- Anzeige -Volksbank RheinAhrEifel eG legt erfreuliche Bilanz vor

Corona und Hochwasserkatastrophekonnten Bankbilanz nichts anhaben

Corona und Hochwasserkatastrophe konnten Bankbilanz nichts anhaben

Stellten die Bilanz 2021 der Volksbank RheinAhrEifel eG coronakonform an vier Standorten als digital-hybride Veranstaltung vor: Vorstandsmitglieder Markus Müller und Walter Müller sowie Sascha Monschauer, Vorstandsvorsitzender (v.l.n.r.). Foto: artsunlimited/Matthias Israel

Kreis Ahrweiler. Die Volksbank RheinAhrEifel eG hat das Geschäftsjahr 2021 trotz massiver Herausforderungen rund um die Corona-Krise und der Auswirkungen der Jahrhundertflut an der Ahr mit einem überzeugenden Ergebnis abgeschlossen. Das berichtete Vorstandsvorsitzender Sascha Monschauer bei der Bilanz-Pressekonferenz. Die Bilanzsumme des genossenschaftlichen Kreditinstituts sei um rund 8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen, das Eigenkapital wurde auf 447 Millionen Euro erhöht. Die Mitglieder der Genossenschaft können sich auf eine Dividende von 4 Prozent freuen, falls die Vertreterversammlung, die voraussichtlich am 9. Mai in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz stattfindet, dem Vorschlag des Vorstandes zustimmt.

„Obwohl uns die Corona-Krise in 2020 viel Kraft gekostet hat, konnten wir unser Geschäft bis Juni 2021 sogar ausbauen“, freute sich Monschauer. „Das Jahrhundertereignis an der Ahr hat dann vieles für uns relativiert und den weiteren Jahresverlauf nachhaltig beeinflusst.“ Dennoch habe man das Jahr auf einem sehr guten Niveau beenden können. „Wir glauben nicht über Dinge, die sich nicht ändern lassen. Bedenken lebe am Morgen“, beschrieb er die Philosophie des Hauses. Sein Institut begegne Herausforderungen mit Mut und Weitblick nach dem Motto: „Morgen kann kommen!“

Kreditgeschäft wuchsum 12 Prozent

Das Kreditgeschäft sei 2021 um knapp 12 Prozent auf insgesamt 3,1 Milliarden Euro gewachsen. Fast eine Milliarde Euro habe die Bank an neuen Krediten zugesagt, überwiegend für Immobilienfinanzierungen und Unternehmenskredite, während die Konsum-Kredite deutlich zurückgegangen sein. Die Kundeneinlagen stiegen derweil um 8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, insgesamt betreute die Volksbank einschließlich der 2,8 Milliarden Euro der Verbundpartner ein Kundenvolumen von 9,3 Milliarden Euro. „Das entspricht einem Zuwachs von fast einer Milliarde Euro“, rechnete Monschauer vor. Im Jahr 2021 wuchs das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr von 29,5 auf 34,5 Millionen Euro. Der Bankvorstand wolle daher der Vertreterversammlung im Mai über die Ausschüttung einer Grunddividende in Höhe von zwei Prozent eine zusätzliche erfolgsabhängige Dividende von weiteren zwei Prozent, insgesamt also vier Prozent vorschlagen. Damit schüttet die Bank insgesamt etwa 1,5 Millionen Euro an ihre Mitglieder aus.

Erfreulich sei auch der Mitgliederzuwachs um 2650 Personen, die Bank gehört damit insgesamt 116.000 Bankeigentümern. Das spiegelt sich auch in der Kundenbilanz wieder, denn die Volksbank RheinAhrEifel konnte 3338 neue Kunden gewinnen, was die Zahl der Kunden auf insgesamt 188.000 erhöht. Das hat einen Grund, so Monschauer, denn die Bank habe ihre hohe Beratungsqualität mehrfach unter Beweis gestellt und bei verschiedenen Bankentests die Spitzenplätze in Rheinland-Pfalz in den Bereichen Private Banking, Beratung Baufinanzierung und Beratung Firmenkunden belegt. In Koblenz erhielt die Bank zusätzlich den Titel Sieger Bankentest „Beratung Firmenkunden“, „Beratung Private Banking“, „Beratung Privatkunden“ und „Beratung Baufinanzierung“ im Vergleich mit zehn weiteren lokalen Banken. Damit nicht genug, wurde die Volksbank RheinAhrEifel auch noch mit dem Siegel „sehr gut“ im Bereich der digitalen Services ausgezeichnet.

5,5 Millionen Euroan Spenden eingesammelt

Weil sich die Volksbank auch für ihre Heimat stark macht, hat ihre Bürgerstiftung bislang rund 5,5 Millionen Euro an Spenden einsammeln können und bereits vier Millionen Euro an Spendenmitteln in die betroffene Flut-Region überwiesen. Monschauer: „Wir haben mit unserer Bürgerstiftung ab Woche 1 nach der Katastrophe Soforthilfen geleistet und transparent dargelegt, wohin die Spenden gegangen sind. Unser Ansinnen, die Spenden direkt bei den Bürgermeistern der betroffenen Ortsgemeinden zu platzieren, war genau richtig, um vor Ort zu unterstützen – dort, wo die Hilfe am nötigsten war.“ Allein über die digitale Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ habe die Volksbank innerhalb von wenigen Wochen fast zwei Millionen Euro Spendengelder generieren können. Weitere Spendengelder sollen im laufenden Geschäftsjahr zweckgebunden an die Betroffenen an der Ahr fließen, versprach der Bankchef. Doch damit nicht genug, wurden innerhalb der ersten 14 Tage nach der Katastrophe von den Beratern der Volksbank rund 1400 Kundengespräche geführt, dabei über 500 Tilgungsaussetzungen sowie neue Sofortkredite bewilligt.

Aufgrund veränderten Kundenverhaltens – und verstärkt durch die Pandemie – verzeichnet die Volksbank weniger Filialbesuche. Die Ein- und Auszahlungen am Schalter sind in den vergangenen fünf Jahren in einigen Filialen bis zu 50 Prozent zurückgegangen. Besonders kontaktloses oder mobiles Bezahlen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden 75 Prozent aller Konten online geführt, und mehr als 85 Prozent der Überweisungen online getätigt. „Wir dürfen die Augen vor solchen Entwicklungen nicht verschließen und werden daher auch unser Filialnetz anpassen“, so Monschauer. „Außerdem haben wir mit unserem Bereich Volksbank Direkt die Grundlage dafür geschaffen, dass alle Anliegen, bis auf die Bargeldversorgung, auch telefonisch oder per Video geklärt werden können.“

679 Mitarbeiterin 44 Geschäftsstellen

Im Regionalmarkt AhrBrohltal wandelt die insgesamt 679 Mitarbeiter in 44 Geschäftsstellen zählende Volksbank daher die Filialen Burgbrohl und Oberwinter in sogenannte „Selbstbedienungs-Filialen“ (SB-Filialen) um. Darüber hinaus werden am Standort Ahrbrück die Öffnungszeiten reduziert und in Heimersheim neue Öffnungszeiten angeboten. Im Regionalmarkt Eifel wird die Filiale Antweiler zur SB-Filiale, sie war ohnehin seit der Flut geschlossen. Im Regionalmarkt KoblenzMittelrheinMosel werden die Standorte Bassenheim, Dommershausen, Karthause, Metternich, Moselweiß und Niederbieber in SB-Filialen umgewandelt. Bei den betroffenen Filialen handelt es sich vorrangig um kleinere Einheiten, mit zum Teil eingeschränkten Öffnungszeiten und Beratungsmöglichkeiten. Alle Umwandlungen erfolgen bis spätestens zum 31. März 2022. In seinem Ausblick auf das Jahr 2022 berichtete Monschauer, dass die Volksbank RheinAhrEifel auch 2022 verschiedene Bauprojekte anpackt: Der Fokus liegt hier auf dem Wiederaufbau an der Ahr, wie dem Verwaltungssitz in Bad Neuenahr und der Filiale Ahrweiler. Außerdem in Arbeit ist der Neubau in Daun, der Neubau des Raiffeisenquartiers in Mülheim-Kärlich mit 28 Mietwohnungen, einer Bäckerei und einer SB-Filiale der Volksbank RheinAhrEifel sowie das Bauprojekt am Ernestus-Platz in Andernach. An diesem Standort entstehen 45 Mietwohnungen, fünf Arztpraxen, ein Restaurant und eine hochmoderne Filiale der Volksbank RheinAhrEifel.

Vertrieblich sieht Monschauer positive Signale und einen erfolgreichen Jahresstart für die Bank in 2022. Der Fokus liege neben einer ganzheitlichen Beratung auf dem Wertpapiergeschäft. Durch Aufklärung und umfassende Beratung müsse den Kunden die enorme Bedeutung einer Streuung der eigenen Geldanlagen deutlich gemacht werden. „Die im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Aktienkultur in Deutschland zeigt, dass hier zum Schutze des eigenen Vermögens dringender Handlungsbedarf gegeben ist.“ Die DZ-Bank gehe in ihrer Prognose für 2022 von einem Dax-Stand von 18.000 im Dezember aus.