Allgemeine Berichte | 20.04.2018

Vortrag von Axel Lindt

„Christenverfolgung heute“

Zahlreiche Besucher kamen zu dem Vortrag von Alex Lindt. privat

Bad Bodendorf. Alex Lindt, Referent für die Öffentlichkeitsarbeit beim international tätigen Hilfswerk Open Doors, berichtete in der Adventgemeinde Bad Bodendorf zur Situation verfolgter und diskriminierter Christen in der Welt. Der Bericht begann mit einem Vers aus dem neuen Testament der Heiligen Schrift: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit“ (1. Korinther 12, 26). Da nach diesen Worten alle Christen eine Art Körper bilden, sei es wichtig, besonders über diejenigen informiert und für sie sensibilisiert zu werden, die um ihres Glaubens willen Leid erfahren mit dem Ziel, die Betroffenen zu unterstützen.

Bekannt ist Open Doors durch die jährliche Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex. In diesem werden die 50 Länder aufgelistet, in denen die meisten Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt beziehungsweise massiv benachteiligt werden.

Die Arbeit begann 1955, als der Niederländer Anne van der Bijl, genannt Bruder Andrew, zunächst Bibeln nach Polen und 1957 nach Russland schmuggelte. Dieser Dienst sei auf weitere, frühere kommunistische Länder Osteuropas und China ausgedehnt worden. Hieraus habe sich das international tätige Hilfswerk Open Doors entwickelt. Das Werk habe Erweiterung auf verfolgte Christen im Nahen Osten sowie in anderen islamischen Ländern erfahren.

Alex Lindt bot einen Überblick über die verschiedenen Staaten, in denen Christen verfolgt und diskriminiert werden. Nach wie vor rangiere Nordkorea auf Platz 1, gefolgt von Afghanistan und Somalia, Sudan, Pakistan und Eritrea. Problematische Verhältnisse für Christen herrschten auch im Irak, in Indien und Algerien sowie in vielen anderen Ländern. Besonders eindrucksvoll waren Lindts Berichte aus Nordkorea, in denen der Staat nach außen „Showkirchen“ demonstrieren und nach innen jeden verfolgen würde, der eine Bibel daheim besitze. Es gebe einige Staaten, in denen eine gewisse Religionsfreiheit herrsche. Die Frage sei jedoch, wie konsequent dort Täter von Diskriminierung, Folter und Morden strafrechtlich verfolgt werden?

Aus biblischer Sicht sei Verfolgung etwas „ganz Normales“, seien doch schon die ersten Christen stark verfolgt und viele getötet worden. Alle, bis auf drei Berichte und Briefe des Neuen Testaments, bezeugten dies. Das Ausmaß der Verfolgung habe weiterhin extrem zugenommen und belaufe sich zur Zeit auf ca. 200 Millionen Christen. Durch Berichte und Bilder von Einzelschicksalen, insbesondere von betroffenen Pastören und Facebook-Besuchern, die offen zu ihrem Glauben gestanden hätten, wolle man nicht auf der pauschalen, anonymen Ebene bleiben, sondern der Verfolgung Gesichter geben. Lindt habe etliche von ihnen kennengelernt. Auch sei er in Länder wie Nordkorea, den Irak, Algerien und viele mehr gereist, um im Untergrund lebende Christen zu unterstützen und stärken.

So wie in der damaligen, biblischen Zeit unter der Verfolgung die Zahl der Christen gewachsen sei, so sei es auch heute, dass dort, wo Christen verfolgt würden, das Christentum besonders stark wachse. Da, wo Menschen von der Liebe Gottes durch sein Wirken in Jesus Christus ergriffen worden seien, wirke ihr Zeugnis durch ihre Bereitschaft, dafür Nachteile bis hin zum Getötetwerden in Kauf zu nehmen, besonders überzeugend und wachstumsfördernd. Beispielsweise gebe es sehr viele Iraner und Dalits in Indien, die zum Christentum konvertieren.

Hinsichtlich der Kriterien zur Ermittlung der Verfolgung und Diskriminierung der Christen versuche man, fünf ihrer Lebensbereiche zu erfassen: ihr privates, familiäres, soziales und kirchliches Leben sowie ihr Leben im Staat . Können die Christen ihren Glauben daheim, in ihrer Familie und in der Gesellschaft ausleben? Dürfen sie ihren Glauben in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen ausüben? Werden sie gehindert bzw. sanktioniert?

Die von Open Doors gesetzten Ziele liegen in der Unterstützung betroffener Christen, dem Informieren der freien Welt über ihre Situation, der Einwirkung auf die Politik sowie der Stärkung der Christen durch Gebet. Bibeln und christliches Schulmaterial werden verteilt, Pastöre und Mitarbeiter im Untergrund ausgebildet, Zufluchtstätten aufgebaut, Nothilfeprojekte initiiert und vieles mehr.

Aufgrund des tief beeindruckenden und sehr nachdenkenswerten Vortrags und vieler anschließender Fragen der Teilnehmenden wurde eine Wiederholung beziehungsweise weitere Vertiefung des Vortrags für wünschenswert gehalten.

Zahlreiche Besucher kamen zu dem Vortrag von Alex Lindt. Foto: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
  • Heidi Wittenschläger-Prange : Private Investoreren oder Gesellschaften bedeutet auch immer Gewinnmaximierung. Da fallen halt nicht so lukrative Abteilungen raus. Für eine HNO OP bei Kindern muss man dann sehr lange warten. Aber ein Kind was nicht hört, kann auch nicht sprechen.
  • Mitarbeiter Krankenhaus Remagen : Die Diskussionen über „Zentralisierung“ und „Strukturreformen“ mag auf dem Papier sinnvoll wirken, in der Realität bedeuten sie das, was wir in Remagen erleben: Den abrupten Verlust eines Krankenhauses!...
  • K. Schmidt: 1. Kann ich nachvollziehen, da gebe ich Ihnen/den Linken recht. 3. wäre auch wünschenswert, alleine der Bereich Geburt ist in den letzten Jahren doch massiv kaputtreformiert worden. Punkt 2 kann ich aber...
Dauerauftrag
Recht und Steuern
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Katharinenmarkt Polch
Katharinenmarkt Polch
Empfohlene Artikel
Weitere Artikel

Gesangverein Oberbieber und Kirchenchor Waldbreitbach begeistern

Klangvolle Reise rund um den Globus

Oberbieber. Ein musikalisches Highlight erlebten Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula der Paul-Schneider-Schule in Oberbieber. Der Gesangverein Oberbieber und der Kirchenchor Cäcilia Waldbreitbach präsentierten gemeinsam ein chorisches Schauspiel der besonderen Art – begleitet von einer Live-Band und mit viel Herz, Humor und Musik.

Weiterlesen

Neuwied. Knapp 60 Mitglieder und Freunde des Neuwieder Wassersportvereins (NWV) konnte der 1. Vorsitzende, Reiner Bermel, im vereinseigenen Bootshaus an der Rheinbrücke zur Vereinsfeier, die unter dem Motto „Herbstfest beim NWV Neuwied“ stand, begrüßen.

Weiterlesen

Anzeige Holz Loth
Dauerauftrag 2025
Wir helfen im Trauerfall
Wir helfen im Trauerfall
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 // AZ Commodity Rheinschiene KW 35, 40, 44 und 48
Pelllets
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Weihnachtsmarkt Nickenich
Weihnachtsmarkt Nickenich
Anzeige verkaufsoffener Sonntag
Kennziffer 139/2025
Black im Blick
Weihnachten in der Region
Late Night Shopping 2025
Themenseite Late night shopping KW 47
Imagewerbung