Der MYK-Löwe blickt aus der Redaktion in den Landkreis:
Der Landkreis zu Gast in Koblenz

„Das meiste, was im Internet steht, ist Quatsch“, behauptete einst der griechische Philosoph Sokrates. Und auch Abraham Lincoln äußerte sich kritisch zum weltweiten Netz: „Glaube nicht alles, was Du im Internet liest, nur weil ein Foto zu sehen ist und ein Zitat daneben steht“, so der ehemalige US-Präsident. An die vorgenannten Weisheiten musste ich denken, als ich gewisse Beiträge in den sozialen Medien entdeckte. Dort wurde u.a. behauptet, in der Zulassungsstelle der Kreisverwaltung könne man derzeit keine Fahrzeuge mehr anmelden. Es wurde sogar unterstellt, die Verwaltung „mache Ferien“. Weitere Kommentare möchte ich an dieser Stelle erst gar nicht wiedergeben. Wie solche Aussagen bei den Betroffenen in der Verwaltung ankommen, muss man an dieser Stelle nicht erwähnen. Tatsächlich erfolgt die Zulassung von Fahrzeugen seit einigen Wochen nur nach Terminvergabe. Hierdurch wird das Infektionsrisiko der Bevölkerung und der Mitarbeiter minimiert. Jeder, der „früher“ einmal zu den morgendlichen Stoßzeiten ohne Termin zur Zulassungsstelle gefahren ist, kann bestätigen, wie viele Menschen sich dort teilweise auf engsten Raum aufgehalten haben. Das musste unterbunden werden. Der Verwaltung nun bewusste Untätigkeit zu unterstellen, ist daher völlig fehl am Platze. Viele Mitarbeiter haben durch die aktuelle Situation sogar erheblichen Mehraufwand, habe ich aus Insider-Kreisen gehört. Die Corona-Krise verändert die Verwaltung. Und zwar nicht nur beim Landkreis, sondern auch bei den kreisangehörigen Städten und Verbandsgemeinden. Wenn es noch eines zusätzlichen Impulses bedurft hat, der Digitalisierung im öffentlichen Dienst „Beine zu machen“, dann haben wir diesen mit der Corona-Pandemie erhalten. Auch die Sitzungen der Fachausschüsse und des Kreistages sind von der Krise betroffen. Nachdem zahlreiche Sitzungen bereits abgesagt wurden, soll die Arbeit der politischen Gremien jedoch wieder aufgenommen werden. Der Kreistag wird voraussichtlich am 15. Juni zum nächsten Mal tagen. Selbstverständlich kann die Sitzung nur unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsreglungen stattfinden. Ein älterer Mitbürger meinte neulich mit einem Augenzwinkern: „In den letzten Wochen habe ich mehr Alkohol in meinen Händen verrieben, als ich in meinem gesamten Leben getrunken habe.“ Sicherlich wird es auch bei der nächsten Kreistagssitzung nicht an Desinfektionsmitteln mangeln. Glaubt man den Gerüchten, wurde als Tagungsort die Koblenzer Rhein-Mosel-Halle auserwählt. Dort können die Abstandsregelungen besser eingehalten werden, als in den Sitzungssälen der Kreisverwaltung. Das zeigt: Auch bei der Bewältigung der Corona-Krise arbeiten der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz gut und erfolgreich zusammen. Das Motto „Abstand halten“ gilt im Corona-Zeitalter zwischen MYK und Koblenz also nur in personeller, nicht hingegen in sachlicher Hinsicht. Aber keine Angst: Spätestens beim Thema Gebietsreform endet sicherlich bei unseren politischen Repräsentanten der Wille zur Gemeinsamkeit. Im 50. Jahr seines Bestehens braucht Mayen-Koblenz keine neuen Diskussionen über Gebietsveränderungen. Passend zum Thema „diskutieren“ zum Abschluss der dieswöchigen Glosse folgende „Weisheit“, für die ich eine Rüge unserer Gleichstellungsbeauftragten Lea Bales verdient hätte: „Mit Frauen zu diskutieren, ist wie Software-Lizenz-Vereinbarungen lesen: Man versteht sie nicht und stimmt am Ende einfach zu...“
Ihr MYK-Löwe
von BLICK aktuell