegt worden, ohne sie mit den dafür notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten. Mit sparen allein werden wir die Probleme nicht lösen können. Und beim Personal weiter sparen zu wollen, führt, wie die aktuellen Beispiele zeigen, wohl eher nicht in Richtung eines modernen Dienstleistungsunternehmens“, sagt Ingo Degenhardt.

Ingo Degenhardt,

Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg

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