Was bedeutet die Verlängerung des Lockdowns für die Wirtschaft?

„Werden diese Berufe von der Regierung überhaupt ernst genommen?“

„Werden diese Berufe von der Regierung überhaupt ernst genommen?“

Katharina Slabik. Foto: Privat

BLICK aktuell: Frau Slabik, der Lockdown geht erneut in die Verlängerung. Wie beurteilen Sie die Maßnahme?

Katharina Slabik: Die Verlängerung des Lockdowns im Kosmetik- und Massage Bereich finde ich im Gegensatz zum Friseur Handwerk nicht gerechtfertigt! In allen drei Bereichen wird gleich nah am Kunden gearbeitet. Außerdem möchte ich erwähnen, dass ich bis zum Lockdown im November alle Hygienevorschriften der Corona-Hygieneverordnung des Landes RLP exakt befolgt habe. Deswegen finde ich es ungerechtfertigt, dass ich schon über 100 Tage keine Anwendungen mehr geben darf. Wo wird Kosmetik und Massage von der Regierung benannt? Werden diese Berufe von der Regierung überhaupt ernst genommen? Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei den Kolleginnen der Initiative „Die #Beautybranchestehtauf“ (siehe Facebook) für ihr Engagement im letzten Jahr und bei der Demo diese Woche in München bedanken. Sie zeigen den Sinn unseres Tätigkeitsbereichs sehr gut auf und kämpfen hierfür.

BLICK aktuell: Wie hoch sind die finanziellen Einbußen in den letzten Monaten?

Slabik: Meine Haupteinnahmen sind Massage-, Kosmetik- und Coaching-Anwendungen. Es variiert auch, welche der bannten Anwendungen der Kunde/die Klientin Anspruch nimmt und in welcher Höhe die jeweiligen Einnahmen sind. Auch der meiste Verkauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten findet mit fachkundlicher Beratung nach der Anwendung statt. Deswegen ist ein Großteil der Einnahmen seit November ausgeblieben. In Folge dessen sind der kontaktlose Verkauf auf Vorbestellung auch weitaus geringer. Der Verlust der Einnahmen liegt zwischen 3.000 Euro und 5.000 Euro im Monat.

BLICK aktuell: Wie steht es um die Hilfszahlungen der Politik? Kommen die an und wie hoch sind die bürokratischen Hürden?

Slabik: Die staatliche Förderung für November wurde Ende Januar ausbezahlt. Die staatliche Förderung für Dezember bisher nur anteilsmäßig.

BLICK aktuell: Können Sie die Umsatzausfälle kompensieren, zum Beispiel durch ein Onlineangebot?

Slabik: Wie oben schon genannt ist der kontaktlose und Lieferverkauf wesentlich geringer als normalerweise. Am Ende des ersten Lockdowns habe ich einen Onlineshop eröffnet. Dieser bringt nur geringen Umsatz, da der meiste Verkauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten erfahrungsgemäß nach der Anwendung stattfindet. Ende Januar habe ich mich zusätzlich für den Vertrieb von einer veganen Pflege- und Nahrungsergänzungsmittel-Firma entschieden. ROB