150. Geburtstag von Ordensgründer Pater Haw

Den Menschen zugewandt

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Haw-Statue im Garten des Priesterseminars in Kothamangalam. Fotos: Bistum Trier

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Bischof Dr. Ackermann und Weihbischof Peters bei einer Schuleinweihung in Indien vor einer Haw-Statue.

Leutesdorf. Vor 150 Jahren ist Pater Johannes Maria Haw in Schweich geboren worden. Er gründete die Johannesschwestern von Maria Königin, die Gemeinschaft der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer und den Johannesbund mit Sitz in Leutesdorf. Das Interesse von Pater Haw galt Menschen, die in Abhängigkeiten geraten sind. In seiner Nachfolge engagieren sich Frauen und Männer in der Betreuung von Obdachlosen, entlassenen Strafgefangenen, in Altenheimen und Sozialdiensten sowie in der Glaubensverkündigung.

„Wir hatten das sehr feierlich vor, aber so ging es leider nicht“, berichtet Schwester Celeste Gonçalves von den Planungen anlässlich des 150. Geburtstages im Mai. Sie begleitet als Vize-Postulatorin den Seligsprechungsprozess für den „Diener Gottes Pater Johannes Maria Haw“. 2014 wurde die diözesane Phase des Verfahrens abgeschlossen und alle Informationen und Dokumente an den Vatikan übermittelt. Statt eines großen Festes habe es viele kleine, dezentrale Feiern gegeben, „und dass nicht nur in Deutschland, sondern ebenso in den Provinzen der Orden in Portugal, Indien oder Mosambik“. Darüber hinaus hat Schwester Celeste einen Vortrag über Pater Haw bei Radio Horeb gehalten. „Darauf haben wir viele Rückmeldungen bekommen und ich habe einige Gespräche geführt. Das gehört für uns ebenfalls zur Feier: ihn bekannter zu machen“. Dass das auch ohne große Feierlichkeit im Wirkungs- und Sterbeort Pater Haws funktioniere, zeige die große Anzahl an Menschen, die das Grab des Ordensgründers in der Ölbergkapelle besuchen. Haw starb am 28. Oktober 1949 in Leutesdorf.

Auch der geplante Besuch des Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. In einem Brief (nachzulesen unter https://t1p.de/Haw150) gratuliert er den Ordensbrüdern und -schwestern und greift wichtige Punkte aus dem Wirken des Paters hervor: „Er hatte das feste Vertrauen, dass Gott in allen Veränderungen und Herausforderungen seiner Zeit Anker und Richtschnur für das Leben der Menschen ist, an die man sich halten kann“, obwohl er die Entwicklungen in der Welt zu seinen Lebzeiten eher pessimistisch einordnet habe. „Die Sorgen um die Entwicklungen der Welt und der Menschheit von heute sind nicht geringer geworden“, zieht Bischof Ackermann einen Bogen vom 19. und 20. Jahrhundert in das Hier und Jetzt. „Die Suche nach Frieden und nach Wegen zur Bewahrung der Schöpfung prägen unser Zeitalter. Hinzu kommen jetzt die Erfahrungen der Corona-Pandemie.“

Ackermann hebt in seinem Schreiben hervor, dass die Frohe Botschaft vom Reich Gottes bei Pater Haw nicht nur ein frommes Wort blieb: „In der Zuwendung zum Menschen bekam sie Hand und Fuß.“ Unter den Bergleuten in dem Ort Holz lernte Haw als Pfarrvikar die Not der Familien kennen, die von Alkoholabhängigkeit betroffen waren. Seit dieser Zeit engagierte er sich im Kampf gegen den Alkoholismus, wurde Direktor des Katholischen Mäßigkeitsbundes im Bistum Trier und übernahm nach drei Jahren als Geistlicher Rektor des Hospitals St. Irminen in Trier die Leitung des Katholischen Mäßigkeitsbundes für Deutschland. Er gab den Abhängigen nicht nur fachliche Unterstützung, sondern half ihnen mit geistlichen Übungen, der Abhängigkeit und der Neigung zu widerstehen. Das Credo Haws der Barmherzigkeit wird bis heute umgesetzt.

Weitere Informationen zur Arbeit des Johannesbundes und den zwei Ordensgemeinschaften gibt es auf www.johannesbund.de oder unter Tel.: 02631-9760.

Pressemitteilung

Bischöfliche Pressestelle Trier