Kultur- und Heimatverein Niederzissen e.V.
Auf den Spuren der Familie Friesem
Besuch aus Tel Aviv in Burgbrohl und Niederzissen

Niederzissen. Auf den Spuren ihrer Vorfahren besuchten jetzt Claude Friesem aus Tel Aviv mit seinem Sohn David und dessen Ehefrau Nony Lavi-Friesem Burgbrohl und Niederzissen. Dabei behilflich waren ihnen Maria Gromke aus Burgbrohl, da die Familien Friesem rund 150 Jahre über mehrere Generationen in Burgbrohl wohnten sowie Gisela Reichrath und Richard Keuler aus Niederzissen, da die ehemals im Burgbrohl lebenden Juden zur Synagogengemeinde Niederzissen gehörten, dort die Synagoge besuchten und ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Niederzissen bestatteten, wovon viele Gräber heute noch zeugen.
So fanden die Gäste unter anderem die Originalgräber ihrer Vorfahren, der Urgroßeltern Esther und Hermann Friesem und den Grabstein des Stammvaters der Familie, Andreas Friesem, der 1765 in Freisheim bei Euskirchen geboren wurde, später in Niederzissen wohnte und wahrscheinlich 1792 nach Burgbrohl umzog und heiratete. Claude Friesem erzählte voll Freude am Grabstein seines Urahns, dass der Geburtsort Freisheim 1808 namensgebend war, als Andreas Friesem sich bei der von Napoleon angeordneten Namenswahl für den Familiennamen Friesheim entschied, aus dem später Friesem wurde. Dies ist auch durch das von Kurt Degen, Burgbrohl, 2012 herausgegebene Buch „Burg Bach Tal“, Seite 443, belegt.
Bewegt und beeindruckt waren sie von den Leistungen der Gemeinde Niederzissen zur Erhaltung der ehemaligen Synagoge und dem Engagement der beiden Niederzissener Vereine, des Kultur- und Heimatvereins und des ihn unterstützenden Fördervereins Kulturgut ehem. Synagoge. Sie besichtigten die neue Ausstellung und lobten die ihrer Meinung nach gelungene Kombination zwischen der Darstellung ehemaligen jüdischen Lebens in Niederzissen durch die gezeigten Genisafunde und der Reflexion auf das heutige jüdische Leben anhand der gezeigten modernen Gegenstände und deren Gebrauch in den Synagogen in Köln und Mannheim im Rahmen der jüdischen Feiertage. Mit dem Eintrag ins Gästebuch und dem Versprechen, mit weiteren in Israel lebenden Familienangehörigen wieder zu kommen, endete ein für die Gäste, aber auch für die Vertreter vor Ort ein emotionaler und freundschaftlicher Besuch.