Die ChoryFeen Staudt füllten mit ihrem Konzert die Bürgerhalle

Anders - nicht artig!

Anders - nicht artig!

Fotos: WR

Anders - nicht artig!

Alle Künstler zusammen auf der Bühne.

Anders - nicht artig!

Die „StaKiChos“ während ihres Auftritts.

Anders - nicht artig!

Bis auf den letzten Platz besetzt war das Bürgerhaus in Wirges.

Wirges. Die meisten Besucher des Bürgerhauses in Wirges rieben sich verwundert die Augen: Die Parkplätze restlos belegt, im Bürgerhaus wimmelte es nur so von Menschen, die sich zunächst im überfüllten Foyer aufhielten. Was war denn da los? Einen solchen Auftrieb hatte das Bürgerhaus schon lange nicht mehr gesehen. Die Erklärung liegt auf der Hand, die „ChoryFeen“ aus Staudt gaben ein Konzert, mit dem bedeutungsvollen Titel „Anders, nicht artig“. Die „ChoryFeen“ sind ein Frauenchor, der sich unter der musikalischen Leitung von Jessica Burggraf weit über die Region hinaus, einen exzellenten Ruf erworben hat. Zur Komplettierung der „ChoryFeen“ durften auch die „StaKiChos“ erstmals vor einem großen Publikum auftreten. Bei den „StaKiChos“, das Kürzel für Staudter Kinder Chor, singen Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren, danach dürfen sie zu den „Großen“ wechseln. Auch die „StaKiChos“ werden musikalisch von Jessica Burggraf geleitet. Rund 850 Zuschauer füllten das Bürgerhaus bis auf den letzten Platz, wegen des großen Andrangs mussten sogar die Seitenflügel des Saals geöffnet werden.

Ein Programm voller Überraschungen fesselte die Besucher

Bevor das Konzert begann, stimmten Simone Keil und Christine Rosbach, die 1. und 2. Vorsitzende der „ChoryFeen“, das erwartungsvolle Publikum mit einem kleinen Zwiegespräch auf das Konzert ein. Dann ging es endlich los, beifallumrauscht betraten 71 Sängerinnen die Bühne. Vervollständigt wurde das schöne Bühnenbild durch die „ChoryFeen Band“, ja, es stimmt wirklich, die „ChoryFeen“ hatten eine eigene Band mitgebracht. Die Band harmonierte bis ins kleinste Detail mit dem Chor, ein Beweis für viele Probenstunden. Die Band hat es verdient, einzeln vorgestellt zu werden: Walter L. Born (Klavier), Daniel Luscher (Keyboard), Jan Markus (Gitarre) und Christian Wagner (Percussion). Zuletzt betrat Jessica Burggraf das Dirigentenpodest, auch ihr schlug großer Beifall entgegen. Als hätten die „ChoryFeen“ es geahnt, war ihr Opener der Hit „It’s raining men“ von den Weather Girls, haargenau passend zum strömenden Regen, der sich über Wirges ergoss. Es folgten Songs von Bob Dylan ( Make you feel my love ), von Frida Gold und den Sportfreunden Stiller ( Ein Kompliment ). Jetzt schlug die große Stunde der „StaKiChos“, die erstaunlicherweise ohne viel Lampenfieber die Bühne betraten, und mit „Another brick in the wall“, dem Superhit von Pink Floyd, Riesenbeifall einheimsen konnten. Mit zwei weiteren Songs von den Sportfreunden Stiller und Andreas Bourani, absolvierten die „StaKiChos“ einen gefeierten Auftritt, der das Publikum sogar zu Szenenapplaus animierte.

In der Pause des Konzertes überschlugen sich die Kommentare mit Lobeshymnen über das bisher Erlebte. Die positive Stimmung aus dem Saal übertrug sich ins Foyer, mit einem Cocktail, oder einem Glas Prosecco, oder Rosé in der Hand, ließ es sich vorzüglich fachsimpeln. Leckere Häppchen und Pizzastückchen trugen zu einer sehr unterhaltsamen Konzertpause bei, der Gong zur Fortführung des Konzertes musste zweimal betätigt werden.

Im zweiten Teil des Konzertes drehten die „ChoryFeen“ so richtig auf, begleitet von ihrer fantastischen Band folgte ein abwechslungsreicher Ritt durch die Rock & Pop- Musik der letzten 30 Jahre, dabei gefiel insbesondere die Ausgewogenheit der Songs, mal melodisch-romantisch, wie bei „With or without you“ von U2, oder „Someone like you“ von Adele, dann wieder rockig und discofähig mit den Hits von Madonna „Like a Pryer“ und „Material Girl“. Oder von Irene Cara „What a feeling“. Wer sich, wie die „Choryfeen“ an den Welthit „Africa“ von TOTO heranwagt, der muss sehr viel Selbstvertrauen in das eigene Können mitbringen. Mit ihren Händen erzeugten die Sängerinnen Geräusche, die zu Beginn von „Africa“ und am Ende ein typischen Gewitter mit Starkregen in der Savanne simulieren sollte. „Africa“ war das vorläufige Ende eines fulminanten Konzertes, alles andere als eine stürmisch geforderte Zugabe wäre nicht glaubhaft gewesen. Passender als „All night long“ von Lionel Ritchie hätte das allerletzte Lied nicht sein können. Minutenlanger Beifall und Standing Ovations belohnte die „ChoryFeen“, die „StakKiChos“ und die Band, es heißt doch zutreffend „Applaus ist das Brot des Künstlers“. Wenn dieser Spruch der Wahrheit entspricht, dann haben die Sängerinnen und die Band lange zu essen.

Zur Dirigentin Jessica Burggraf Worte zu finden, fällt schwer, da die Superlative aufgebraucht sind, es ist alles gesagt. Nach dem Konzert wurden Simone Keil und Christine Rosbach von Bettina Keil-Müller, einer Sängerin der „ChoryFeen“, mit einer kleinen Ansprache, und schönen Blumensträußen, für ihren unermüdlichen Einsatz für die „ChoryFeen“, und der Organisation des Konzertes, geehrt.

Hier und da wurden ein paar Tränchen erkennbar, was sehr verständlich war. Die Vorsitzenden ehrten Jessica Burggraf mit einem Kunstdruck ihres Konterfeis als kleines Dankeschön, die sich total überrascht von dem Geschenk zeigte. Die weiteren Vorstandsmitglieder Dagmar Haberstock, Nicole Normann-Eschen, Natalie Brühl und Doris Griesar-Reifenberg duften sich ebenfalls über lobende Worte und Blumensträuße freuen.

Nach dem Konzert meinte Simone Keil: „Wir sind noch alle total geflasht von dem Erfolg, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind beim Konzert bewusst andere Wege gegangen, haben keinen Gast-Chor eingeladen, sondern unserem Nachwuchs die Chance eröffnet, vor großem Publikum aufzutreten. Der Erfolg war nur zu bewerkstelligen, weil alle an einem Strang gezogen haben.“