Der Unkeler DRK-Verband nahm vorige Woche seine Außen-Treppenliftanlage in Betrieb
Barrierefrei für alle
Mühelos können mit der neuen Errungenschaft selbst Rollstuhlfahrer die vielen Stufen überwinden
Unkel. Zur Inbetriebnahme seiner neuen Außen-Treppenliftanlage hatte der DRK-Ortsverband Unkel um seine Vorsitzende Elisabeth Barth Ende der Woche an das DRK-Heim in der Kamener Straße geladen. Begrüßen konnte diese dort neben etlichen Mitgliedern auch Stadtbürgermeister Gerhard Hausen und den Vorsitzenden des Senioren- und Behindertenbeirats, Dieter Borgte. „Bislang war der Zugang zu unseren Schulungsräumen, aber auch zu unserer Kleiderkammer nur über die steile und für bestimmte Gruppen auch gefährliche, kaum zu überwindende Stahltreppe möglich. Selbst die Kontraststreifen auf den einzelnen Stufen reichten nicht aus, um einigen Besuchern die Unsicherheit zu nehmen“, erinnerte Elisabeth Barth.
Steile Stahltreppe schloss viele Personen aus
Behindert oder gar ausgeschlossen von Treffen, Schulungen oder einem Besuch der Kleiderstube waren nicht nur Rollator-Nutzer und Rollstuhlfahrer sowie etliche ältere und andere in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkte Personen, auch Eltern mit Kinderwagen oder Personen mit Sehproblemen, aber auch im Treppensteigen unerfahrene Kleinkinder hatten die vielen Stufen große Schwierigkeiten bereitet, die DRK-Räume zu erreichen. „Der Philosophie des DRK entspreche es aber, offen für alle zu sein. Wir grenzen eben niemanden aus und möchten deshalb für alle erreichbar sein“, hob die Vorsitzende hervor. Barrieren werden immer dann entstehen, wenn die Wahrnehmung eingeschränkt sei und Angst bestünde, vor allem aber wenn es objektiv keine Möglichkeit gebe, ein Hindernis zu überwinden.
„Da jeder zu uns kommen soll, sind wir natürlich für Barrierefreiheit. Unerfahren, wie wir waren, haben wir uns vorgestellt, diese durch einen richtigen Aufzug erreichen, mit dem alle ungehindert unsere Räume erreichen können“, so Elisabeth Barth.
Dann aber war sie mit ihren Mitstreitern, allen voran Helmut Horschel, Jürgen Kroll sowie Anne und Rainer Menden, doch froh, mit Memel Karacke und Umrahme Sake einen Partner gefunden zu haben, der sie kompetent beraten konnte. „Die Firma KASA-Lift aus Eitorf hat sich hervorragend in unser Problem eingedacht und für uns mit der Treppen-Liftanlage eine tolle Lösung gefunden, die für uns zudem auch noch erheblich kostengünstiger ist“, freuten sich die Rotkreuzler. Deren Mitglied Helmut Horschel hatte seinen Feuerwehrkameraden, den Rollstuhlfahrer Christoph Conrad, überredet, die neuste Errungenschaft des DRK Unkel als Erster zu testen. Mühelos überwand er mit Treppenlift, wenn auch sehr gemächlich, die rund 20 Stufen, um oben von Rainer Menden, Dieter Borgolte, Wilma Horschel, Edith Barth und Gerhard Hausen empfangen zu werden, bevor er sich wieder begeistert auf die „Talfahrt“ machte.
„Angesichts der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft haben wir mit dem Treppenlift einen großen Schritt in eine Richtung gemacht“, spielte Elisabeth Barth auf die zunehmend älter werdende Bevölkerung an. Nachdem das touristische Highlight der Kulturstadt am Rhein, das Willy-Brandt-Forum, von Beginn an barrierefrei gestaltet worden war, konnte nach einiger Zeit auch der stufenlose Ausbau des Anlegers der Bonner Personenschifffahrt eingeweiht werden. „Wir sind froh und dankbar, dass wir mit unserem aktiven Vorsitzenden des Senioren- und Behindertenbeirats und mit der Inklusion-Arbeitsgruppe der Entwicklungsagentur zwei Gremien haben, die sich auch weiterhin für eine barrierefreie Gestaltung unserer schönen Stadt engagiert einsetzen werden“, so Gerhard Hausen.
Wichtiger Schritt in Richtung Zukunftsentwicklung
Mit der Treppenliftanlage des DRK-Heims, das wegen seiner Lage im Hochwassergebiet in der ersten Etage zwischen dem Hallenbad und dem „Tröttetempel“ der Turnhalle untergebracht worden sei, habe Unkel einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftsentwicklung getan, so der Stadtchef.
DL
