Wochen der seelischen Gesundheit und der Menschen mit Behinderung beginnen
Barrieren im Kopf brauchen Brücken im Alltag

Kreis Neuwied. Raus aus der verschämten Tabuzone und mittenrein in die öffentliche Wahrnehmung führen die Wochen der seelischen Gesundheit, die in diesem Jahr bis zum 5. Dezember erstmals mit den Wochen der Menschen mit Behinderung gekoppelt werden. Das von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) organisierte Format trägt die einprägsame Losung: Barrieren im Kopf brauchen Brücken im Alltag.
„Die diesjährigen Wochen der seelischen Gesundheit stehen wieder ganz im Zeichen von Aufklärung, Austausch und gelebter Solidarität. Der erfolgreiche Auftakt im vergangenen Jahr hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß das Interesse an diesem wichtigen Thema ist und wie viele wertvolle Begegnungen, neue Kontakte und Kooperationen daraus entstehen können. Diese Erfahrungen bestärken uns darin, diesen Weg weiterzugehen und das Thema `seelische Gesundheit´ noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken“, erläutert Landrat Achim Hallerbach.
Obwohl psychische Erkrankungen Volkserkrankungen sind, bestehen noch immer erhebliche Unsicherheiten und Vorbehalte. Vielen ist es unangenehm, über die eigenen Probleme zu sprechen und das kann sich wiederrum negativ auf die Erkrankung auswirken. Die Wochen der seelischen Gesundheit tragen wiederum dazu bei, Hemmschwellen abzubauen und das Thema in die Gesellschaft zu tragen.
So bieten die Aktionswochen die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Facetten seelischer Gesundheit zu informieren und mehr über die vielfältigen Hilfsangebote im Landkreis zu erfahren.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet der mehrtägige praxisorientierte Kurs „Psychosoziales Training und Stressbewältigung. In der Folge finden sich über 30 Veranstaltungen im Angebots-Portfolio, die in ihrer Vielfalt alle Generationen ansprechen und über das ganze Kreisgebiet verteilt sind.
Die Angebotspalette reicht unter anderem vom „Grundkurs Betreuungsrecht“ über die „Kreativwerkstatt für Keramikfans“ bis hin zu den Themen „Achtsamkeit im Elternalltag“ und „Entspannung mit Aquarelltechnik“. Auf der Agenda stehen ebenfalls die Titel „Psychische Gewalt in Partnerschaften“, der „Notfallkoffer für die Seele“, „Positive Psychologie“ und „Ordnung schaffen- Klarheit gewinnen“ sowie „Das Finale des Lebens - Demenz am Lebensende“, um nur einige zu nennen.
„Mein Dank gilt der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft, von der die Wochen der seelischen Gesundheit organisiert werden. Seit inzwischen 40 Jahren vernetzt sie im Landkreis Fachleute, Institutionen und Betroffene, bündelt Kompetenzen und trägt dazu bei, dass das Thema `seelische Gesundheit´ sichtbar und präsent bleibt. Besonders freuen wir uns, dass die Agentur für Arbeit die PSAG aktiv unterstützt und eine Verbindung zu ihren Wochen der Menschen mit Behinderung herstellt. Auf diese Weise wird deutlich, wie eng die verschiedenen Themen miteinander verknüpft sind und wie gut die Zusammenarbeit aller Partner funktioniert“, lobt Landrat Achim Hallerbach.
Zugleich appelliert der Kreis-Chef daran, die Angebote zu nutzen: „Kommen Sie vorbei, nehmen Sie aktiv teil, informieren Sie sich, tauschen Sie Erfahrungen aus und nutzen Sie die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn nur, wenn wir offen über seelische Gesundheit sprechen, können wir Vorurteile abbauen und Verständnis füreinander entwickeln. Jede Begegnung, jede neue Perspektive und jedes Gespräch sind ein Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der seelisches Wohlbefinden denselben Stellenwert hat wie körperliche Gesundheit.“
Einen Gesamtüberblick bietet die Broschüre „Wochen der seelischen Gesundheit im Landkreis Neuwied“, die unter https://www.kreis-neuwied.de/kv_neuwied/Psychiatriekoordinationsstelle/ abgerufen werden kann.
Pressemitteilung
Kreisverwaltung Neuwied
Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr freuen sich Landrat Achim Hallerbach und die Organisatoren der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) darüber, dass die Wochen der seelischen Gesundheit, die in diesem Jahr bis zum 5. Dezember erstmals mit den Wochen der Menschen mit Behinderung gekoppelt werden, erneut stattfinden. Foto: Thomas Herschbach