„Frauen in Not“ von Andrea Reiprich und Partner mit neuem Spendenziel
Die 1. Bundeskönigin Andrea Reiprich hilft jetzt den „Schattentöchtern“

Kreis Neuwied. Die Schattenseiten des Lebens liegen oftmals im Dunkeln und bleiben der Gesellschaft verborgen. In diesen traurigen Bereich fällt auch das Thema Zwangsprostitution, das vom Projekt Schattentöchter aus Neuwied in das Licht der Öffentlichkeit gebracht wird. Unterstützung erfährt dieses Anliegen jetzt von der historischen 1. Bundeskönigin Andrea Reiprich und ihrem Prinzgemahl Thomas Herschbach. Beiden haben im Jahr 2022 ihr Benefizformat „Frauen in Not“ ins Leben gerufen, dessen Fokus in den kommenden Monaten auf Spendensammlungen zugunsten der Schattentöchter gerichtet ist.
„Nach der Caritas Interventionsstelle, dem Verein `Utamara´ und dem Bethelzentrum haben wir mit den `Schattentöchtern´ eine weitere Einrichtung gefunden, deren Engagement unserer Intention entspricht, erläutert Andrea Reiprich. Neben der inhaltlichen Ausrichtung gibt es ebenfalls eine geographische Säule im Projekt des Bundeskönigspaares im Unruhestand: Die Gelder sollen in Einrichtungen im Landkreis Neuwied fließen.
Dabei hat sich das Projekt von Andrea Reiprich und Thomas Herschbach über die Amtszeit hinaus als erfolgreich erwiesen: Eine Vielzahl von Frauen, aber auch Männern und vor allem auch aus dem Schützenwesen, hat mit Spenden die Wohltätigkeitsaktion der beiden Waldbreitbacher mitgetragen. Nun also die Schattentöchter:
„Seit 2017 betreiben wir ein Projekt, das sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzt. Dabei leisten wir Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, begleiten und unterstützen Betroffene beim Ausstieg und leisten Präventivarbeit um Frauen davor zu schützen, in die Prostitution zu gelangen“, erläutert die 1. Vorsitzende Bettina Kneisler.
Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung finden nicht nur in weit entfernten Ländern statt, sondern sozusagen auch vor der bundesdeutschen Haustür – nicht von ungefähr wird Deutschland auch als das „Bordell Europas“ bezeichnet. Laut Experten ist mindestens jede zweite Frau in der Prostitution Zwangsprostituierte.
Die betroffenen Frauen entgehen der Wahrnehmung der Öffentlichkeit und werden in Deutschland oftmals nicht als Frauen in Not wahrgenommen. Dennoch sind sie Töchter von Familien, aus denen sie meist gewaltsam und mit falschen Versprechungen herausgerissen wurden. Dazu zählt die besonders perfide „Loverboy-Methode“.
Dabei handelt es sich um eine Form der Zuhälterei mit dem Ziel, insbesondere junge Frauen aus reiner Taktik und mit falschen Versprechungen zunächst emotional an sich zu binden, um sie später zur Prostitution zu zwingen.
„Wir kämpfen gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und helfen Frauen in die Freiheit und in ein neues Leben, indem wir auch zum Aufbau stabiler Beziehungen außerhalb des Milieus beitragen“, erklärt Anna Sindhu, Projekt-Mitarbeitern bei den Schattentöchtern, die ebenfalls Aufklärung und Prävention über Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
„Wir hoffen, dass unser Anliegen auch mit unserem neuen Spendenziel eine starke Resonanz findet“, sagt Andrea Reiprich. Die historische 1. Bundeskönigin freut sich in diesem Zusammenhang auch über aktuelle Entwicklungen im Landkreis Neuwied:
„Dass es federführend dem Kreis mit Landrat Achim Hallerbach und der Gleichstellungsbeauftragten Daniela Kiefer gelungen ist, einen eigenen Frauennotruf und zudem ein Frauenhaus in unseren Landkreis zu bekommen, ist ein ermutigendes Zeichen, dass Frauen in Not nicht alleine gelassen werden.“
Der Verein Schattentöchter aus Neuwied, der gegen Zwangsprostitution kämpft, ist das neue Spendenziel des Projekts „Frauen in Not“. der historischen 1. Bundeskönigin Andrea Reiprich und ihres Prinzgemahls Thomas Herschbach. Über entsprechenden Zuspruch zur im Jahr 2022 ins Leben gerufenen Benefizaktion der beiden Waldbreitbacher würden sich neben dem früheren Bundeskönigspaar auch Anna Sindhu und Lisa Schümann vom Projekt Schattentöchter freuen. Foto: Bettina Kneisler / Projekt Schattentöchter Neuwied