Interview mit der Bundeskönigin des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Andrea Reiprich

Andrea Reiprich ist die erste Frau überhaupt, die den Titel errungen hat

24.09.2022 - 13:04

Waldbreitbach. In einem Interview berichtet Andrea Reiprich (Waldbreitbach/Neuwied) darüber, wie diese es als erste Frau überhaupt geschafft hat, den Titel der Bundeskönigin des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zu erringen.


Wie wichtig ist es, dass Sie die erste Frau sind, die den Titel gewonnen hat?


Es ist deshalb wichtig, weil der Erfolg die gesellschaftliche Wunde offenlegt. Denn die derzeitige Konzentration des öffentlichen Interesses auf die Tatsache, dass erstmals eine Frau gewonnen hat, zeigt, wie exotisch die Thematik noch immer behandelt wird. Mein Idealergebnis von 30 Ringen ist dahinter ja fast verschwunden.

Es sollte die Normalität sein, dass Leistung, Können und Charakter zählen und nicht das Geschlecht. Dann braucht es auch keine Quotenregelungen mehr.


Was sind außer Ihrem Talent die Grundlagen für den Erfolg?


Meine Eltern unterstützen mich beruflich wie im privaten. So hilft mir mein Vater Justus durch seine wöchentlichen Fahrten zur Blumenbörse nach Herongen an der Grenze zu den Niederlanden sowie bei der Friedhofpflege. Während der Umbauphase des Anwesens in der Neuwiederstraße in Waldbreitbach sorgt meine Mutter Helga für unser Wohlergehen. Meine Söhne Simon und Fabian und mein Lebensgefährte Thomas Herschbach stehen auch dann an meiner Seite, wenn es Druck und Engpässe gibt und bringen zudem ihre Fähigkeiten ein. Keiner hat Bedenken geäußert, den Titel ins Visier zu nehmen, alle haben mir freie Hand gelassen. Solche Sicherheiten sind die Basis, um zu gewinnen.


Gibt es eine Botschaft, die Sie mit Ihrem Triumph verbinden und die über den Sieg hinausgeht?


Gerade in diesen Zeiten, die so unsicher erscheinen wie es jahrzehntelang nicht der Fall war, ist es umso notwendiger, dass sich der Einzelne von der Angst-Industrie nicht gefangen nehmen lässt: Wichtig ist es, dieser mentalen Enge mit einer positiven inneren Haltung bewusst gegenzusteuern, Zuversicht zu wahren und daran festzuhalten, dass alles irgendwie zu schaffen ist.


Was bedeutet Ihnen der Titel?


Den Erfolg empfinde ich als großes Glück. Weil ich sehr dankbar bin, dass es mir vergönnt ist, diese Auszeichnung zu tragen, möchte ich nicht nur repräsentative Aufgaben wahrnehmen. Mein Lebensgefährte Thomas Herschbach und ich haben deshalb beschlossen die Bundesköniginnenzeit zu nutzen, um Frauen in schwierigen Situationen zu unterstützen, indem wir Spenden für sie sammeln. Der Gesamterlös geht dann an eine entsprechende Hilfs-Organisation. Wir sichten noch, wer dafür am besten in Frage kommt.


Wie erholen Sie sich eigentlich von der ganzen Beanspruchung?


Mit der Alten Gärtnerei Waldbreitbach, die auf die Großeltern meines Lebensgefährten zurückgeht, gibt es eine grüne Oase im Herzen von Waldbreitbach, in der ich aufgehe und in der ich meine Freizeit gestalterisch nutze. Es ist so herrlich, frei von Zwängen und Verpflichtungen hier zu wirken. Tatsächlich finde ich Entspannung durch gelassenes Arbeiten. Das hält frisch. Wenn ich beruflich irgendwann einmal kürzertrete bzw. mich zurückziehe, möchte ich gerne Seminare und Kurse dort anbieten. Nur Müßiggang ist auf Dauer langweilig.

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