Politik | 23.04.2015

Defizit-Haushalt der SPD-Bürgermeisterin findet im Gemeinderat keine Zustimmung

Spendierhosen der SPD zu groß für Wachtberger Gemeinde-Etat

Fraktionen müssen zu hohe Ausgabenansätze deutlich kürzen – UWG-Notbremse: Fremdbestimmte Haushaltssicherung drohte Eigenpolitik Wachtbergs zu ersticken

Wachtberg. Der von SPD-Bürgermeisterin Renate Offergeld vorgelegte Defizit-Haushalt hat bei der UWG und anderen Ratsfraktionen keine Zustimmung gefunden. Dazu erklärte der Wachtberger Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Wähler Gemeinschaft (UWG) - Joachim Mittweg - nach der Ratssitzung: Mit Unterstützung der CDU, FDP und einigen Stimmen der UW setzte die UWG den zuvor einstimmig im Finanzausschuss gefassten Haushaltsbeschluss (dort sogar mit den Stimmen der SPD) nun auch im Rat gegen die Stimmen von SPD, Grünen und Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) durch. Vorausgegangen waren etliche Einsparungsvorschläge von UWG sowie CDU, FDP und UW, die den von SPD-Bürgermeisterin Offergeld eingebrachten Haushaltsentwurf korrigierten. Offergelds Haushaltsentwurf sah für 2015 ein

Defizit von über vier Millionen Euro vor. Damit wäre der sogenannte Schwellenwert, der für die fremdbestimmte Haushaltssicherung von großer Bedeutung ist, mit über 600 000 Euro deutlich überschritten worden. Auch für den Haushalt 2016 sollte das Defizit nur ganz knapp unterhalb dieser wichtigen Haushaltssicherungs-Marke liegen. Damit hat die Bürgermeisterin ihre im Wahlkampf gemachten Versprechungen, unter anderem den Haushaltsausgleich als einen ihrer Hauptziele anstreben zu wollen, nicht nur verfehlt, sondern in genau die entgegengesetzte Richtung lenken wollen. Diesen veränderten Kurs kann die UWG nicht mittragen und deshalb der Bürgermeisterin und ihrer Partei (SPD) nicht folgen. In einer interfraktionellen Expertenrunde wurden die Bürgermeisterin und ihre Verwaltung beauftragt, konkrete Einsparvorschläge in einem Umfang von circa drei Prozent der Gesamtaufwendungen zu unterbreiten. Diesem Auftrag kamen weder Bürgermeisterin Offergeld noch die von ihr geführte Verwaltung zunächst nach. Nachdem die meisten Fraktionen bereits eigene konkrete Lösungsvorschläge ausgearbeitet hatten, wurden von der Verwaltung ein paar Vorschläge nachgereicht. Die SPD-Ratsfraktion hat im Vergleich zum Finanzausschuss inzwischen eine Kehrtwende gemacht. Sie ist nun der Meinung, dass die Überschreitung des Schwellenwertes mit der Gefahr, möglicherweise in die Haushaltssicherung zu geraten, gar nicht so problematisch sei und sie daher den von der SPD-Bürgermeisterin eingebrachten Haushalt in vollem Umfang unterstützen müsse. Wer diese gesetzlich erzwungenen Maßnahmen und Verfahren einer Haushaltssicherung derart verharmlost, hat den Unterschied zwischen eigenverantwortlichem Handeln - dafür steht die UWG - und einer Fremdbestimmung – so wie sie die SPD offensichtlich herbei wünscht - noch immer nicht verstanden. Deswegen – so Joachim Mittweg weiter - musste die UWG beim Haushalt die Notbremse ziehen. Wachtberg drohen zudem weitere höhere Ausgaben. Zusätzlich wurden zum Beispiel für die Bekämpfung von aktuellen Notlagen weitere Mittel zur ordentlichen und menschenwürdigen Unterbringung beziehungsweise Betreuung der Flüchtlinge angedacht, die in zunehmender Zahl nach Wachtberg geschickt werden. Dieses aktuelle Themenfeld hatte die CDU mit Unterstützung der UWG jetzt auf die Tagesordnung im Rat gesetzt. Anlässe waren unzureichende hygienische Verhältnisse in einigen Wohnungen auf dem gemeindeeigenen Gereonshof und die schlechte medizinische Versorgung der Flüchtlinge. Deshalb war hierzu dringender Handlungsbedarf geboten. Joachim Mittweg fügte hinzu: Die UWG hat mit einer Fülle von konkreten Vorschlägen zur mittelfristigen Finanzplanung und damit aussichtsreiche Lösungen zur Haushaltskonsolidierung aufgezeigt. Auf der Basis von Zielen und Kennzahlen sollen unter anderem Kooperationen mit Nachbargemeinden sowie Privatisierungen geprüft werden. Dazu gehört auch die Prüfung auf Verbesserung der Ertragssituation. Nun ist die Verwaltung gefordert, diese Aufgabenstellungen schrittweise anzugehen, damit die UWG für den nächsten Haushalt bessere Entscheidungsgrundlagen zum Wohle der Bürgerschaft der Gemeinde zur Hand hat.

Pressemitteilung der

Unabhängigen Wählergemeinschaft Wachtberg

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: Offenbar können Sie nicht lesen: "Wir freuen uns, dass unser Einsatz für die Bäume im Ausschuss und im Stadtrat erfolgreich war und die Planungen angepasst werden sollen, damit die Bäume erhalten bleiben...
  • Boomerang : Blablabla. Und wenn der Radweg fertig ist sind die Bäume weg. Genau wie in der Südallee sind dann plötzlich alle Bäume krank. Die Pflege und der Erhalt kostet Geld,und das steckt man lieber in Radwege...
  • H. Schüller: "klimafreundliche Elektromobilität" ist eine Falschbehauptung, denn der Bahnstrommix enthält reichlich Kohlestrom aus dem vor wenigen Jahren neugebauten Bahnkraftwerk Datteln. Oberleitungsfreie Bahnen...
  • Martin Schaefer : Meiner Meinung nach ist nur eine Brücke für alle (Autobrücke) sinnvoll. Sei es um bei Hochwasser den Rhein queren zu können ohne nach Neuwied oder Bonn fahren zu müssen. Auch sehe ich darin die größte...
  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
Recht und Steuern
Imageanzeige
Ganze Seite Ahrweiler
Nikolausmarkt Oberbreisig
Weihnachtsmarkt Nickenich
Anzeige Weihnachtsdorf Andernach
Empfohlene Artikel

Wachtberg. Vorsitzender der Senioren-Union Wachtberg, Dr. Dieter Braun, zeigt sich genauso wie Hubert Hüppe, Vorsitzender der Senioren-Union des Bundes, über die jüngsten Äußerungen des Bonner Bundestagsabgeordneten Hendrik Streeck, befremdet, wonach alte und besonders betagte Menschen nicht mehr in jedem Fall Anspruch auf teure Medikamente haben sollten. „Diese Aussage“, so Braun, der auch Mitglied...

Weiterlesen

Weitere Artikel
Dauerauftrag
Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Recht und Steuern
Dauerauftrag 2025
Alles rund ums Haus
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Titelanzeige
Anzeige Nachhilfeunterricht
Stellenanzeige Sachbearbeiter/in Wohngeld
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Weihnachtsmarkt Nickenich
Black im Blick
Pellets_ SO 10 -  Adventszauber in Bad Hönningen