FDP Wachtberg vergibt den Bürgerpreis
Ökumenischer Arbeitskreis kümmert sich vorbildlich um Flüchtlinge
Beim Sommerfest der FDP auf der Godesburg nahmen Kurt Zimmermann und Gottfried Nagel die Urkunde entgegen
Wachtberg. Der Bürgerpreis der Wachtberger FDP geht in diesem Jahr an den „Ökumenischen Arbeitskreis Wachtberg zu Betreuung von Aussiedlern und Flüchtlingen“. Beim Sommerfest der Liberalen auf der Godesburg in Bad Godesberg überreichten die Ortsverbandsvorsitzender Helga Frohberg, ihr Stellvertreter Jürgen Meinberg und der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Jörg Wilms, die Urkunde an den Arbeitskreis-Vorsitzende Kurt Zimmermann und seinen Stellvertreter Gottfried Nagel.
„Der Ökumenische Arbeitskreis übernimmt eine eigentlich proprietäre Aufgabe der Gemeinde und kümmert sich in vorbildlicher Weise um die Flüchtlinge“, anerkannte Frohberg bei ihrer Begrüßung. Das bestätigte auch Meinberg in seiner Laudatio, wies zugleich aber darauf hin, dass der Arbeitskreis den Bürgerpreis stellvertretend auch für alle ähnlichen Initiativen erhalte, die sich im Ehrenamt für die Asylbewerber in der Gemeinde Wachtberg engagierten.
Miteinander so lebendig und offen wie möglich gestalten
Die Wahl sei auch wegen der großen Übereinstimmung der Ziele mit denjenigen liberaler Kommunalpolitik auf den Ökumenischen Arbeitskreis gefallen, so Meinberg. Es gehe nämlich beiden darum, das Miteinander der Menschen in der Nachbarschaft und in der Gemeinde so lebendig und offen wie möglich zu gestalten. „Vor Ort werden die Weichen dafür gestellt, welche Chancen die Asylbewerber selbst und ihre Kinder und Jugendlichen in ihrem neuen Leben erhalten“, wusste er.
Meinberg stellte die aktuellen Objekte des Ökumenischen Arbeitskreises vor. So hat er gerade erst eine 14-tägige Ferienschule für 18 Kinder und Jugendliche veranstaltet, wofür sieben Betreuer im Einsatz waren. Ein regelmäßiger Samstagstreff für Kindergartenkinder im Familienzentrum Berkum werde ebenfalls gut angenommen, vor allem deshalb, weil auch die Eltern dazu eingeladen seien. Diese beiden Projekte werden vom Projekt „Neue Nachbarn“ der Erzdiözese Köln mit insgesamt 9.000 Euro zum größten Teil finanziert. Weiter kümmert sich der Ökumenische Arbeitskreis auch um Sprachkurse für Erwachsene und unterstützt die Sekundarschule in Berkum durch die Finanzierung einer Fachkraft für Deutsch als Zweitsprache.
Seit 25 Jahren für Flüchtlinge im Drachenfelser Ländchen aktiv
Rein zufällig falle die Verleihung des Bürgerpreises mit einem Jubiläum zusammen, so Meinberg, denn der Arbeitskreis bestehe genau seit 25 Jahren. Seit 1990 engagierten sich die etwa zwei Dutzend Mitglieder ehrenamtlich in der praktischen Betreuung von Menschen, die oft unter schwierigsten Bedingungen den Weg in die Gemeinde gefunden hätten. Der Arbeitskreis biete in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und in einem Netzwerk mit anderen Organisationen Hilfe und Unterstützung in Fragen der Unterkunft, Versorgung, Bildung und Integration an.
Aktuell betreut der Ökumenische Arbeitskreis 149 Personen im Drachenfelser Ländchen, von denen 70 in Einrichtungen der Gemeinde und 87 in privaten Wohnungen untergebracht sind. Etwa 30 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche, denen man sich in besonderer Art und Weise zuwendet. „Das verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung“, so Meinberg. Allerdings sei mit weiteren Zuweisungen im Verlaufe des Jahres zu rechnen, insgesamt richte man sich auf etwa 200 Flüchtlinge ein.
Verständnis für die Sensation der Asylsuchende schaffen
Es sei ein großes Anliegen des Arbeitskreises, Verständnis für die Situation der Asylsuchenden zu schaffen und Unterstützung bei ihrer Betreuung zu erfahren. Deshalb suche man weiterhin engagierte Bürger, die privaten Wohnraum vermieteten, Patenschaften für Familien und einzelne Flüchtlinge übernehmen könnten, sie zu Behörden und Bildungseinrichtungen begleiten, Hausaufgabenbetreuung für die Kinder anbieten, Deutsch als Fremdsprache vermitteln oder einfach mit Sach- oder Geldspenden die Bedürfnisse zu decken helfen. „Wir brauchen Leute, die praktisch etwas tun“, sagte Kurt Zimmermann in seiner Dankesrede und wies darauf hin: „Alle Menschen haben eine Würde - auch Flüchtlinge, die dementsprechend behandelt werden müssen.“
