Allgemeine Berichte | 11.11.2025

Autorenlesung mit Igal Avidan berichtete über das Zusammenleben in Israel

Brücken bauen über Gegensätze

Auf Einladung mehrerer Personen und Institutionen kam Igal Avidan nach Montabaur: v.l. Diakon Marco Rocco, Dr. Katharina Sauer (Amt für katholische Religionspädagogik), Igal Avidan, Dr. Georg Poell (Katholische Erwachsenenbildung Westerwald/Rhein-Lahn) und Pastoralreferent Markus Neust (Pfarrei St. Peter Montabaur). Foto: privat

Montabaur. Eine bewegende Lesung und Diskussion erlebten die Besucherinnen und Besucher im Forum Sankt Peter: Der israelische Journalist und Autor Igal Avidan stellte dort sein Buch „Es wurde Licht“ vor und sprach über das fragile Miteinander von jüdischen und arabischen Israelis. Die Veranstaltung wurde in Kooperation von der Pfarrei Sankt Peter, dem Regionspädagogischen Amt Montabaur und der Katholischen Erwachsenenbildung organisiert.

Igal Avidan wurde 1962 in Tel Aviv geboren, studierte Englisch, Informatik und Politikwissenschaften. Seine jüngsten Recherchen führten ihn nach den Gewalttaten im Mai 2021 in zahlreiche israelische Städte – von Akko über Lod und Ramle bis nach Haifa und Jerusalem. Dort suchte er nach Geschichten, die Hoffnung geben: Begegnungen, in denen Menschlichkeit stärker war als Hass.

„Ich wollte wissen, wie Menschen weiter zusammenleben können, nachdem sie sich gegenseitig verletzt haben“, erklärte Avidan. Sein Buch porträtiert Menschen, die trotz Gewalt und Misstrauen Wege der Verständigung finden. So etwa den arabischen Krankenpfleger Fadi Kasse, der in Akko einem jüdischen Mann das Leben rettete – oder den Restaurantbesitzer Uri Jeremias („Uri Buri“), der nach der Zerstörung seines Restaurants durch Unruhen den Wiederaufbau als Symbol des Friedens wagte. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Extremisten das Bild bestimmen“, zitierte Avidan ihn. Auch Orte wie der Kibbuz Yad Mordechai, das erste Holocaust-Museum der Welt, oder der bilinguale Kindergarten „Hand in Hand“ in Jaffa stehen für diesen Geist des Brückenbauens. Dort lernen jüdische und arabische Kinder gemeinsam – ein stilles Zeichen gegen die Spaltung der Gesellschaft.

Avidan beleuchtete zugleich die tiefen Identitätskonflikte arabischer Israelis, die in einem Staat leben, der sich als „jüdisch und demokratisch“ definiert. „Viele nennen sich ‚Araber‘, nicht ‚Palästinenser‘, und fühlen sich zugleich ausgeschlossen“, so Avidan. Er plädierte für mehr gegenseitiges Zuhören und Respekt – und für eine mediale Berichterstattung, die nicht nur die Extreme zeigt, sondern die vielen alltäglichen Beispiele friedlichen Zusammenlebens.

Abschließend betonte der Autor: „Wo Unmenschlichkeit herrscht, versuche, Mensch zu sein“ – ein Satz, der in Israel ebenso gilt wie überall auf der Welt. Sein Buch „Es wurde Licht“ lädt dazu ein, genau diese Haltung gerade auch nach dem 7. Oktober 2023 im eigenen Denken und Handeln umzusetzen.

Auf Einladung mehrerer Personen und Institutionen kam Igal Avidan nach Montabaur: v.l. Diakon Marco Rocco, Dr. Katharina Sauer (Amt für katholische Religionspädagogik), Igal Avidan, Dr. Georg Poell (Katholische Erwachsenenbildung Westerwald/Rhein-Lahn) und Pastoralreferent Markus Neust (Pfarrei St. Peter Montabaur). Foto: privat

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