Allgemeine Berichte | 17.10.2017

DB-Pressestelle nimmt Stellung: Verschiebungen bereits geplanter Projekte

Bau des Elektronischen Stellwerks für die Ahrtalbahn verzögert sich

Alte und sichere Weichen- und Signaltechnik sowie die Fahrdienstleiter werden wohl noch eine Weile bleiben.. -WITE-

Remagen/Walporzheim/Kreuzberg. Die von der Deutschen Bahn (DB) eigentlich für 2018 vorgesehene Realisierung des Elektronischen Stellwerks (ESTW) an der Ahrtalbahn verschiebt sich. Wie die Pressestelle der Deutschen Bahn auf verschiedene Rückfragen von „BLICK aktuell“ jetzt mitteilte, auf unbestimmte Zeit. Dennoch sei fest vorgesehen, dieses Projekt an der Ahr zu realisieren. Das ESTW war ja zunächst für den Streckenabschnitt zwischen Walporzheim und Kreuzberg geplant, und sollte eigentlich bereits Ende 2018 in Betrieb gehen. Auf Rückfrage von „BLICK aktuell“ hatte die Bahn-Pressestelle hierzu noch am 31. August folgendes mitgeteilt: „Das Elektronische Stellwerk für die Ahrtalstrecke ist aktuell in der Planung. Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme voraussichtlich Ende 2018. Für die beiden Bahnübergänge (Anm. d. Red.: in Dernau) liegt aktuell der Planrechtsantrag beim Eisenbahnbundesamt. Wenn die Genehmigung erteilt ist, werden wir die Baumaßnahmen umsetzen“. Und dann am 8. September wegen einer Anfrage zu einem ESTW für die gesamte Ahrtalbahn zwischen Remagen und Kreuzberg: „Aktuell laufen die Planungen für das ESTW auf der Ahrtalbahn für den Streckenabschnitt Kreuzberg - Walporzheim. Der Streckenabschnitt Remagen - Ahrweiler ist angedacht, es gibt aber noch keine konkreten Planungen“. Wegen einer gleichzeitigen Anfrage wegen Elektrifizierung der Ahrtalbahnstrecke verweis die DB-Pressestelle an das Land als Aufgabenträger. Hierzu könne man leider keine Aussagen machen.

Aktuelle Antwort der DB:

Zum aktuellen Stand der Planungen für ein ESTW teilte die Pressestelle auf Rückfrage von „BLICK aktuell“ jetzt - allerdings sehr pauschal und teilweise widersprüchlich - mit: „Die DB Netz AG setzt gerade das größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte um. Rund 28 Milliarden Euro kommen mit der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II) von Bund und Bahn der bestehenden Infrastruktur zugute. Mit dem Programm kann dem Investitionsrückstau aktiv begegnet werden. Dafür wurden zusätzlich neue Maßnahmen definiert. Im Rahmen laufender Planungen lassen sich Veränderungen wie beispielsweise Kostensteigerungen nicht immer ausschließen. Um die zur Verfügung stehenden Mittel nicht zu überschreiten, kann es in geringem Umfang zu Verschiebungen bereits geplanter Projekte kommen. Dies betrifft leider auch die für 2018 vorgesehene Maßnahme ESTW Ahrtalbahn. Sobald die neue zeitliche Planung für diese Maßnahme feststeht, werden wir umgehend dazu informieren.

Die Deutsche Bahn hat die Kommune/beteiligten Partner über die Verschiebung der Maßnahme informiert und um Verständnis gebeten“.

Wie „BLICK aktuell“ jedoch erfuhr, sollen die genannten Mittel insbesondere in die notwendige Sanierung von Brücken investiert werden. Von den insgesamt rund 25.000 Eisenbahnbrücken in Deutschland sollen aktuell 1.200 saniert werden (Quelle: DB-Welt vom 06. Juni 2017). Nostalgiefans und die Fahrdienstleiter an der Ahr wird diese Nachricht freuen: Personal und die bewährte alte Technik bleiben hier wohl noch eine Zeit erhalten.

ESTW

Ein elektronisches Stellwerk (ESTW) ist eine Bahnanlage zum Stellen von Weichen und Signalen.

Die Signale sind ausschließlich Lichtsignale. Die zum Aufbau und zur Sicherung einer Fahrstraße erforderlichen Abhängigkeiten werden im elektronischen Stellwerk mithilfe von Software in Rechnern realisiert. Die Anlage wird von einem zentralen Fahrdienstleiter bedient und per Bildschirm überwacht. Noch am 13. Februar 2017 hatte die Deutsche Bahn (DB) AG auf ihrer Internetseite öffentlich verlautbart:

„Elektronische Stellwerke - Deutsche Bahn modernisiert ihre Stellwerkstechnik - moderne Stellwerkstechnik macht die Infrastruktur der Deutschen Bahn AG fit für die Zukunft“. Insbesondere durch den Bau moderner elektronischer Stellwerke (ESTW) werde die Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung deutlich verbessert.

Zudem werde das vorhandene Schienennetz saniert und optimiert und die Leistung und Effizienz durch digitale Leit- und Sicherungstechnik gesteigert.

Alte und sichere Weichen- und Signaltechnik sowie die Fahrdienstleiter werden wohl noch eine Weile bleiben.. Foto: -WITE-

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  • H. Schüller: Ihre Behauptung ist falsch, denn Fahrdrahtabrieb emittiert bundesweit rund 400 t (bioziden) Feinstaub jährlich, vergleichbarer fahrdrahtloser Bahnbetrieb der o.g. Abgasnorm max. nur 285 t Feinstaub mit vergleichbaren Partikelgrößen.
  • Gordula: Ich möchte bei der Einordnung helfen: Die Behauptung, Oberleitungsbetrieb verursache durch Fahrleitungsabrieb mehr Feinstaub als ein Dieselzug nach EURO-IIIB-Norm, ist fachlich falsch, weil Abgasgrenzwerte...
  • H. Schüller: Laut DB-Auskunft ist Grünstrombetrieb erst ab 2038 (!) geplant. Bis dahin enthält der Bahnstrom 413 MW klimaschädlichen Kohlestrom, den Sie hilflos schönreden. Bahnelektrifizierungen sind aus den genannten...
  • H. Schüller: Nur mal so als Beispiel, wie man die Ahrtalbahn ohne die vorgeblich alternativlose Elektrifizierung tatsächlich zukunftsweisend modernisiert hätte: Zitat DB AG: "Der neue Akkuzug im Pfalznetz ist ein Leuchtturmprojekt für die Region.
  • Thomas H.: In dem Bericht falsch dargestellt ist, dass die 5 Umspannwerke inkl. Transformatoren und Schaltanlagen durch die EVM übernommen werden. Diese werden allerdings komplett weiterhin zuverlässig durch die Westnetz GmbH betrieben.
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