Allgemeine Berichte | 18.08.2021

DRK Ahrweiler und Ahrweiler BC halten zusammen

Auszeit für sechs Kids aus dem Flutgebiet

Für die sechs Kids bedeutete das Camp eine wichtige Auszeit von der Zerstörung im Ahrtal. Foto: privat

Kreis Ahrweiler/Borkum. Auf Einladung der Fußballfabrik und des TuS Borkum hatten sechs Kinder vom Ahrweiler BC 1920 e.V. aus dem Flutgebiet der Ahr vom 8. bis 13. August die Möglichkeit, sechs Tage in einem Fußballcamp auf Borkum zusammen mit 50 anderen Teilnehmern aus ganz Deutschland auf andere Gedanken zu kommen. An die Ahr gelangte die Einladung über einen privaten Kontakt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V. .

Die Stimmung war durchweg sehr gut und die Teilnehmer des Fußballcamps der Fußballfabrik und des TuS Borkum e.V. kamen glücklich und zufrieden nach sechs Tagen auf der Nordseeinsel Borkum zurück an den Emdener Fähranleger. Das bunt gemischte Programm, bei dem die Erlangung und Vertiefung von Fußballfertigkeiten im Vordergrund steht, brachte die Kinder auf andere Gedanken. Neben Fußballtraining und Fußball-Workshops standen weitere Aktionen, wie etwa eine Stadtrallye, Strandspiele und Fußballgolf, auf dem Programm. Wie in den Basiscamps der Fußballfabrik und dem TuS Borkum e.V. üblich, erhielten die Teilnehmer Vollpension, ein persönliches Trikot, einen Hybrid-Trainingsball, eine Trinkflasche, einen Windbreaker sowie Urkunde und Pokal für die Teilnahme an Wettbewerben. Gleich drei Titel konnten sich die Spieler von der Ahr sichern. Der Dribbelkönig des Fußball-Basiscamps dieser Woche kommt von der Ahr und nahm den entsprechenden Pokal mit auf die Heimreise. Den Frust von der Seele schossen sich vermutlich zwei weitere Nachwuchsspieler des Ahrweiler BC 1920 e.V.. Sie sicherten sich den Pokal und den Titel „Mr. Hammer“. Bei diesem Wettbewerb wird die Schussgeschwindigkeit gemessen.

Rotkreuzler Thorsten Trütgen hatte die gemeinsame Einladung der Fußballfabrik und des TuS Borkum e.V. zunächst an den ihm seit Jahren bekannten Marc Göttlicher, zweiter Vorsitzender vom SV Kripp, weitergespielt. Göttlicher ist als aktiver Fußballer in der Region mit den Vereinen vernetzt. Da die Einladung für das Fußballcamp direkt in der Woche nach der Flutkatastrophe einging und zur Vorbereitung der Teilnehmertrikots und anderer Dinge nicht mehr viel Zeit übrig blieb, gestaltete sich die Organisation schwieriger, als zunächst angenommen. Mit Gerd Treffer, Abteilungsleiter Jugend beim Ahrweiler BC 1920 e.V., fand Götllicher einen weiteren Mitstreiter, um Kinder aus dem Flutgebiet auf andere Gedanken zu bringen.

Mit dem Ziel, möglichst alle zehn angebotenen Plätze zu besetzten, nahm Gerd Treffer den ihm zugespielten Ball an. Durch die Zerstörung der Infrastruktur entlang der Ahr war eine Kommunikation mit den Kindern der Spieler allerdings zu der Zeit nur erschwert möglich. Viele hatten kein Internet und konnten auf dem Smartphone keine Messenger-Nachrichten empfangen. Gerd Treffer musste also eine ganze Zeit lang vor sich hin dribbeln, um den geeigneten Moment zum Weiterspielen des Balls zu erhalten. Wegen kurzfristigem krankheitsbedingtem Ausfall nahmen letztlich dann sechs Kinder im Alter zwischen zehn und 15 Jahren teil.

Als es um den Transfer der Kinder zur Borkumfähre nach Emden ging, spielte Marc Göttlicher den Ball zurück in die Hälfte des DRK und bat Thorsten Trütgen um Unterstützung. Bei den Rotkreuzlern der Römerstadt fand Trütgen geeignete Mitspieler, die ihn aktiv mit der Fahrzeuggestellung unterstützten. So konnte der Ball kurz vor dem Starttermin zugunsten der Teilnehmer erfolgreich eingenetzt und den Kindern sechs unbeschwerte Tage ermöglicht werden.

Als die Gruppe Freitagnacht wieder sicher und wohlbehalten am Parkplatz Rotweinwanderweg kurz vor Lantershofen eintraf, dankten die Eltern dem DRK für die Vermittlung der Ferienfreizeit und den Teilnehmertransfer. „Es ist auch für uns nicht einfach, die Kinder nun wieder in dieses Gebiet zurück zu schicken. Wenn aber nur eines der Kinder in den sechsen Tagen ein Lächeln auf dem Gesicht hatte, hat sich unser Einsatz gelohnt“, sagte Trütgen zu den Eltern.

Der Reifenhersteller Yokohama Europe GmbH, der im Gewerbepark am Nürburgring in Meuspath ein Technologiezentrum betreibt, unterstützt den Ahrweiler BC 1920 e.V. mit einer Spende, von der auch die Treibstoffkosten für den Transfer bezahlt wurden.

Pressemitteilung des DRK

Kreisverband Ahrweiler e.V.

Für die sechs Kids bedeutete das Camp eine wichtige Auszeit von der Zerstörung im Ahrtal. Foto: privat

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