Karnevalsgesellschaft Gemütlichkeit Rot-Weiß Villip
Prinz Willi I. und Prinzessin Edeltraud I. regieren nun offiziell über die Jecken
Bürgermeister Theo Hüffel proklamierte die Tollitäten offiziell in der Aula des Schulzentrums Berkum
Villip/Berkum. Ein stolzes Prinzenpaar steht jetzt auch offiziell an der Spitze der Karnevalsgesellschaft „Gemütlichkeit“ Rot-Weiß Villip. In der Aula des Berkumer Schulzentrums wurden Prinz Willy I. (Hamacher) und seine Ehefrau und Prinzessin Edeltraud I. (Bedorf-Hamacher) offiziell von Bürgermeister Theo Hüffel zu neuen närrischen Herrschern über ganz Wachtberg proklamiert. Schließlich sind die beiden in dieser Session bislang die einzigen Tollitäten im Drachenfelser Ländchen. Sie stellen die Session unter das Motto: „Edelweiß und Après Ski - mir fiere Fastelovend wie noch nie!“ Der Prinz wünschte sich in seiner Ansprache, dass der Karneval in allen Wachtberger Ortschaften wieder mehr nach vorne gebracht wird, um nicht auf Dauer langsam, aber sicher einzuschlafen. Und die Prinzessin überreichte Dr. Gudrun Mieth-Leichsenring einen besonderen Orden, „denn ohne sie stünde heute Abend keine Prinzessin hier auf der Bühne.“
Das Beste, was Villiprott zu bieten hat
KG-Vorsitzende und Sitzungspräsidentin Renate Offergeld freute sich besonders, „dass Villiprott das Beste, was es zu bieten hat, für den Schwesterort in die Waagschale wirft.“ Das Prinzenpaar kommt nämlich von dort und wird tatkräftig unterstützt von seinem Hofstaat mit Thomas Köhler, Wolfgang Köhler, Kethy und Friedel Meyer, Renate Bedorf, Sonja Hafeneger und Lothar Hamacher. Thomas Köhler stellte seine „Kameraden“ in seiner humorvolle Art als spitzfindiger Pfingstochse in Gedichtform vor.
Demnach sorgt Prinz Willy nicht nur im Karneval für Hochspannung, arbeitet er doch bereits seit mehr als 41 Jahren als Elektriker. Schon im Kindesalter war er im Straßenkarneval aktiv, sein Vater Willi hatte jahrelang die Zugleitung des Villiper Rosenmontagszuges inne. Vater und Sohn haben in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Karnevals- und Prinzenwagen in Villiprott gebaut. Seine Mutter Elli Hamacher regierte als Prinzessin im Jahre 1959. Co-Moderator Thomas Knapps stellte fest: „Irgendwie war vorbestimmt, dass auch er einmal Prinz wird - aber das nur mit seiner liebsten Prinzessin Edeltraud!“
Viele Tollitäten in der Familie
Die ist auch schon seit mehr als 40 Jahren dem Karneval verbunden, denn „wenn et Trömmelche jeht“, dann hält sie nichts mehr zu Hause. Die „Seerosen“, die Villiprotter Möhnen, hat sie mehr als 30 Jahre aktiv unterstützt und hegte schon sehr lange den Wunsch, einmal Prinzessin zu werden. Schließlich waren ihre Eltern, Toni und Irmgard Bedorf, im Jahre 1968 das Prinzenpaar in Villip, Villiprott und Holzem. Und Enkelin Maxi gehörte als Bauer Maxi I. in der abgelaufenen Session zum ersten Villiper Kinderdreigestirn.
Dem neuen Prinzenpaar zu Ehren zeigten die beiden älteren Tanzgruppen der Gesellschaft ihre neuesten Tänze. Die sechs Mädchen der Juniorengarde stehen unter der Leitung von Carina Schmitz und Anna Krahforst und werden betreut von Sandra Beu und Evi Klein-Sieburg, während die acht Tänzerinnen der Prinzengarde von Patricia Krupp trainiert werden. Sie zeigten später auch noch ihren aufregenden Showtanz, der die Aufnahme des neuen Senators Michael Suhrcke einrahmte. Zuvor hatten die beiden Sitzung-Assistentinnen Tanja Zorn und Bianca Meyer Blumen erhalten, denn das Zwillingspärchen mit den Mädchennamen Rößler feierte ausgerechnet am Tag der Prunksitzung jecken Geburtstag.
Ehrengarde hatte die komplette Bühne in Beschlag
Ein einmaliges Bild gab es gleich zu Beginn der Proklamationssitzung, als die Ehrengarde der Stadt Bonn mit 120 Uniformierten einmarschierte und nicht nur die komplette Bühne, sondern auch noch Teile des Saales mit rot-weißem Beschlag belegten. Mit Gardetänzen der Extraklasse heizte der „Vaterstädtische Verein“ den bunt kostümierten Jecken im voll besetzten „Gürzenich“ ein, „so etwas gab es noch nie hier in Berkum“, war Präsidentin Offergeld regelrecht aus dem Häuschen. Ein Feuerwerk an Pointen brannten anschließend „Der Bauer und der Wiener“ (Michael Gülden und Leopold Braun) in ihrem Zwiegespräch der Gegensätze ab, die „Heijopais“ (Frank Heckel und Heinz Gröger) präsentierten als närrisches Duo Musik und Gags am laufenden Band.
Die Guggemusik aus dem Rheinland der „Vallerer Tröteköpp“ war weitaus mehr als nur Blasgetöse. Beste kölsche Stimmungsmusik boten die „Kölschen Adler“, eine achtköpfige Band, die bereits mit dem „Blötschkopp“ auf Tour war. Die „Beckendörfer Knallköpp“ (Lydia und Rolf Goliasch) zogen das Verhältnis zwischen Mann und Frau humorvoll durch den Kakao, und den krönenden Abschluss bildeten die „Fanfaren-Trompeter Erftstadt“ und lösten eine Stimmung bis zum Gehtnichtmehr aus.
VJ
Die Ehrengarde der Stadt Bonn zeigte Gardetänze der Extraklasse bei der Proklamationssitzung in der Berkumer Aula.
