Karnevalsauftakt in Westum
Das jecke Murreland hat wieder einen Regenten
Prinz Rudi I. (Fuchs) wurde offiziell proklamiert – Der langjährige KG-Vorsitzende ist „Wiederholungstäter“
Westum. Das jecke Murreland Westum hat wieder einen Prinzen. Den Job macht in diesem Jahr übrigens der Chef selbst. Denn der langjährige Vereinsvorsitzende der kleinen KG Rot-Weiß Westum, Rudi Fuchs, wurde in einer restlos ausverkauften Sitzung im Saal Herges zum Sessionsauftakt zu Prinz Rudi I. proklamiert. Für den Vorsitzenden der Westumer Jecken ist es übrigens schon seine zweite Amtszeit als Tollität. Mit zartem Hinweis auf die neuen sozialen Medien wurde in Westumer Narrenkreisen da schon von „Prinz Rudi I. reloaded“ gesprochen. Die Entscheidung war in Westum sehr kurzfristig gefallen, sodass noch kein Hofstaat oder närrische Paragrafen präsentiert werden konnten. Rudi Fuchs weiß, wie gesagt, in jedem Fall, wie es geht. Denn bereits im Jahr 1971 war er Westumer Prinz
Zum Hintergrund des jecken Geschehens: Zwar wird in Westum in jedem Jahr feste und gerne Karneval gefeiert. Aber so richtig mit allem Drum und Dran geschieht dies nur alle fünf Jahre. Dann, und nur dann gibt es in Westum einen Prinzen oder andere jecke Tollitäten und auch einen großen Karnevalsumzug am Rosenmontag.
„Hausgemachtes“ Programm
Und eine Prinzenproklamation in Westum ist immer Stimmung pur im vollkommen ausverkauften Saal Herges. Dort bot die KG ein Programm, das überwiegend von eigenen Kräften bestritten wurden. Da waren zum einen die „Fidelen und Aktiven“ und natürlich die Showtanzgruppe Meninas mit ihrem Show- und Gardetanz. Die Abteilung „Bütt und Sketche“ bestritten die Westumer Möhnen.
„Schäl Pänz“ rissen mit
Zu Verstärkung hatte man sich die „Schäl Pänz“ geholt. Die jungen Musiker kennen das närrische Pflaster in Westum von ihren Auftritten beim Karnevalsknaller „Ramba-Zamba“ bestens, allerdings dann im großen Festzelt. Bei der Premiere im Saal Herges trieb die Band die Westumer Jecken zum Tanz auf die Stühle.
Richtig Klartext gab es bei der Begrüßungsrede vom Vorsitzenden und neuer Tollität. Fuchs führte den fast aussichtslosen Kampf der Vereine gegen den Zeitgeist an, zeigte aber keinerlei Verständnis für Politik und Gesetzgeber, die mit Bürokratie und Vorschriften den Vereinen das Leben noch schwerer machen würden.
Tränenreicher Abschied
Bei allem Jubel über den neuen Prinzen und die bevorstehende „richtige“ Karnevalssession gab es in Westum aber natürlich auch ein paar kleine Abschiedstränen. Denn ganz offiziell wurden das Kinderprinzenpaar und auch das fulminante Dreigestirn der fünfjährigen Vor-Session verabschiedet.
Dass eine Regentschaft über fünf Jahre hinweg ganz unerwartete Folgen haben kann, wurde bei der Verabschiedung des Kinderprinzenpaars Luca I. (Sabottka) und Leonie I. (Konrad) deutlich.
Denn aus den Pänz von einst sind längst junge Erwachsene geworden, und da passt dann kein Kostüm mehr. Das erste Westumer Dreigestirn mit Prinz Michael I. (Giehl) Jungfrau Marcella (Seul) und Bauer Jörg (Schneider) hatte eine fulminante Regentschaft hingelegt und die Westumer Jecken im Sturm erobert.
Der Geburtstag kann kommen
In dieser Jubiläumssaison wird die KG Rot-Weiß Westum von 1935 auch ihren 85. Geburtstag feiern. Und im jecken Murreland freut man sich nicht nur auf diese Geburtstagsfeier, sondern auch auf einen Karneval mit allem Drum und Dran, also mit Prinz und mit einem großen Rosenmontagszug. BL
Willi Fuhrmann überreichte im Namen der RKK die Verdienstmedaille in Bronze an Meninas-Trainerin Simone Gasper.
