Sinzig macht gemeinsame Sache mit Remagen
Kreis Ahrweiler: Neue Drehleiter für zwei Feuerwehren
Anschaffung wurde vor 2007 auf 2023 vorgezogen – Beschaffungskosten von 850.000 Euro werden geschätzt – Verbandsgemeinde Bad Breisig steigt aus
Sinzig. Hoch hinaus müssen mitunter die Feuerwehren in den beiden Nachbarstädten Remagen und Sinzig in ihren Einsätzen, deshalb wollen die beiden Städte jetzt eine gemeinsame Drehleiter beschaffen. Die Verbandsgemeinde Bad Breisig, die bislang ebenfalls mit im Boot war, will jedoch aus dem bisherigen Dreierbündnis aussteigen, weil sie mittlerweile eine eigene Drehleiter angeschafft hat.
Nach der Feuerwehrverordnung des Landes muss die Stadt Sinzig grundsätzlich ein „Hubrettungsfahrzeug“ als Mindestbedarf vorhalten, damit Menschenleben im Bedarfsfalle auch aus größeren Höhen gerettet werden können. In Wahrheit wird die Barbarossastadt jedoch im Ernstfall von der Drehleiter der Stadt Remagen bedient, die 2007 in einer überkommunalen Zusammenarbeit mit den Städten Remagen und Sinzig sowie der Verbandsgemeinde Bad Breisig gemeinsam angeschafft worden war. Was statthaft ist, da das Fahrzeug in wenigen Minuten auch in Sinzig an einem etwaigen Einsatzort sein kann.
Verkaufserlös der alten Drehleiter wird gegengerechnet
Über die Verwendung des Fahrzeuges, die Wartung, Pflege und die laufende Unterhaltung wurde seinerzeit eine Vereinbarung mit den Kommunen geschaffen: Die Kosten wurden gedrittelt. Das galt auch für die alle zehn Jahre anfallende kostenintensive Grundüberprüfung, für die zuletzt im Jahr 2017 satte 68.000 Euro fällig wurden. 2027 steht eine solche Revision erneut an. Sinzig und Remagen rechnen mit dann noch höheren Kosten. Damit soll Schluss sein, stattdessen soll nun ein neues Fahrzeug angeschafft werden. Eigentlich war dies erste 2027 geplant, doch nun soll die Anschaffung auf das Jahr 2023 vorgezogen werden. „Nach Rücksprache mit der Feuerwehr Remagen wird eine vorzeitige Ersatzbeschaffung empfohlen, um einen höheren Wiederverkaufswert für die alte Drehleiter zu erzielen. Wir werden einen anteiligen Verkaufserlös erhalten“, berichtete Bürgermeister Andreas Geron in der jüngsten Ratssitzung der Stadt Sinzig.
Nach Rücksprache mit den Wehrleitungen der Feuerwehren Remagen und Sinzig habe sich diese Verfahrensweise bewährt, deshalb hätten sie sich auch für eine Fortsetzung der Drehleiter-Partnerschaft ausgesprochen. Alle mit dem laufenden Unterhalt verbundenen Kosten, einschließlich der Ausbildung und Schulung von Personal, trägt die Stadt Remagen.
Remagen plant mit Beschaffungskosten in Höhe von insgesamt 850.000 Euro. Einstimmig beschloss der Rat der Stadt Sinzig, sich zur Hälfte daran zu beteiligen. Davon abzuziehen wäre dann der Erlös, den der Verkauf der bisherigen Drehleiter erbringt.
JOST
