Ortsvertretung Niederbachem lud zu Informationsgespräch
Nahversorgung soll bleiben
Arbeitskreis spricht sich für Weiterführung des CAP-Marktes in Niederbachem aus
Wachtberg-Niederbachem. Zahlreiche Bürger aus Niederbachem folgten jüngst der Einladung ihrer Ortsvertretung, um sich über die Zukunft der Nahversorgung in Niederbachem auszutauschen.
Wie mehrfach in den Medien berichtet wurde, gibt der AWO-Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg den Betrieb des CAP-Marktes aus wirtschaftlichen Gründen zum 30. Juni auf. Dem Vernehmen nach haben die Mitarbeiter bereits ihre Kündigung von der AWO erhalten. Andreas Wollmann, Vorsitzender der Ortsvertretung, bestätigte, dass der Beschluss der AWO steht und kaum noch Chancen bestehen, dass die AWO den Betrieb fortführt. Die Anwesenden waren sich daher schnell darüber einig, keine weiteren Anstrengungen in dieser Richtung zu unternehmen. „Dieses Pferd ist tot“, so ein Teilnehmer.
Genauso einig waren sich die Anwesenden aber auch darüber, dass es weiterhin einen Lebensmittelmarkt geben soll, der nach dem Konzept „CAP … ein Lebensmittelpunkt“ betrieben wird. Herzstück dieser Lebensmittelmärkte sind Menschen mit Behinderung, also mit Handicap - daher auch die Namensgebung. Ihnen werden tariflich fair bezahlte Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt geboten. Im Sinne einer echten Inklusion sind sie bei der täglichen Arbeit ganz selbstverständlich in Kontakt mit Kunden und anderen Mitarbeitern. Das Konzept wurde einhellig als entscheidendes Plus für einen Lebensmittelmarkt in Niederbachem hervorgehoben. Dabei spielen für die Anwesenden nicht nur die sehr gute, persönliche Betreuung und das entschleunigte Einkaufen eine große Rolle. Es geht auch darum, dass ein CAP-Markt nicht gewinnorientiert, sondern nur kostendeckend („Schwarze 0“) betrieben werden muss, so Gebäude-Eigentümer Friedel Reinartz. Ein „normaler“ Lebensmittelmarkt, so habe es die Vergangenheit gezeigt, könne größenmäßig nicht mit benachbarten Discountern und dem Einkaufszentrum in Berkum konkurrieren.
Der Arbeitskreis hat ein ganzes Bündel an Ideen und möglichen Maßnahmen erarbeitet, um dem CAP-Markt in Niederbachem eine Zukunft zu ermöglichen. Die Anwesenden zeigten sich überzeugt, dass diese Ideen und Maßnahmen Anreize für einen Interessenten sind und ihm Mut machen sollen, sich für den Betrieb des CAP-Marktes in Niederbachem zu entscheiden. Jens Forstner, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Wachtberg, und Friedel Reinartz werden im nächsten Schritt die Ideen und Maßnahmen dem Franchise-Geber der CAP-Märkte, der gdw süd Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG, vorstellen.
Dem von allen Anwesenden als sehr konstruktiv bewerteten Treffen soll nach Ostern ein weiteres Treffen des in „CAP-Markt Niederbachem“ umbenannten Arbeitskreises folgen. Für interessierte Bürger wurde die E-Mail-Adresse cap@niederbachem.de eingerichtet.
