Antisemitismuswoche am Mittelrhein-Gymnasium
Auswirkungen des Holocaust sichtbar machen
Mühlheim-Kärlich. Am Mittelrhein-Gymnasium in Mülheim-Kärlich wurdenPlakatwände zum jüdischen Alltag im Großraum Bonn während des Nationalsozialismus ausgestellt. Die Ausstellung trägt den Titel ‚Die Klabers – Geschichte einer jüdischen Familie aus dem Rheinland‘. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die dramatisch verlaufenden Lebenswege der Familie Klaber, von denen viele Angehörige den nationalsozialistischen Vernichtungslagern zum Opfer fielen.
Auf den 24 Stellwänden werden unterschiedliche Themenfelder chronologisch aufgearbeitet. Beginnend mit der Kindheit und Jugend während der NS-Diktatur, Flucht und Fluchtversuche in die USA (1939) bis hin zur Ermordung der europäischen Juden in den Lagern werden sämtliche Facetten jüdischen Lebens am Beispiel der Familie Klabers nachgezeichnet. Dem Mittelrhein-Gymnasium wurden die Stellwände von der Gedenkstätte Bonn zur Verfügung gestellt. Dieses kostenlose Bildungsangebot dient insbesondere der Sensibilisierung der Lernenden, da das Schicksal europäischer Juden nicht auf entfernte Orte wie Ausschwitz reduziert, sondern konkret und exemplarisch an einer Familie im regionalen Umfeld aufgezeigt wird. Darüber hinaus werden konkrete Auswirkungen nationalsozialistischer Maßnahmen u.a. auf die Kindheit (Ausschluss jüdischer Mitglieder aus den Sportvereinen) und den Alltag (Boykott jüdischer Geschäfte) thematisiert.
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 10 des Mittelrhein-Gymnasiums haben mit ihren Lehrkräften die Möglichkeit genutzt, die Ausstellung im Mehrzweckraum des Schulzentrums aufzusuchen. Frau Porz und Herr Dr. Krampe haben die Ausstellung dankenswerterweise organisiert und für einen sicheren Transport der Stellwände gesorgt. Dank gilt zudem Frau Schmitt für die konzeptionelle Umgestaltung des Mehrzweckraumes als Museumsrundgang.
Auch der Schulleiter, OStD Michael Pahlke, hat die Ausstellung mit seiner Geschichtsklasse als Ergänzung zum Unterricht besucht. Pahlke zieht wie folgt Bilanz: „Ich finde diese Ausstellung sehr gelungen, da die Auswirkungen der NS-Diktatur vor der eigenen Haustür eindrucksvoll veranschaulicht werden und somit Geschichte für die Jugendlichen greifbar wird.“
